Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
strapaziöse Dinge aushalten, wofür Disziplin und Durchhaltevermögen unerlässlich sind.
Mirko Slomka hatte eine Phase, in der Durchhaltevermögen gefragt war. Ich bekam aus nächster Nähe mit, wie Schalke 04 und er sich im Frühjahr 2008 trennten. Er hatte etliche Angebote, andere Bundesligamannschaften und ausländische Nationalmannschaften zu trainieren. Aber sein bisheriger Verein ließ ihn noch nicht aus seinem Vertrag heraus und so musste er diese attraktiven Offerten ausschlagen. Wir sprachen oft darüber, wie er aus der Zwickmühle herauskommen könnte.
Bis sein Vertrag endlich aufgelöst war, verging sehr viel Zeit, und plötzlich wurden die Anfragen deutlich weniger. Vereine kontaktierten Slomka zwar für Sondierungsgespräche, aber zu einem Abschluss und einer neuer Anstellung kam es nicht. Indirekt gab man ihm zu verstehen: »Die Pause war zu lang, da stimmt doch was nicht.« Er war vorübergehend out.
Aber er ließ sich nicht beirren, er dachte keine Sekunde darüber nach, beispielsweise in seinen alten Beruf als Lehrer zurückzukehren. Im Gegenteil, er hielt durch und nutzte jede Gelegenheit zur Fortbildung. Sein Durchhaltevermögen wurde belohnt – schließlich trat doch noch ein Bundesligaverein an ihn heran. Mittlerweile hat Mirko Slomka Hannover 96 von den Abstiegsrängen in die Europa League geführt. Er wurde im Sommer 2011 zum zweitbesten Trainer der Vorsaison gewählt und viele Topclubs haben Interesse an ihm.
Bleiben also auch Sie so lange am Ball, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben! Schlechte Zeiten werden nämlich keine guten Zeiten, wenn Sie aufgeben.
Opfern Sie niemals Ihre großen Ziele für kleinere Ziele
Durchhaltevermögen brauchen Sie auch, um durch beharrliches Ansparen ein längerfristiges Konsumziel zu erreichen. Zum Beispiel benötigt jemand 10 000 Euro, um eine schöne Karibikreise zu unternehmen. Also plant er, diesen Betrag in einem Zeitraum von zwei Jahren zu sparen, um schließlich durch die Reise eine langfristige, höhere Befriedigung zu erzielen.
Aber dann vergehen die Monate, er hat gerade erst 1000 Euro zurückgelegt und sagt sich: »So viel Geld zusammenzusparen, schaffe ich ja doch nicht – oder höchstens, bis ich alt und grau bin. Lieber nehme ich das Geld jetzt schon und fliege morgen ans Mittelmeer.« Die kurzfristige Befriedigung, sofort Urlaub machen zu können, ist zwar geringer, scheint ihm aber auf einmal wichtiger.
Also gibt er sein langfristiges Ziel auf und bucht schnell eine Woche im einfachen Hotel. Dann fliegt er mit dem berüchtigten Touristenbomber zu einem überfüllten Strand und hadert mit sich selbst: Die ersten 1000 Euro, die er für seine Traumreise schon beisammen hatte, sind weg. Hätte er sich zusammengerissen und an seinem langfristigen Plan festgehalten, dann hätte er nächstes Jahr erster Klasse in die Karibik fliegen können. Das Fünf-Sterne-Luxus-Hotel mit menschenleerem Palmenstrand hat er ja längst ausgesucht – aber das alles ist nun wieder in weite Ferne gerückt.
Von schlechtem Gewissen geplagt, beschließt unser Soforturlauber, sich von jetzt ab besser zu disziplinieren. Den Verlockungen der billigen Sofortbelohnung will er künftig eisern widerstehen und durchhalten, bis er sein langfristiges Ziel erreicht hat. Aber wenn er sein Verhalten und seine Gewohnheiten nicht von Grund auf ändert, dann wird er bei der nächsten Gelegenheit wieder rückfällig werden und die langfristigen Ziele erneut der kurzfristigen Befriedigung opfern.
Um bis zu Ihrem Zukunftsziel durchzuhalten, müssen Sie eben auch mal Entbehrungen in der Gegenwart aushalten.
Durch Hinschmeißen werden Probleme meist größer. Natürlich ist es verführerisch, bei Rückschlägen alles hinzuschmeißen. Aber das Problem wird dadurch eher noch größer. Rufen Sie sich stattdessen in Erinnerung, wie Sie Ihre größten Probleme in der Vergangenheit mit Beharrlichkeit gelöst haben.
Damals haben Sie bestimmt auch gedacht: Jetzt ist es aus. Gleich kommt die Sintflut und Noahs Arche mit zwei Tieren pro Rasse. Doch der Weltuntergang blieb aus. Es ging irgendwie weiter. Und meistens kommt sogar unmittelbar nach dem Abstieg der Aufstieg – nach dem Blackout hoffentlich ein White-in. Also halten Sie auch diesmal durch!
Wenn es beim Erlernen eines für Sie neuen Musikinstruments nicht gleich klappt und Sie sich am Klavier verspielen, ist das nicht schlimm. Verloren haben Sie erst, wenn Sie den Deckel über der Tastatur für immer zuknallen. Wenn Sie Ihr neues
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