Selina - Liebesnaechte in Florenz
im gleichen Rhythmus um ihre kreisen zu lassen, versank der Raum um sie. Seine Berührungen schienen sich von ihrer Weiblichkeit und ihren Lippen auf ihren ganzen Körper zu erstrecken, und sie wand sich unter ihm während sie fast unbewusst unaufhörlich über seine Brust und seinen Rücken streichelte und sich dann an ihn krallte, als er sich zunehmend heftiger in ihr bewegte. Als er seinen Unterkörper hob und sein Glied aus ihrem Inneren zog, das ihn festhalten wollte, war ihr erster Drang, ihn zu umschlingen. Dann jedoch spreizte sie ihre Schenkel noch ein wenig mehr und genoss das immer schneller werdende Eindringen und sich Zurückziehen, bis ein fast ebenso schmerzvoller wie lustvoller Krampf ihren Körper zu erfassen schien und sie sich mit einem tiefen, wohligen Seufzen in seinen Armen aufbäumte. Erregt sah sie, dass er sie dabei beobachtete, und sein Blick ihren festhielt, bis die Zuckungen ihres Körpers nachließen. In diesem Moment schloss er die Augen, ein wildes Aufstöhnen, ein harter Stoß, der durch ihren ganzen Körper zu gehen schien, und dann sank er auf sie.
Er blieb in ihr liegen bis sie beide zu Atem gekommen waren, dann richtete er sich ein wenig auf, strich ihr das Haar aus ihrem Gesicht und begann ihre Lippen zu küssen, ihre Wangen, ihre Augen, ihre Stirn.
Selina war es nicht gewohnt, Zärtlichkeiten wie diese zu empfangen und sie erinnerte sich an den Traum, den sie gehabt hatte. Ebenso war es jetzt. Nein, noch viel besser, viel leidenschaftlicher und intensiver und der zarte, brennende Schmerz zwischen ihren Beinen erfüllte sie mit Genugtuung. Er war immer noch in ihr, gehörte ihr, war ein Teil ihrer selbst. Auch das war anders als bei Louis, dessen Hände und Körper sie bei aller Lust immer als Fremdkörper auf ihrer Haut empfunden hatte.
„Ich möchte die ganze Nacht so mit dir verbringen“, murmelte Alessandro an ihrem Mundwinkel. „Dich lieben, streicheln, küssen, gelegentlich auch mit erlesenen Köstlichkeiten füttern und dann wieder von vorne beginnen. Und dich nicht eher aus meinem Bett und meinen Umarmungen lassen, bis die Sonne wieder hell am Himmel steht.“
Ein angenehmer Schauer durchlief Selina bei diesem Gedanken. Aber es war unmöglich. „Das geht nicht, Alessandro“, flüsterte sie, während sie seinen Rücken streichelte. Sie genoss die Berührung seiner Haut ebenso wie das Streicheln seiner Hand ihren Körper erfreute.
„Weshalb nicht, meine Mondgöttin?“
„Weil man mich daheim erwartet. Du warst so sehr darauf bedacht, dass niemand erfährt, dass ich dich besuche. Was würde man sagen, wenn ich jetzt einfach über Nacht bei dir bliebe?“
Alessandro brummte etwas und rollte sich von ihr herab. Sie fühlte sich seltsam leer ohne ihn, nackt und sehnsüchtig, und rutschte sofort nach, um sich an ihn zu schmiegen. Etwas, das sie bei Louis niemals getan hatte. Im Gegenteil, sie war immer froh gewesen, wenn er ihr Befriedigung verschafft und sie dann alleine gelassen hatte. Er hatte es wohl ähnlich empfunden, aber nun, bei Alessandro bemerkte sie mit Genugtuung, dass er sie sofort enger an sich zog.
„Wann erwarten sie dich zurück?“
„Ich wollte zwei bis drei Stunden ausbleiben. Ich habe gesagt, dass ich wieder die Kirche besuchen möchte, um die Fresken anzusehen und die Fortschritte, die Ghirlandaio gemacht hat. Und dann noch auf den Markt gehen will, um mir einige Bänder für mein Kleid und mein Haar zu kaufen.“
„Alleine der Weg zurück dauert schon eine halbe Stunde“, sagte Alessandro unwillig. „Das war nicht klug von dir. Du hättest sagen müssen, dass du länger bleibst. Oder noch besser, dass du eine Freundin besuchst und dort übernachtest!“
Selina rückte ein wenig von ihm ab. „Es war nicht klug, überhaupt hierher zu kommen“, erwiderte sie schnippisch. „Was glaubst du wohl, wird man sagen, wenn man dahinter kommt, dass ich gar nicht in der Kirche war und schon gar nicht am Markt!“
Er musterte sie aus zusammengezogenen Augenbrauen. Sein hartes Gesicht war jetzt finster, aber Selina hielt seinem Blick stand. „Du magst es, zu widersprechen“, sagte er scharf, „das habe ich schon im Hause von Bene Santini bemerkt. Aber mir gegenüber ist dieser Tonfall fehl am Platz!“
Sie hatte keine Angst vor ihm und würde ihm noch weiter widersprechen wenn es ihr notwendig erschien. „Ich werde meine Meinung immer sagen“, erwiderte sie zornig. „Das bin ich so gewohnt und ich gedenke meine Gewohnheiten auch nicht
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