Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
sagen.“
    Er rieb sich den Nacken, eine nervöse Geste – bei einem Mann, der das Wort nicht einmal zu kennen schien. „Du bringst mich völlig durcheinander, Mercy.“ Keine Entschuldigung, sondern die reine Wahrheit. „Die Hälfte der Zeit weiß ich selbst nicht mehr, wer ich bin.“
    „Und, ist das eine neue Erfahrung für dich?“, fragte sie und lehnte sich ihm gegenüber an einen Baum.
    „Ein wenig schon.“ Er nahm die Hand vom Nacken und schob beide Hände in die Hosentaschen. „Eigentlich sogar sehr neu.“
    „Großer Bruder und Offizier“, sagte sie. „Beides sind Führungspositionen.“
    „Kommt ganz von selbst.“
    Aber seine Stellung in der Familie und im Rudel hatten diese Tendenz verstärkt. „Hast du je die Zügel aus der Hand gegeben?“
    „Nein.“
    Wieder diese unbedingte Ehrlichkeit, die sie jedes Mal wie ein Schlag in den Magen traf. „Niemals?“
    „Kann mich jedenfalls nicht daran erinnern.“ Er holte tief Luft, es klang, als hätte er Schmerzen. „Manchmal gelingt es Hawke, mich zurückzuhalten – zum Beispiel, als ich Judd in Stücke reißen wollte, weil Brenna sich mit ihm eingelassen hatte, aber ich habe mich noch nie in meinem Leben unterworfen.“ Er zögerte. „Ist es das, was du von mir willst?“

 
    37
    „Was?“ Mercy blinzelte. „Unterwerfen? Dich?“ Die Vorstellung war so unglaublich, dass ihr der Mund offen stehen blieb. „Na, was glaubst du denn?“
    „Dass es darum geht – ach, ich weiß auch nicht.“ Lieber Gott, das war ja schlimmer als Zähneziehen.
    „Lass den Scheiß, Riley.“ Es war zwar süß anzusehen, wie er sich wand, aber das war es nicht, was sie von ihm wollte. „Du weißt doch genau, was ich will.“
    Der Wolf zeigte die Zähne. Mercy spürte die aggressive Spannung in der Luft, obwohl Riley sein Tier beeindruckend und irritierend gut in Schach hielt.
    „Ich glaube, du würdest einen unterwürfigen Partner zuerst gut durchkauen“, sagte er, „und dann wieder ausspucken. Und ich halte dich auch für klug genug zu wissen, dass du damit nicht glücklich wirst.“
    „Bin eben klüger als du.“ Da meldete sich die Raubkatze mit ihren Krallen, die immer noch sauer war, dass er sie zu jemandem hatte machen wollen, der sie nicht war. Sie wartete nur auf irgendeine Rechtfertigung von ihm, die sie natürlich in der Luft zerfetzen würde.
    „Ja“, sagte er, und ihr Zorn zerplatzte wie ein Luftballon. „Aber Dummheit hat man mir noch nie vorgeworfen – nur Dickköpfigkeit.“
    Sie runzelte die Stirn, als sei sie nach wie vor aufgebracht.
    „Könnte ja sein“, sagte er, nahm die Hände aus den Taschen und kam auf sie zu, „dass ich meinen Fehler erkannt habe.“
    „Tatsächlich?“ Sie schüttelte den Kopf. „Bleib stehen, Wölfchen.“
    Er gehorchte wirklich. Nun ja, dachte die Leopardin, vielleicht konnte sie ihm trotz allem vergeben. Aber noch war sie nicht ganz überzeugt. „Und was, bitte, hast du erkannt?“, fragte sie.
    Er kreuzte die Arme über der Brust.
    „Verräterische Körpersprache“, stellte sie mit einem vielleicht ein wenig triumphierenden Lächeln fest.
    „Du machst es mir auch nicht gerade leicht.“ Er änderte nichts an seiner Haltung.
    Sturer Wolf.
    „Sonst wäre ich ja auch eine andere.“
    „Stimmt.“ Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er die Arme sinken ließ.
    Und das war in diesem Augenblick und für ihre Raubkatze genug. Sie wollte ihn nicht demütigen – was er gesagt und getan hatte, war ihm sicher nicht leichtgefallen. „Und was hast du nach dieser dilettantischen Entschuldigung vor? Wirst du jetzt wieder verschwinden?“ Sie provozierte ihn absichtlich.
    „Wenn du mich hineinbätest, könnte ich dich massieren.“ Das spielerische Angebot eines Mannes, der nur selten spielte, wie sie festgestellt hatte. „Ein fachmännisches Ende nach einem dilettantischen Anfang.“
    „Das kenne ich schon.“ Sie legte sich das Handtuch um den Hals und ging zur Hütte. „Was kannst du mir noch bieten?“
    Er schlich hinterher. „Überwältigende Orgasmen.“
    „Lass mich nachdenken.“ Sie spielte auch – er musste ihre Erregung schon längst riechen. Inzwischen brachte sie schon allein seine bloße Anwesenheit auf Touren. Das war ja ein schöner Schlamassel, eigentlich hatte sie doch nur ihren Hunger bei ihm stillen wollen. „Mach, was du willst, ich gehe erst einmal duschen.“
    „In Ordnung.“
    Dass er sofort klein beigab, machte sie misstrauisch – Riley war pragmatisch,

Weitere Kostenlose Bücher