Selbstheilung durch Ernährung - Rezepte für Harmonie von Yin und Yang

Ausnahme von Ananas und dunklen Beeren wie Himbeeren und Brombeeren).
    Künstlich gereifte Früchte sind in der Regel nicht so leicht verdaulich wie frisch vom Baum oder Strauch geerntetes Obst. Bei Ersteren sind die Säuren und Zucker noch nicht ausgereift, und manche Menschen vertragen sie schlecht. Importiertes oder unreif geerntetes Obst sollte man bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Generell sind einheimische Obstsorten der Saison zu bevorzugen; tropische Früchte sind nur in den Sommermonaten empfehlenswert. Feuchtes, kühlendes Tropenobst ist für kühle Wintertemperaturen ungeeignet.
    Den König aller Früchte, den Apfel, lieben Magen und Herz gleichermaßen. Er ist süß und säuerlich im Geschmack und kühl in der Temperatur. Äpfel sind bei praktisch allen Beschwerden, außer bei
tief sitzender Kälte, wirksam und stehen das ganze Jahr über zur Verfügung. Vor allem bei Nässe-Störungen sind sie heilsam, weil sie Gärung verhindern; sie regen den Appetit an und sind ausgezeichnet geeignet für alle, die an niedrigen Blutzuckerwerten leiden.
    Auch Weintrauben sind ein gutes Allround-Tonikum, da sie Blut und Qi stärken, die Leber reinigen und zur Behandlung von Rheuma und Arthritis verwendet werden können. Birnen haben eine spezielle Affinität zur Lunge, sie reduzieren Hitze und Schleim. Pflaumen sind der Leber verbunden, sie kühlen Hitze ab und haben eine günstige Wirkung bei Degenerationserscheinungen wie etwa Zirrhose. Pfirsiche sind ein hervorragender Feuchtigkeitsspender für den Darm und lindern Trockenheit in der Lunge. Kirschen sind eine gute Wahl, wenn eine Kälte-Störung vorliegt, besonders bei schmerzenden Gelenken, und nähren außerdem das Blut. Ölige Früchte wie Avocados oder Bananen schmieren den Darm und laben das Yin. Zitrusfrüchte vermehren die Körpersäfte, während ihre Schalen ein wirksames Gegenmittel bei Nässe sind. Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren haben im Allgemeinen eine Affinität zu Leber und Nieren und stärken durch ihre adstringierende Wirkung das Harnsystem. Alle Vertreter der Melonenfamilie kühlen, löschen den Durst und wirken leicht entwässernd.

    Zusätzlichen Nutzen bringen die Samen, Kerne und Steine sowie die Schalen verschiedener Früchte. So wirken Zitrusschalen Stockungen entgegen und leiten Nässe ab, und die Kerne von Zitrusfrüchten vernichten Parasiten. Wassermelonenkerne kräftigen die Nieren und entwässern. Noch stärker entschlackend als ganze Früchte wirken die entsprechenden Obstsäfte, sodass sie nur in Maßen genossen werden sollten.
    Hülsenfrüchte
    Bohnen werden als süß angesehen, das heißt, sie gleichen Mängel aus. Hülsenfrüchte sind aufgrund ihres konzentrierten Nährwertes gut als Tonikum für Blut und Yin geeignet. Trotz dieses hohen Nährwertes wirken sie jedoch nicht nässebildend, sondern bauen, wie Kichererbsen, Dicke Bohnen und Adzukibohnen, Nässe-Stauungen eher ab. Bohnen, Erbsen und Linsen lassen sich gut mit Getreide und Gemüse kombinieren.
    Altersdiabetes bessert sich oft merklich durch den regelmäßigen Verzehr von Bohnen. Blähungen nach dem Genuss von Hülsenfrüchten kann man vorbeugen, indem man die Hülsenfrüchte einweicht, abgießt und dann mit frischem Wasser und ein paar Nelken oder blähungstreibenden Gewürzen wie Kardamom gart. Oder man weicht sie in Wasser mit einer Prise Natron ein und kocht sie nach dem Abspülen mit ein paar Streifen Tang.

    Dunklere Bohnensorten wie Kidney- und schwarze Bohnen haben eine Affinität zu den Nieren. Sojabohnen können Verdauungsprobleme heraufbeschwören, aber in Form von Tofu oder fermentiert und zu Tempeh, Miso oder Sojasauce verarbeitet sind sie leicht verdaulich und eine hervorragende Nährstoffquelle, da sie mehr Eiweiß enthalten als Milch und reich an essenziellen Fettsäuren sind. Linsen und Erbsen sind ein ausgezeichnetes Qi-Tonikum und im Allgemeinen leichter zu verdauen als andere Hülsenfrüchte.
    Nüsse und Samen
    Ebenso wie Bohnen stellen Nüsse und Samen hoch konzentrierte Nahrung dar und stärken vor allem Yin, Blut und Qi. Sie bergen alle Nährstoffe in sich, die eine Pflanze zum Heranwachsen braucht. Einige
Nusssorten wie zum Beispiel Pistazien, Esskastanien und Walnüsse haben Eigenschaften, die das Yang stärken. Nüsse sind aufgrund ihrer Öligkeit häufig etwas nässebildend, und es ist besser, sie nur in kleinen Mengen zu essen.
    Walnüsse, Mandeln, Esskastanien und Haselnüsse halten weniger Nässe zurück als die fettigen Paranüsse