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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Wahrheit ins Gesicht – ihr Rudel war für sie lebenswichtig. Das Zusammensein mit Riley, diese zärtliche Verheißung, die sich wie wilder Wein um ihr Herz rankte, konnte womöglich die Grundfesten ihrer Verbindung mit den DarkRiver-Leoparden erschüttern.
    Eine Wächterin konnte ihr Herz nicht an einen ehemaligen Feind verlieren – selbst wenn er jetzt ein Verbündeter war – und weiterhin an vorderster Front das Rudel verteidigen. Sie musste in der Lage sein, Riley die Kehle durchzubeißen, wenn das Undenkbare geschah und die Wölfe den Pakt brachen und sich gegen die Leoparden wandten.
    Übelkeit stieg in ihr hoch, aber ihre Stimme klang ganz ruhig. „Ich stehe meinem Rudel genauso loyal gegenüber wie du deinem.“ Wenn diese Bande rissen … wurde etwas in ihnen grundlegend zerstört.
    Riley erledigte seine noch anstehenden Aufgaben in der Stadt mit untadeliger Korrektheit, hakte nacheinander die Liste in seinem Kopf ab. Nur so konnte er den erregten Wolf in Zaum halten. Mercy würde sicher die Augen verdrehen, aber sie besaß schließlich auch Mechanismen, die Dinge unter Kontrolle zu halten. Er hatte ihre Begierde gespürt, heiß und feucht, und doch hatte sie sie verleugnet.
    Die Ampel vor ihm sprang auf Rot, und der Wagen hielt automatisch an.
    Er schlug mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett, als sich der Wolf frustriert und wütend in ihm meldete. Wahnsinnig vor Verlangen. Das war der Auslöser. Sie hatte ihn fallen lassen, und nun verzehrte er sich nach ihr. „Verdammt.“ Er fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und wandte jeden Trick an, den er kannte, um sich wieder zu beruhigen.
    Es war nicht so leicht, wie Mercy vielleicht glaubte. Riley war es wichtig, seine Instinkte im Zaum zu halten, weil er wusste, was passierte, wenn er es nicht tat. Der Wolf in ihm war wild, konnte töten, ohne mit der Wimper zu zucken, wenn seine Lieben in Gefahr waren. Nur mit Mercy wagte er, die Leine ein wenig lockerer zu lassen. Und wenn ihre Körper aufeinandertrafen … dann zur Hölle mit allen Leinen. Aber ihr schien es zu gefallen.
    „Offensichtlich nicht genug“, knurrte er, als der Wagen wieder anfuhr. Das Schlimmste daran war, dass er wusste, dass sie recht hatte. Es ging nicht mehr nur um sie beide allein, das hätte es sein können, wenn es nur Sex gewesen wäre … aber das war es nicht. Das hatte er deutlich gespürt. Und sie auch. Sein Wolf ebenso. Nun kauerte er wütend in ihm, dachte aber auch nach, zog in Erwägung … begehrte.

 
    20
    Zum ersten Mal seit Monaten hörte das Gespenst Raunen, Silentium sei vielleicht doch nicht so schlecht, sie wären vielleicht ein wenig vorschnell gewesen in ihrem Urteil. Er sagte nichts dazu, aber ihm war klar, dass etwas geschehen musste.
    Das Gespenst hatte an sich nichts gegen Silentium – oder gegen den Frieden, den es so vielen verschaffte –, aber durch das Programm war die Macht des Rates gesichert. Wenn man diese Kontrolle ein für alle Mal beseitigte, fand die Gattung der Medialen vielleicht in die Freiheit zurück.
    Doch dazu musste das Übel zunächst an der Wurzel gepackt werden, musste es herausfinden, wer im Hintergrund die Fäden zog. Die unwissentliche Quelle des Gespenstes, der M-Mediale, der den Schützen behandelt hatte, hatte nur von einem Zwang gewusst, nicht, warum oder wer ihn ausgeübt hatte. Nun suchte das Gespenst im Medialnet nach Informationen, aber der Manipulator war sehr vorsichtig gewesen. Nicht das kleinste Fitzelchen eines Gedankens hatte sich ins Medialnet geschlichen.
    Ein äußerst schlaues Vorgehen. Aber das Gespenst hatte bereits ein Ratsmitglied getötet. Es konnte warten, aufmerksam lauschen und lernen. Früher oder später verriet sich jeder. Und das Gespenst war Experte, wenn es darum ging, Gerüchte zu verbreiten.
    Jetzt speiste es die Information ein, der Schütze und auch alle anderen seien manipuliert gewesen, der Rat wolle Angst und Schrecken verbreiten und so die Bevölkerung zum Kuschen bringen. Es hätte noch mehr preisgeben können, aber manchmal war es besser, wenn die Leute Fehlendes selbst ergänzten.

 
    21
    Mercys Brüder hatten ein kleines Lokal in Chinatown gewählt. Als sie dort ankam, diskutierten sie gerade die Speisefolge. Lächelnd zerstrubbelte sie Sages Schopf, küsste Grey auf die Wange und ließ sich von Bastien in eine Umarmung ziehen, bei der sie vom Boden abhob. Ihre Brüder waren alle kräftig, aber Bastien, der Älteste nach ihr, war der größte.
    „Nicht, wenn dir dein Leben

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