Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe
sich im Fahrtwind.
Seit wann fand sie so etwas sexy?
Sie blinzelte und sah wieder geradeaus. Es war einfach nur eine abgefahrene, körperliche Anziehung, sagte sie sich. Sie hatte zu lange keinen Sex gehabt, und wenn sie daran dachte, wie wild er mit ihr umgesprungen war, war es bei Riley offenbar genauso gewesen. Sie hatten einander Erleichterung verschafft, mehr nicht. Erledigt, finito. Vorbei.
Du protestierst viel zu heftig, mein Mädchen.
Das war die Stimme ihrer Mutter. Aus irgendeinem Grund hörte sich ihre innere Stimme immer dann wie ihre Mutter an, wenn sie dabei war, etwas Dummes zu tun. Zum Glück wusste ihre Mutter nichts von Riley – sie würde einen Infarkt bekommen.
Wolf und Leopardin?
Ja, genau.
Riley hatte Mercys Fahrerei letztlich doch überlebt, er begrüßte die beiden Soldaten, die Nate beim Haus der Bakers zurückgelassen hatte, und bat einen von ihnen, unter dem Haus nachzusehen. „Schau nach, ob du irgendetwas findest, durch das man Gas ins Haus gepumpt haben könnte. Nichts anfassen. Nur nachschauen.“
Der Mann sah Mercy an. Sie nickte bestätigend, und er machte sich an die Arbeit. Es ärgerte Riley, dass der Mann nicht sofort seinem Befehl nachgekommen war, doch der Offizier in ihm war beeindruckt. Bislang war noch nicht allgemein bekannt, dass Mercy und er die Ermittlungen gemeinsam führten – hätte der Soldat ihm gehorcht, wäre das mangelnde Disziplin gewesen.
„Owen“, sagte Mercy zu dem anderen Soldaten. „Riley und ich arbeiten bei diesem Fall zusammen.“
Owen nickte militärisch kurz, aber als Mercy sich abwandte, nahm Riley so etwas wie Enttäuschung bei ihm wahr. Warum denn das? Owens Nasenflügel flatterten, und Riley wusste Bescheid. Der Junge hatte gehofft, Mercy würde ihre sexuelle Fastenzeit mit ihm beenden. Der Wolf in Riley entblößte messerscharfe Fangzähne, und seine nächsten Worte kamen aus einem Teil von ihm, den nur Mercy zu wecken schien. „Bereit, Kätzchen?“, fragte er leise … vertraulich.
Ihr Blick glitt zu seinem Unterleib. Sie leckte sich die Lippen. Und innerhalb von Sekunden war er erregt und steif. „Wozu? Aber natürlich, Riley. Lass uns hineingehen.“ Sie setzte sich in Bewegung, mit wiegenden Hüften, provozierend.
Der Wolf wusste nicht, ob er knurren sollte oder seinen Mund zu einem wilden Grinsen verziehen, wie ein Raubtier, das sich geschlagen gab. Er grübelte noch darüber nach, während er ihr ins Haus folgte, als der giftige Gestank, den die Eindringlinge versprüht hatten, ihm in die Nase stach.
Er hätte den Moschusduft von Mercys Erregung eigentlich überdecken müssen.
Tat es aber natürlich nicht. Denn Mercy war ein Teufel in Frauengestalt, ihr machte es einfach Spaß, ihn zu ärgern. Nun ja, gab er widerwillig zu, den Geruch verströmte sie wahrscheinlich nicht absichtlich, aber lieber Gott, warum musste sie nur so gut riechen? Er wollte dasselbe tun wie gestern – wollte den Duft, der aus ihrem Nacken stieg, tief einatmen.
In seinem Kopf stiegen Bilder der vergangenen Nacht auf, quälten ihn: Schwer atmend und wütend hatte sie unter ihm gelegen, kaum zu bändigen, wie ein Steppenbrand. Er musste den Wolf von der Leine lassen, wenn er mit ihr fertig werden, mit ihr zusammen sein wollte. Riley verlor nicht gern die Kontrolle. Doch er würde Mercy auch nicht gestatten, das brennende Inferno zwischen ihnen einfach zu ignorieren.
Das Objekt seiner Überlegungen erwartete ihn in der Mitte des Hauses, war offensichtlich bereits einmal ganz durchgegangen und nun wieder nach vorne gekommen. „Ist dir etwas aufgefallen?“ Sie verhielt sich ganz geschäftsmäßig.
Er schüttelte den Kopf. Er musste sich unbedingt zusammenreißen. Sich zu necken, war ja ganz nett – sie war schließlich eine Katze und wollte spielen. Aber wenn sie nur ahnte, wie sehr ihn seine Begierde bedrängte, würde sie ihn kaum noch in ihre Nähe lassen – schon aus Prinzip nicht. Deshalb musste er mitspielen, bis sie ihrem eigenen Verlangen nachgab.
Dann würde er sie mit Haut und Haaren verschlingen. Damit sie ihm endlich aus dem Kopf ging, verdammt noch mal.
Denn um nichts in der Welt würde Riley Kincaid sich von einer Lust versklaven lassen, die keine Grenzen zu kennen schien – genau wie die Frau, die diese Gefühle auslöste.
„Riley“, fuhr sie ihn an. „Hör endlich auf, meine Titten anzustarren, und hör mir zu.“
„Ich hatte doch bereits das Vergnügen, sie ausgiebig zu begutachten“, sagte er, nur diese Raubkatze
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