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Titel: Selection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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Vorsicht wählen. Dann ging sie in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.«
    Schweigen trat ein. »Vielleicht hat sie ihn beleidigt«, schlug Elayna dann vor.
    »Wenn sie deshalb heimgeschickt wurde, ist das aber nicht gerecht«, wandte Celeste ein. »Denn Maxon sagte doch, eine von uns habe ihn beim ersten Treffen auch beleidigt.«
    Alle blickten in die Runde, um herauszufinden, um wen es sich handelte. Vielleicht wollten sie das betreffende Mädchen – mich – ja auch loswerden. Ich warf Marlee einen nervösen Blick zu, und sie kam mir sofort zu Hilfe.
    »Vielleicht hat Janelle etwas Falsches über unser Land gesagt? Kritik an der Landespolitik geübt oder so?«
    Bariel sog die Luft ein. »Ach, komm! Das muss ja ein langweiliges Treffen gewesen sein, wenn sie über Politik reden mussten. Hat eine von euch schon erlebt, dass Maxon etwas über Regierungsgeschäfte gesagt hat?«
    Niemand antwortete.
    »Natürlich nicht«, beantwortete Bariel ihre eigene Frage. »Schließlich sucht Maxon keine Assistentin, sondern eine Ehefrau.«
    »Meinst du nicht, dass du ihn unterschätzt?«, gab Kriss zu bedenken. »Glaubst du nicht, dass Maxon sich eine Frau mit eigenen Ansichten wünscht?«
    Celeste legte den Kopf in den Nacken und lachte. »Maxon kann das Land bestens ohne eine Assistentin regieren. Das hat er schließlich gelernt. Außerdem hat er doch reihenweise Berater, die ihm zur Seite stehen. Wieso sollte er da noch jemanden wollen, der ihm reinredet? An deiner Stelle würde ich lieber lernen, den Mund zu halten. Zumindest, bis er dich geheiratet hat.«
    Bariel trat neben Celeste. »Was er aber garantiert nicht tun wird.«
    »Genau«, bestätigte Celeste mit einem Lächeln. »Warum soll er sich mit einer neunmalklugen Drei herumschlagen, wenn er eine Zwei haben kann?«
    »Hey!«, rief Tuesday empört aus. »Maxon schert sich nicht um Zahlen.«
    »Aber gewiss doch«, entgegnete Celeste so geduldig, als spräche sie mit einem begriffsstutzigen Kind. »Warum glaubst du wohl, sind alle Fünfer verschwunden?«
    » Ich bin noch da«, warf ich ein und hob die Hand. »Wenn du glaubst, du hättest den Mann durchschaut, irrst du dich gewaltig.«
    »Ah, sieh an, das Mädchen, das den Mund nicht halten kann«, äußerte Celeste spöttisch.
    Ich ballte die Faust und überlegte kurz, ob es sich lohnen würde, sie zu schlagen. War das womöglich genau ihre Absicht? Mich zu provozieren, um mich auszuschalten? Doch bevor ich mich rühren konnte, kam Silvia hereinmarschiert.
    »Post für die Damen!«, rief sie, und augenblicklich verschwand die Anspannung im Raum.
    Wir warteten gespannt auf unsere Briefe. Mittlerweile wohnten wir beinahe zwei Wochen im Palast und hatten seit dem zweiten Tag unseres Aufenthalts hier nichts mehr von unseren Familien gehört.
    »Dann schauen wir mal«, sagte Silvia, die von der drohenden Auseinandersetzung nichts mitbekommen hatte. Sie blätterte die Briefe durch und rief dann: »Lady Tiny?« Tiny hob die Hand und ging zu ihr. »Lady Elizabeth? Lady America?«
    Ich lief eilig zu Silvia und riss ihr den Brief fast aus der Hand, so versessen war ich auf Nachrichten von meiner Familie. Dann verzog ich mich mit dem Brief in eine stille Ecke.
    Liebe America,
    ich kann den Freitag kaum erwarten. Unglaublich, dass du mit Gavril Fadaye reden wirst! Du hast so ein Glück!
    Doch ich war durchaus nicht glücklich darüber. Morgen Abend würde Gavril uns alle in die Mangel nehmen, und ich hatte keine Ahnung, was er uns fragen würde. Ich würde mich garantiert blamieren.
    Es wäre so schön, mal wieder deine Stimme zu hören. Es fehlt mir, dich im Haus singen zu hören. Mom macht das nicht, und es ist so still hier, seit du weg bist. Winkst du mir, wenn du im Fernsehen bist?
    Wie läuft es mit dem Wettbewerb? Hast du viele Freundinnen gefunden? Konntest du mit einem der Mädchen sprechen, die gehen mussten? Mom sagt ständig, dass es nicht mehr schlimm wäre, wenn du jetzt nach Hause kämst. Die Hälfte der rausgeflogenen Mädchen ist schon mit Söhnen von Politikern oder berühmten Leuten verlobt. Sie meint, du findest auf jeden Fall einen Mann, wenn Maxon dich nicht will. Gerad hofft übrigens, dass du einen Basketballspieler heiratest anstatt einem langweiligen alten Prinzen. Aber mir ist egal, was alle reden. Ich finde Maxon sooo toll!
    Hast du ihn eigentlich schon geküsst?
    Geküsst? Wir hatten uns doch gerade erst kennengelernt. Und aus welchem Grund sollte Maxon mich wohl küssen?
    Ich wette, er küsst

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