Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Gartenhäuschen zusammenzimmern wollen, ist es nicht schlimm, wenn Sie die Bauteile beim ersten Versuch falsch zusammenbauen. Verloren haben Sie erst, wenn Sie die Bretter, aus denen Ihre Hüttenwände werden sollten, im Kamin verheizen und somit endgültig aufgeben. Nur durch Aufgeben wird eine Niederlage endgültig.
Oder denken Sie an ein Kartenspiel. Wenn Herz Trumpf ist und Sie zunächst nur Pik, Kreuz und Karo auf der Hand haben, dann werfen Sie ja auch nicht gleich Ihr Blatt hin. Mit jeder Karte, die Sie ziehen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass endlich doch noch Herz kommt. Sie müssen nur immer weitermachen.
Nichts ist für Sie aus, solange Sie Ausdauer haben. Halten Sie Rückschlage aus, so halten Sie Ihren Erfolg fest. Fehler sind notwendige und erfreuliche Lernschritte auf dem Weg zum Erfolg. Wer viel arbeitet, macht viele Fehler. Wer wenig arbeitet, macht wenig Fehler. Wer nie arbeitet, macht nie Fehler und wird genau deshalb niemals Erfolg haben.
Durchhalten bis zum Ziel
Mein größtes Vorbild in puncto Durchhaltekraft ist Gerhard Schröder. Ende Mai 2005, nach dem schlechten Landtagswahlergebnis seiner Partei in Nordrhein-Westfalen, war die SPD in den Umfragen auch bundesweit ganz unten. Da ging es eigentlich gar nicht mehr darum, ob die Union bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Herbst gewinnen würde – sondern nur noch darum, ob sie allein regieren konnte oder die FDP als Koalitionspartner brauchte. Und Gerhard Schröder sagte: »Ja, dann müssen wir jetzt kämpfen!« Er zog von Wahlkampfeinsatz zu Wahlkampfeinsatz, von Politsendung zu Politsendung und holte in den Umfragen immer mehr auf. Wäre es um ein Fußballspiel gegangen, könnte man sagen: Zu Beginn lag er 0 : 4 hinten, dann holte er noch bis zum 4 : 4 auf und schied erst beim Elfmeterschießen aus.
Wie er mit dem Rücken zur Wand so begeistert redete – diese unglaubliche Beharrlichkeit und Willenskraft haben mich wahnsinnig beeindruckt. Die meisten hatten ihn schon abgeschrieben, aber Gerhard Schröder dachte überhaupt nicht ans Aufgeben, weil er sein Lebtag ein absoluter Kämpfer war – und fast hätte er noch die Bundestagswahl gewonnen.
Durchhalteverm ö gen kann man sich auch von Steffi Graf abschauen. Im Dezember 1989 traf ich sie zum ersten Mal. Wir hatten jeder ein Haus im Polo-Club von Boca Raton in Florida und als ich sie beim Training beobachtete, wurde mir eines sehr schnell klar: Ihr überragender Erfolg als Tennisspielerin ging vor allem auf ihren Kampfgeist und ihre Durchhaltekraft zurück. Sie übte ihren Aufschlag nicht Tausende und nicht Zehntausende Male, sondern millionenfach. Sie erzählte mir, dass sie tagein, tagaus viele Übungsstunden absolvierte. Wahrscheinlich hatte sie damals schon rund 20 000 Trainingsstunden hinter sich gebracht.
Wenn ich in den Jahren danach ab und zu mal einen mentalen Durchhalteverstärker brauchte, dann dachte ich gerne an diese Begegnung zurück. Schon mit einem Bruchteil der Ausdauer von Steffi Graf können auch Sie viele Konkurrenten, Schwierigkeiten und vermeintliche Misserfolge hinter sich lassen.
Geben Sie nie in emotionalen Sondersituationen auf
Fürs Durchhalten ist es auch wichtig, dass Sie in einem emotionalen Ausnahmezustand keine weitreichenden Entscheidungen treffen. Werfen Sie niemals das Handtuch, wenn Sie gerade w ü tend oder ausgepowert sind.
Lassen Sie erst einmal Ihren Ärger verrauchen. Schlafen Sie eine Nacht darüber. Warten Sie, bis der Frust nachlässt. Meist sind Sie dann schon nicht mehr so verzweifelt. Wenn Sie bei Wut und Frust Langfrist-Entscheidungen treffen, überlassen Sie anderen die Kontrolle über Sie und Ihre Ziele.
Wenn man aufgeben will, hat man fast immer Gesichter von Menschen vor Augen, die einen enttäuscht, geärgert oder frustriert haben. Stellen Sie sich bewusst die Bilder derjenigen vor, die Ihnen Schwierigkeiten gemacht haben und wegen denen Sie aufgeben wollten. Und nun hängen Sie sich in Ihrer Fantasie die Bilder dieser Typen übers Bett. Wollen Sie diese Bilder wirklich die nächsten 20 Jahre anstarren? Wollen Sie sich immer wieder eingestehen müssen: »Diese Typen haben mich geschafft«?
Letzten Endes kommt es nicht so sehr darauf an, wie die anderen Sie sehen. Sie selbst müssen in den Spiegel schauen können. Formulieren Sie deshalb vor allem für sich selbst Ihren festen Vorsatz: »Vor Schwierigkeiten laufe ich nicht davon.«
Denn das hieße ja, dass Sie noch viele Jahre mit dem negativen Gefühl des Scheiterns
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