Selfmade: erfolg reich leben (German Edition)
Meter sind die schwersten – aber gleich haben Sie es geschafft. Erfolg wird erst am Ende, nach Überschreiten der Ziellinie, ausgezahlt. Machen Sie weiter!« Auch meine Familie sprach mir Mut zu, und da raffte ich mich also wieder auf.
Erneut waren wir kurz vor dem Ziel, dann kam der nächste Knüppel: Anwälte von Anlegern, die von der Wertentwicklung ihres Finanzinvestments enttäuscht waren, erklärten, wir hätten in unserem Prospekt nicht erwähnt, dass sich Anleger über unsere Beratungsleistung beklagt hätten. Also mussten wir den Prospekt wieder umschreiben und deshalb den Börsengang um drei Tage verschieben.
Daraufhin dachte ich: »Das macht doch die Investmentbank nicht mehr mit, der Börsengang fällt jetzt ganz bestimmt aus.« Aber auch die Banker wollten so kurz vor dem Happy End nicht kapitulieren. Also machte ich weiter; es war wie beim Ironman-Wettbewerb, wenn man denkt, man kippt um, und sich zwingt, automatisch die Füße oder Arme zu bewegen.
Wir gingen dann am 20. Oktober mit einem Emissionspreis von 54 Euro tatsächlich an die Börse. An diesem Tag betrug der Eröffnungskurs bereits 56,10 Euro, am Abend waren es schon 68 Euro. Und am Ende wurde es einer der zehn größten Börsengänge zwischen 1990 und 2000. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das durchgehalten habe – aber genau dafür wurden wir belohnt.
Erfolg ist kein Selbstläufer
Wenn Sie im Leben Erfolg haben wollen, müssen Sie beharrlich dafür arbeiten und auch Niederlagen einstecken können. Solche unausweichlichen Rückschläge können sogar die beste Lebenslehre werden. Gerade Fehler können besonders lehrreich und bereichernd sein – sowohl für das private Glück als auch für den beruflichen Erfolg. Eigentlich müsste man Fehler, aus denen man lernen kann, begrüßen, denn dann ist die Chance größer, sich von zukünftigen Misserfolgen zu verabschieden.
Gut verdienende Menschen werden nicht zuletzt für ihr Ausdauervermögen bezahlt.
Erfolg ist ein listiger Schelm und ein kritischer Beobachter. Kurz bevor man die Treppe zum Erfolg erklommen oder ein wichtiges Ziel erreicht hat, tritt sozusagen eine Erfolgsjury auf den Plan. Sie werden quasi getestet, ob Sie schon reif für den Erfolg sind. Auch Ihnen wird man ein Bein zu stellen versuchen, und dann wird sich zeigen, ob Sie die Flinte ins Korn werfen. Ob Sie – wie die meisten Menschen – bei Schwierigkeiten aufgeben oder unerschütterlich am Ball bleiben. Denn für Erfolg und Karriere müssen Sie vorrangig die Prüfung im Lebensschulfach Beharrlichkeit schaffen.
Aufhören ist immer einfach – weitermachen dagegen ist manchmal schwierig. Wenn man aber die Anfangsphase hinter sich hat, dreht sich das Verhältnis manchmal sogar um: Dann wird es immer schwieriger aufzuhören – und das Weitermachen für den Zukunftserfolg wird immer einfacher.
An jeder Business School wird gelehrt, dass man circa zehn Jahre an Entwicklung und Erfahrung benötigt, um operative Exzellenz zu erreichen. Das gilt für jemanden, der Golf oder Schach lernen will, genauso wie für Wissenschaftler oder Musiker, Techniker oder Ärzte. Man spricht auch von der »Zehntausend-Stunden-Regel«: So lange, darüber sind sich die Leader einig, braucht man im Allgemeinen, um einen hohen Grad an Professionalität zu erreichen.
Gehen Sie Ihr Ziel von Anfang an mit größter Entschlossenheit und unerschütterlicher Beharrlichkeit an. Setzen Sie Ihren Weg hartnäckig fort, egal, welche Hindernisse sich vor Ihnen auftürmen. Ausdauer und Beharrlichkeit sind für das Erreichen Ihres Ziels ebenso wesentlich wie Engagement. Das ist wie beim Marathon: Mit vielen kleinen Schritten können Sie große Erfolge erzielen – aber nur, wenn Sie diese vielen Schritte beharrlich hintereinander machen.
Großes beginnt oftmals klein, Gutes schlecht, Richtiges falsch. Aber wenn Sie durchhalten, werden für Sie die Dinge groß, gut und richtig enden.
Durch Fehler zum Erfolg
Kleinkinder würden niemals auf die Idee kommen, einfach sitzen oder liegen zu bleiben, wenn sie bei ihren Gehversuchen stolpern und hinfallen. Jedem von uns ist es als Kind so ergangen: Alles war in unseren ersten Lebensjahren ein Ansporn, um weiterzumachen. Von einem Sturz ließen wir uns überhaupt nicht aus der Bahn werfen – im Gegenteil, er half uns zu lernen, wie man richtig geht, ohne auf die Nase zu fallen.
Fehler sind in aller Regel nützlich. Leider haben unsere Eltern und Lehrer uns spätestens ab dem Schulalter beigebracht,
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