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Selina - Liebesnaechte in Florenz

Selina - Liebesnaechte in Florenz

Titel: Selina - Liebesnaechte in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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eines Mannes wegen zu ändern, nur weil ich mit ihm einmal Psalmen rezitiert habe!“
    Alessandros Augen waren schmal geworden, aber bei ihren letzten Worten veränderte sich sein Gesicht plötzlich und er lachte. „Darüber werden wir später noch ausführlicher sprechen, meine streitbare Selene, aber vorerst sollten wir dafür sorgen, dass du deine Freundin und die Santinis nicht völlig belogen hast.“
    Er stieg so wie er war aus dem Bett und Selina, die sich ein wenig aufsetzte und ihm neugierig nachsah, hatte Muße, seinen wohlgewachsenen Körper zu bewundern, als er zu einer der Truhen ging und sich darüber beugte. Er war schlank, hatte kräftige Schultern, wenn er auch nicht so breit gebaut war wie der Schwertträger, dessen Muskeln auf Selina bereits unnatürlich gewirkt hatten. Aber er hatte die Geschmeidigkeit eines durchtrainierten Körpers, und unter der gebräunten Haut seines Oberkörpers sah man die Bewegung seiner Muskeln.
    „Wie kommt es eigentlich, dass du so braun bist, Alessandro?“ fragte sie verwundert. Braune Haut hatte sie bisher nur bei Bauern gesehen, die in der heißen Jahreszeit mit nacktem Oberkörper zu arbeiten pflegten.
    „Ich war in den letzten Jahren viel auf Schiffen unterwegs. Und wenn die Sonne aufs Meer hinunterbrennt, trennt man sich gerne von Jacke und Hemd.“ Er hatte gefunden was er suchte und kam nun mit diesem amüsierten Lächeln zurück, das sie so an ihm liebte. Sie stieß einen kleinen Schrei des Entzückens aus, als er mehrere kostbare Bänder, sowohl bestickte als auch golddurchwirkte, vor sie auf das Kopfkissen legte. „Das sind die schönsten Bänder, die ich jemals gesehen habe!“ rief sie aus, nahm eines nach dem anderen vorsichtig in die Hand und bewunderte es andächtig. „Fast zu schade um sie zu tragen“, murmelte sie nach einiger Weile.
    „Vielleicht, aber jedenfalls habe ich noch nie eine Frau gesehen, an der sie weniger verschwendet wären“, lachte er und legte sich neben sie. „Für dich, madonna mia , ist das Schönste noch nicht gut genug!“
    Sie merkte, wie ihr vor Verlegenheit und Freude eine heiße Röte in die Wangen stieg. Er strich ihr liebevoll darüber. „Du bist eine der am wenigsten eitlen Frauen, die ich kenne, meine Selene. Die meisten haben nichts anderes im Kopf als ihre Kleider, ihren Putz und wie sie am besten Eindruck machen können. Auch deine Freundin ist so.“
    „Fr...Selina ist nicht eitel“, verteidigte sie ihre Freundin, „aber ihr Großvater tut alles, um sie ins rechte Licht zu setzen.“
    „Um den gewünschten Ehemann zu umgarnen?“ Er lächelte spöttisch. Selina antwortete nicht, sondern blickte ihn nur forschend an.
    „Ich kann dir versprechen, dass ich nicht im Geringsten daran denke, deine Freundin zu heiraten“, sagte er mit einem seltsamen Lächeln.
    „Ich habe gesehen, mit welcher Bewunderung du sie betrachtest hast.“ Er nickte, „Das kann durchaus sein, sie ist auch eine hübsche Frau. Aber dich, meine Mondgöttin, bete ich an.“
    Selina lächelte, ergriff seine Hand und zog sie an ihre Wange.
    Und noch, als sie schon längst wieder im Haus ihres Großvaters war, mit der Familie zu Abend speiste und in der Nacht, als sie mit offenen Augen neben der schlummernden Francoise im Bett lag, fühlte sie Alessandros ersten heißen Stoß, hörte seine zärtlich flüsternde Stimme und sah seine Augen, die ganz dicht vor ihren waren.

Mitgift
    F rancoise sah ihre Freundin beunruhigt an, als sie von Fiorina die Nachricht erhielt, dass der alte Santini sie sprechen wollte. Selinas Großvater hatte schon vor zwei Tagen eine seltsame Bemerkung gemacht und nun hatte er sie rufen lassen.
    „Es geht gewiss um deine Mitgift“, flüsterte sie Selina hastig in ihrer Muttersprache zu, während sie die Treppe hinunterliefen.
    „Vermutlich. Du entsinnst dich noch, was wir abgemacht haben?“
    Francoise nickte, dann standen sie auch schon im studio , dem Arbeitsraum von Bene Santini, wo alle geschäftlichen Dinge geregelt wurden, und der Alte winkte ihnen, näher zu kommen. Er hatte in einem Lehnsessel neben dem Fenster Platz genommen und neben ihm befand sich ein Stehpult, hinter dem sein Sohn stand.
    Je länger sie sich in Florenz aufhielten, desto mehr verstand Selina von den Gründen, die Bene Santini veranlasst hatten, diesen Handel mit seiner Enkeltochter abzuschließen. Es ging nicht nur darum, eine für die Familie vorteilhafte Heirat zu arrangieren, sondern Barenza war für ihn der Zugang zu den alten

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