Selfmade Girl
Kirsten heraus. »Wie kommt er denn auf die Idee? Wenn hier jemand eine tolle Figur hat, dann bist das wohl du!«
Molly zog nur die Schultern hoch und schaufelte weiter geraspelte Karotten in sich hinein. »Also, erzähl schon, wo hast du das Geld her? Ich bin neugierig.«
»Ich verkaufe meine Bilder im Internet über Bil dagenturen. Mittlerweile bin ich bei drei verschiedenen Agenturen aufgenommen worden und hab über fünfzig Dollar verdient! Wenn das so weitergeht, bringt mir das in Zukunft ganz schön Geld ein!«
»Das ist doch klasse ! Wie bist du denn auf diese Idee gekommen?« Molly sah nun schon interessierter aus.
»Brandon .« Kirsten lächelte sanft. »Er hat mich auf die Idee gebracht, Fotografien von Blumen hochzuladen. Sie laufen wirklich gut, auch einige Aufnahmen von San Francisco und Seattle habe ich verkaufen können. Es ist ein riesiger Markt, und wenn man gut ist, kann man davon vielleicht sogar mal leben. Zusammen mit dem Studiendarlehen komme ich jedenfalls mit diesen Zusatzeinnahmen richtig gut zurecht.«
»Wovon kann man leben?« Liam klang neugierig, als er sich zu den beiden an den Tisch setzte.
»Hi, Liam!« Kirsten verzog leicht das Gesicht. »Hast du eigentlich kein schlechtes Gewissen, deiner Freundin eine Diät aufs Auge zu drücken, die sie gar nicht nötig hat?« Kirsten war leicht gereizt.
»Man muss ja schließlich auf seinen Körper achten.«
Ob Liams belehrendem Ton schüttelte Kirsten nur den Kopf. »Bevor man andere kritisiert, sollte man sich selbst erst mal unter die Lupe nehmen.« Sie nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche.
»Ich sehe nur einen hübschen Kerl hier – nämlich mich«, erklang eine Stimme hinter Kirsten, die sie abrupt aufspringen ließ. »Hi, mein Schatz.« Brandon küsste sie innig.
» Muss das sein – in aller Öffentlichkeit?«, stichelte Liam mürrisch, doch weder Brandon noch Kirsten kümmerten sich um den kleinen Seitenhieb.
»Was machst du denn hier?« Kirsten hatte ihn in seinem Blumenladen vermutet.
»Ich dachte, ich hol dich ab , und wir fahren zur Golden Gate, um Fotos zu machen. Jacky hat den Laden im Griff und mich quasi rausgeschmissen.«
»Dann muss ich aber erst noch meine Kamera h olen.«
»Alles bereits im Auto ver staut.«
»Gut, dann können wir ja los.«
»Pass bloß auf dich auf«, riet ihr Molly mit einem ernsten Gesichtsausdruck, als sie sich verabschiedeten.
»Hey, und wer erzählt mir jetzt, wovon man gut leben kann?«, rief Liam ihnen hinterher, doch Kirsten winkte ihm nur, ohne sich umzudrehen.
Es hatte den ganzen Tag geregnet, und aufsteigender Nebel hüllte die Golden Gate Bridge ein. Brandon fuhr mit Kirsten zu einem der Aussichtspunkte, und kurz darauf klickte unaufhörlich der Auslöser.
Sein Gesicht schlich sich immer wieder in den Sucher, und zum Schluss machten sie Bilder mit dem Selbstauslöser, auf dem Brandon Kirsten liebevoll an sich zog.
»Weißt du, dass ich schon meine ganze Miete für diesen Monat mit den Bildern verdient habe? Ist das nicht wunderbar? Ich würde gern in den nächsten Tagen einige Blumen aus deinem Sortiment aufnehmen. Vielleicht ein paar Rosen und Amaryllis in verschiedenen Farben.«
»Amaryllis?« Brandon schien belustigt.
»Was ist daran verkehrt?«
»Gar nichts – ich wundere mich nur, dass du dieses Gestrüpp kennst«, Brandon lachte und küsste sie leidenschaftlich. »Wenn du nicht aufpasst, mutierst du noch zur Blumenfee.«
»Lass uns nach Hause fahren«, Kirsten befreite sich lachend aus seiner Umarmung.
»Gute Idee, Jacky wollte einen tollen Auflauf zaubern, der jetzt bestimmt schon im Backofen auf uns wartet.«
12. Kapitel
Es dämmerte schon, als sie vor dem Laden ankamen. Jacky war gerade dabei, abzuschließen.
»Hi, ihr beiden! Für heute war‘s das hier. Wir haben für morgen noch zwei Aufträge reinbekommen, die mache ich morgen früh direkt als Erstes fertig. Ihr solltet zusehen, dass ihr hochkommt, es wartet oben eine Überraschung auf euch.«
»Noch eine andere als dein Auflauf?«, fragte Brandon überrascht.
»Du wirst dich wundern! Einen schönen Abend, Kirsten«, rief Jacky und war verschwunden.
Neugierig stiegen sie die Wendeltreppe in die Wohnung hinauf.
Kirsten hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, als Brandon vor ihr den Windfang betrat und die Tür aufstieß. Im gleichen Augenblick schallte ein lauter Aufschrei durch die Wohnung, und Brandon rannte einem jungen Mann entgegen, den er lachend in die Arme
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