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Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft

Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft

Titel: Selbstheilung - gesund aus eigener Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clemens Kuby
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„Ich kann nicht. Es ist sinnlos.“
    Ich: „Was ist los?“
    Sie (atmet schwer): „Ich krieg keine Luft mehr. Ich kann nur noch ganz flach atmen.“
    Ich: „Was passiert um dich herum?“
    Sie: „Keiner kriegt mehr Luft.“
    Ich: „Was siehst du?“
    Sie hat die Augen geschlossen.
    Sie: „Mir wird schlecht. Mein Mann – oder? Ja – jemand sackt vor mir zusammen. Ich kann auch nicht mehr. Es wird heiß. Mir zerreißt es die Lungen. Ich will mir das Hemd aufreißen. Mir wird schlecht. Mir wird schwindlich.“
    Ihre Nachbarn im Stuhlkreis halten sie fest an den Händen.
    Sie (panisch): „Ich halt das nicht aus. Es wird dunkel. Ich sehe nichts mehr …“
    Ich: „Wo bist du?“
    Sie: „Es ist aus.“
    Sie wird völlig ruhig. Stumm.
    Ich: „Was ist?“
    Langes Schweigen.
    Sie: „Ich bin vergast.“
    Ich: „Oh!“
    Sie öffnet die Augen und schaut völlig verwundert zu mir.
    Sie: „Tot.“
    Ich: „Alle anderen auch?“
    Sie nickt.
    Ich: „Siehst du die Toten um dich herum?“
    Sie: „Ja. Ich sehe ganz viele vor mir sterben.“
    Ich: „Wie hoch fühltest du die Decke über dir?“
    Sie: „Nicht sehr hoch. Ich hab es gerochen, das Gas.“
    Ich: „Zyklon B?“
    Sie: „So süßlich. Meine Lungen sind innerlich verbrannt.“
    Ich: „Wo?“
    Sie: „Dachau.“
    Ich: „Warst du in diesem Leben mal dort?“
    Sie: „Ja … Jetzt kommt mir was: Schon mit vier musste ich mit, wenn mein Vater das KZ in Dachau besichtigt hat.“
    Ich: „Wieso das?“
    Sie: „Mein Vater war ein KZ-Überlebender. Er sah es als seine Aufgabe an, sonntags nach Dachau zu gehen und die Besucher über die Praktiken in den KZs zu informieren.“
    Ich: „Und da musstest du mit?“
    Sie: „Ja, das war unser Sonntagsausflug.“
    Ich: „Wie? Und da wunderst du dich?“
    Sie: „Warte! Ich glaube, ich hatte bei meinem ersten Besuch im KZ meinen ersten epileptischen Anfall.“
    Ich: „Genau!“
    Sie: „Ja, das wird mir jetzt erst klar.“
    Ich: „Kannst du alles, was du jetzt gerade erlebt hast, in der Gondel oder in der … wo warst du?“
    Sie: „Ich war in einer Gaskammer.“
    Ich: „Hast du die jetzt gesehen?“
    Sie: „Ja, so grau. Nicht hoch. Die Tür war schräg gegenüber von mir. Ich sehe noch, wie sie sich schließt.“

    Sie schüttelt es wieder. Panik steigt in ihr hoch. Wir halten sie und geben uns wieder die Hände.
    Sie arbeitet noch die ganze folgende Nacht an der Szene. Sie versteht plötzlich alle ihre Ängste und auch, weshalb sie Epilepsie entwickelt hat. Es war die einzige Methode, sich vor der ab und zu hochkommenden Erinnerung an ihre Ermordung zu schützen.
    Eine Woche später hat sie freiwillig eine Gondelfahrt unternommen und sie ohne Ängste überstanden. Vier Wochen später ging sie zu Besuch nach Dachau. Die Details ihres früheren Lebens und ihre Erinnerung werden ihr immer klarer. Damit schwinden die Panik und so auch die Epilepsie. Die Ratio kann ihr immer wieder sagen: Vielleicht ist das alles nur ausgedacht, vielleicht stimmt das alles gar nicht und die Epilepsie hat andere Gründe, die man nicht weiß … Solche Skepsis könnte die Heilung zurücknehmen. Wenn diese Frau aber weiter an ihrer Vergangenheit arbeitet und sich auch noch bewusst macht, weshalb und unter welchen Umständen sie ins KZ kam, dann kann sie auch diesen Schock umschreiben und dafür sorgen, dass sie sogar ihre tiefe Angst verliert, plötzlich einer Übermacht ausgeliefert zu sein, ohne vorher etwas geahnt zu haben. Eine Naivität, die sie damals das Leben kostete.
    Das Gefühl verfolgt sie heute noch. Wenn sie in ihrer Umschreibung lernt, ihre Umwelt wach und bewusst wahrzunehmen, dann kann dieses Leben noch ganz angstfrei werden. Es gibt keinen Grund mehr für Anfälle und damit auch keinen Grund mehr für Tabletten. Die Tochter erlebt ihre Mutter dann zum ersten Mal in ihrem Leben frei, fröhlich und lebendig, und von den Herzrhythmusstörungen ist dann sowieso keine Rede mehr.
Heilen Sie sich selbst
    Nun haben Sie alle nötigen Werkzeuge und die grundlegende Philosophie kennengelernt. Die Beispiele von sexuellem Missbrauch und KZ-Erfahrungen sind zugegebenermaßen heftig, aber leider nicht

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