Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang
als Weizen noch vor fünfzig Jahren hatte (in den Dreißigerjahren bestand Weizen im amerikanischen Kansas zu 30 Prozent aus Eiweiß, während sein Proteingehalt heute nur bei etwa 12 Prozent liegt). 35 Hartweizen, der zur Nudelherstellung verwendet wird, hat energetisch offenbar mehr zu bieten, ebenso Dinkel, eine ältere Form des Weizens, die mittlerweile fast überall erhältlich ist. Dinkel wird von der Mystikerin Hildegard von Bingen als Grundbestandteil einer gesunden Kost hoch gepriesen. Die Vorteile des Weizens macht
man sich am besten zunutze, indem man das volle Korn isst, entweder ausgequollen oder gekeimt.
Angesichts des derzeitigen Zustands kommerziell angebauten Weizens ist es sicher besser, die Biovarianten zu essen, um in den Genuss der wertvollen Inhaltsstoffe zu gelangen. Eine hervorragende Art, Weizen zu sich zu nehmen, ist Weizenkeimbrot, ein köstlich süßes, feuchtigkeitsspendendes Brot, das leicht verdaulich und ein Labsal für das Yin von Herz und Nieren ist.
Weitere Getreidesorten
HIRSE ist ein leicht verdauliches, alkalines, etwas kühles Getreide mit süßem und salzigem Geschmack, das Milz und Nieren stärkt. Es ist besonders wirksam bei schwacher Verdauung und ein gutes Getreide für Kleinkinder. Hirse (oder Sorghum) ist ein Grundnahrungsmittel in vielen Teilen Afrikas.
AMARANTH und QUINOA haben einen außergewöhnlich hohen Eiweißgehalt und sind daher ungewöhnlich nahrhaft. Amaranth ist von Natur aus leicht kühlend, Quinoa leicht warm; ansonsten besitzen beide Getreide weitgehend die gleichen Eigenschaften. Speziell Quinoa steht in dem Ruf, eine Wohltat für stillende Mütter zu sein und ist eines der wenigen Nahrungsmittel mit unmittelbar stärkender Wirkung auf das Perikardsystem.
BUCHWEIZEN nährt den Darm und regt die Blutzirkulation an. Bei Fällen von Wind und Hitze sollte Buchweizen lieber vermieden werden. Auch für Säuglinge und Kleinkinder ist er nicht zu empfehlen.
MAIS ist ein relativ einseitiges Getreide und sollte nur im Verbund mit anderen Nahrungsmitteln gegessen werden. Traditionell wird Mais mit Kalk oder Asche in einem speziellen Prozess, den die alten Zivilisationen von Mittel- und Südamerika entwickelt haben, vorbehandelt, um ihn mit Niacin anzureichern, von dem er außergewöhnlich wenig enthält. Mais hat sich zur Austrocknung von Nässe bewährt und stärkt Herz und Niere.
Gemüse
Eine gemüsereiche Kost erhält die meisten Menschen gesund und das Qi stark. Durch Kombination mit Getreide wird ihr Nährstoffpotenzial erweitert. Dunkelgrünes Blattgemüse wirkt besonders blutbildend und aktiviert die Leber. Wurzelgemüse tun Blut und Qi wohl, außerdem ist ihre Süße ein Labsal für die Milz. Vertreter der Zwiebelfamilie sind scharf und wärmend. Wässrige Gemüsesorten wie Kürbis und Gurke sind allgemein kühlend und feuchtigkeitsspendend. Kürbisse nähren die Milz und sind eine Wohltat für den Darm.
Grüngemüse
Grüngemüse mit seiner leichten Säure und Bitterkeit hat eine milde Reinigungswirkung auf die Leber und enthält lebenswichtige Nährstoffe für das Blut. Ein Vegetarier, der kein grünes Blattgemüse isst, wird auf die Dauer nicht kerngesund bleiben können. Das einfache Prinzip, jeden Tag etwas Grünes zu essen, hat einen ebensolchen Platz in unserer Ernährung verdient wie die alte englische Regel »An apple a day keeps the doctor away« (»ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern«). Da Fleisch nichts anderes als umgewandelte Pflanzenmasse ist, kommen Nichtvegetarier durch ihren Fleischverzehr schon in den Genuss einiger Vorteile des Grüngemüses.
Wenn ihr Speisen zubereitet und kocht, so sollt ihr… eine Gesinnung in euch tragen, welche die Buddhalehre auf die letzten Teilchen des Lebens überträgt und selbst aus Grünzeug Tempel baut… Selbst wenn ihr auch nur ein Gemüseblatt vor euch habt, so müsst ihr es behandeln gleich einem Buddha und trachten, Buddhas Glorie damit zu erhöhen… Dies ist die Wesenheit der Buddhalehre und wirkt sich zum Guten aller lebenden Kreatur aus.
Koshi Uchiyama:
Zen für Küche und Leben
Kohl aller Art stärkt das Knochenmark, spendet den Organen Feuchtigkeit, erquickt das Herz und kräftigt Knochen und Sehnen. Kohl wird seit Urzeiten für die Behandlung
des Magens und bei Zwölffingerdarmgeschwüren verwendet und wirkt generell beruhigend auf den Verdauungstrakt. Die dunkelgrünen Außenblätter sind reich an Chlorophyll, das die Bildung des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) fördert.
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