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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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auszuholen. Wer weiß, wie?«
    Kriss meldete sich und antwortete: »Die Länder im Norden und Süden der ASC verbündeten sich zum Kampf gegen Russland. Das war einfacher, da die Russen wegen ihrer Invasion in den ASC ihrerseits von den Chinesen angegriffen wurden.«
    Silvia lächelte stolz. »Ja. Und wer führte diesen Gegenschlag an?«
    Alle schrien zugleich: »Gregory Illeá!« Einige Mädchen klatschten sogar.
    Silvia nickte. »Und das führte zur Gründung unseres Staates. Die Verbündeten der ASC bildeten eine starke Allianz. Da der Name des Staates nun so beschädigt war, benannte man ihn neu; und zwar nach Gregory Illeá, der das Land gerettet hatte.«
    Emmica hob die Hand, und Silvia nickte ihr zu. »In gewisser Weise sind wir ja wie er«, sagte Emmica. »Ich meine, wir dienen unserem Staat. Er war ursprünglich auch nur ein Bürger, der dem Staat sein Geld und sein Wissen spendete. Und damit hat er alles verändert«, fügte sie bewundernd hinzu.
    »Ein sehr guter Gedanke«, sagte Silvia wohlwollend. »Und wie er König wurde, wird eine von euch Königin werden. Gregory Illeá wurde zum Herrscher, als ein Familienmitglied in ein anderes Königshaus einheiratete. Und genau in die Illeá-Königsfamilie wird eine von euch einheiraten.« Silvia verstummte ehrfürchtig, und es dauerte einen Moment, bis sie merkte, dass Tuesday sich meldete.
    »Ähem, wieso haben wir eigentlich kein Buch, in dem wir das nachlesen und lernen können?«, fragte Tuesday in leicht vorwurfsvollem Tonfall.
    Silvia schüttelte den Kopf. »Liebe Mädchen, Geschichtswissen ist nichts, das man lernt. Das muss man einfach haben.«
    Marlee flüsterte mir zu: »Da sind wir aber h0ffnungslose Fälle.« Sie grinste und wandte sich wieder Silvia zu.
    Ich grübelte, wieso wir alle so unterschiedliche Kenntnisse und Wissenslücken hatten. Wieso gab man uns keine Geschichtsbücher?
    Vor einigen Jahren hatte meine Mutter mir gesagt, ich solle mir für den Englischunterricht bei ihnen im Schlafzimmer Lesestoff suchen. Als ich die Regale durchschaute, entdeckte ich in der hinteren Reihe ein dickes abgegriffenes Buch und zog es heraus. Es war ein Werk über die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika. Als Dad kurz darauf hereinkam und meine Lektüre bemerkte, sagte er, das sei in Ordnung, wenn ich es läse, solange ich niemandem etwas davon erzählte.
    Wenn Dad mich bittet, ein Geheimnis zu bewahren, halte ich mich daran, und so blätterte ich neugierig in dem Buch. Viele Seiten waren herausgerissen worden, und eine Ecke sah verbrannt aus. Aber ich fand ein Bild vom ehemaligen Weißen Haus und erfuhr etwas über die einstigen Feiertage.
    Und nun begann ich mich zu fragen, weshalb der König uns über unsere eigene Geschichte im Unklaren ließ.
    *
    Das Blitzlicht flammte auf, als Maxon und Natalie strahlend lächelten.
    »Natalie, das Kinn ein wenig nach unten, bitte. Sehr gut.« Der Fotograf schoss ein weiteres Bild. »Ich denke, das genügt. Die Nächste bitte!«
    Celeste löste sich aus dem Kreis ihrer Helferinnen und trat vor. Natalie, die noch neben Maxon stand, sagte etwas zu ihm und machte einen koketten Knicks. Er antwortete, worauf sie zu kichern begann.
    Man hatte uns gesagt, dass dieses Fotoshooting nur ein Teil der Pressearbeit wäre, aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass es dabei um mehr ging. Jemand hatte sich in einem Leitartikel in einer Zeitschrift über das richtige Aussehen einer Prinzessin geäußert. Ich hatte den Artikel nicht gelesen, aber Emmica und einige andere kannten ihn. Es hieß darin, Maxon brauche eine Gattin, die so hochherrschaftlich wirkte, dass sie an seiner Seite auch auf einer Briefmarke gut aussehen würde.
    Und nun traten wir nacheinander in identischen beigen Empirekleidern mit Flügelärmeln und einer roten Schärpe über der Schulter neben Maxon zum Fotografieren an. Die Bilder würden in dieser Zeitschrift abgedruckt werden, und die Redaktion würde ein Ranking vornehmen. Mir war nicht wohl bei dem Ganzen. Dass Maxon nur nach einem hübschen Lärvchen Ausschau halten würde, hatte mich von Anfang an beunruhigt. Inzwischen war ich mir zwar sicher, dass es sich anders verhielt, aber andere Leute schienen das durchaus zu glauben.
    Ich seufzte. Einige Mädchen spazierten herum und aßen Häppchen, die so zubereitet waren, dass sie keine Flecken auf dem Kleid hinterlassen würden, aber die meisten standen im Kreis um das Set, das man im Großen Saal für das Shooting eingerichtet hatte. Ein großer

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