Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
es gewesen, sich die angeberische Antwort zu verkneifen und stattdessen zu sagen: »Italien ist toll. Ich esse gerne italienisch.«
Seien Sie kein Besserwisser! Werden Sie lieber ein Besserversteher.
Auch mit entwaffnender Ehrlichkeit können Sie Sympathie erzeugen. Wenn es in einem Arbeitsgespräch darum geht, ein Problem zu lösen, fragen Sie doch einfach mal in die Runde: »Habt ihr eine gute Lösung? Mir fällt spontan keine ein.«
Umgekehrt können Sie durch – behauptete oder tatsächliche – Perfektion leicht Aversionen bis hin zur Aggression wecken. Warum müssen Sie immer alles können?
Keine kommunikativen Drohgebärden
Manche Menschen – beispielsweise Vorgesetzte gegenüber ihren Mitarbeitern – formulieren so kriegerisch, dass es den Gesprächsteilnehmern die Sprache verschlägt. Bei uns zu Hause gab es in meiner Kindheit auch so einen Drohsatz: »Warte, bis Papa kommt!«
Gerade aus der Kommunikation mit Kindern kann man lernen, dass die emotionale Botschaft oft einflussreicher ist als die faktische Aussage. In meiner Kindheit rief mir mein Stiefvater vom Balkon unserer Wohnung immer nur zu: »Hochkommen!« Manchmal getraute ich mich zurückzurufen: »Warum denn?« Die Antwort war: »Weil ich es sage!« Eine einschüchternd autoritäre Kommunikationsform. (Viele Jahre später erst wurde mir klar, dass mein Stiefvater durch furchtbare Erfahrungen während der Nazi- und Kriegszeit so sehr verhärtet worden war.)
Kommunizieren statt bevormunden
Völlig daneben wäre es im Geschäftsleben, wenn Sie während einer konfliktträchtigen Gesprächsrunde drohend einwerfen würden: »Das habe ich mir alles notiert, was Sie da eben gesagt haben!« Wer solche Wortattacken abfeuert, dem geht es nicht mehr um die Sache. Ihr Gegenüber fühlt sich dann zu Recht angegriffen und geht zum Gegenangriff über oder ergreift die Flucht.
Manche Formulierungen wirken fast bevormundend, zum Beispiel: »Hör mal, pass mal auf!« Mit solchen abschreckenden Äußerungen wecken Sie bei Ihrem Gegenüber ein unangenehmes Gefühl. Man fühlt sich beinahe in die Schulzeit zurückversetzt, als die Lehrer unaufmerksame Schüler rüffelten: »Ruhe da hinten! Passt gefälligst auf!«
Wer solche Formulierungen verwendet, spielt sich als Chef auf, der das Sagen hat. Dabei ist es egal, ob Sie es vielleicht »gar nicht so gemeint« haben. Es liegt an Ihnen, ob Sie Äußerungen verwenden, durch die sich Ihr Gegenüber bevormundet fühlt – ob Sie das nun wollten oder nicht. Sorgen Sie dafür, dass die Worte aus Ihrem Mund Ihrem Gesprächspartner munden. Und gerade wenn Sie tatsächlich der Chef sind, sollten Sie die Hierarchie-Unterschiede nicht auch noch durch aufgeblasenes Verhalten betonen.
Oft sind es gerade die kleinen, unscheinbaren Redewendungen, die unser Gegenüber kränken und gegen uns aufbringen. So zum Beispiel, wenn sich jemand mit einem gut gemeinten Vorschlag am Gespräch beteiligt und als Antwort ein herablassendes »Lass mal« zu hören bekommt. Auf der Gefühlsebene klingt das wie: »Bringt sowieso nichts, wenn du dich äußerst. Das stört nur.«
Wahrscheinlich kennen Sie auch den folgenden Satz, mit dem man manchmal von anderen abgewürgt wird: »Das wollte ich auch gerade sagen!« Oder: »Das hätte ich jetzt sowieso noch gesagt.« Mit anderen Worten: »Mach dich nicht wichtig und geh uns nicht auf die Nerven. Wenn du nichts Besonderes zu sagen hast, halte einfach den Mund.«
Bei einer Kuratoriumssitzung der AWD-Stiftung Kinderhilfe sagte manchmal ein Teilnehmer, wenn jemand eine Idee vorgebracht hatte: »Da möchte ich noch einen draufsetzen.« Natürlich ist es prima, wenn jemand eine gute Idee noch weiter vervollkommnen will. Aber seine Äußerung wirkte geringschätzig und sandte auf der Gefühlsebene die Botschaft: »Du bist schlechter als ich. Wo du aufhörst, fange ich erst an.«
Rechthaberei nervt. Sagen Sie doch einfach: »Da möchte ich noch eine Erweiterung ins Spiel bringen.« Oder, noch besser: »Ihre tolle Idee könnte sogar noch weitergeführt werden, indem man …«
Manche Aussagen vermitteln Ihrem Gegenüber ein ungutes Gefühl, obwohl sie oberflächlich betrachtet wie Zustimmung aussehen. Wenn jemand einen Vorschlag macht und Sie vorschnell antworten: »Das glaube ich auch!«, dann kann sich das so anhören, als wäre der Vorschlag Ihrer Ansicht nach ein alter Hut.
Ein simples »Stimmt!« kann im Unterbewusstsein Ihres Zuhörers auch negativ nachschwingen. Wenn Sie sagen: »Stimmt!«,
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