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Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe

Titel: Sengende Nähe - Singh, N: Sengende Nähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Endorphinspiegel sinkt schon wieder.“
    Seine Hände fassten ihre Oberschenkel. „Das werde ich mir für das nächste Mal merken.“
    „Bilde dir bloß nichts ein, Wölfchen. Vielleicht habe ich nach dem dritten Mal genug.“
    „Vielleicht bist du eine Lügnerin.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Hast du dich mit Indigo je im Bett rumgetrieben?“ Eifersucht stieg in ihr auf, ein gefährlicher Vorbote eines noch viel gefährlicheren Gefühls.
    „Was geht dich das an?“
    „Reine Neugierde.“
    „Nein“, sagte er. „Wir arbeiten nur zusammen.“
    Sie war überrascht, dass er ihr tatsächlich geantwortet hatte, und dachte einen Augenblick darüber nach. „Du magst keine starken Frauen, stimmt’s?“
    Offensichtliche Empörung stand in seinem Blick. „Indigo gehört zu meinen Topleuten.“
    „Ich rede nicht von der Arbeit.“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ganz persönlich – du willst doch ein Hausmütterchen als Gefährtin, nicht wahr? Du wolltest mich damit nicht nur ärgern.“
    „Und was ist so falsch daran?“
    Sie hoffte, dass der Schmerz in ihrer Brust nicht von der Zurückweisung herrührte. „Nichts. Meine Mutter ist auch ein mütterlicher Typ, und ich respektiere sie sehr.“ Für Leoparden umfasste der Begriff „mütterlich“ weit mehr als nur die Mutterschaft. Die Soldaten sorgten zwar dafür, dass die Unschuldigen in Frieden leben konnten, aber die mütterlichen Weibchen hielten das Rudel zusammen, knüpften die Bande, die alle vereinten. „War deine Mutter auch so?“
    Rileys Gesicht verschloss sich. Als hätten sich Eisentore davorgeschoben. Sie hatte ihn schon mehr als einmal verschlossen erlebt, aber noch nie so völlig abgeschottet. „Nein.“ Geradezu unheimlich ruhig. „Ich muss jetzt los.“
    Instinktiv wollte sie nachhaken. Nicht nur die neugierige Raubkatze wollte das – auch Mercys menschliche Seite wollte unbedingt einen Blick auf das Innenleben dieses stillen, so gefassten Wolfs werfen. Denn Riley bedeutete ihr etwas. So – nachdem sie es nun so lange verleugnet hatte, war es doch heraus. Er bedeutete ihr tatsächlich etwas. Es war ihr unglaublich wichtig, mehr von ihm zu erfahren. Denn obwohl sie nun schon mehrmals miteinander geschlafen hatten und sie ihn schon lange genug kannte, hatte er sie nie richtig an sich herangelassen. Nicht einmal in dieser Nacht vor drei Tagen.
    Stell heute Nacht keine Fragen, Mercy.
    Trotz aller Frechheit würde sie diese Grenze nicht überschreiten – wenn er sie an sich heranlassen wollte, musste er es aus freien Stücken tun. Mercy war nicht so töricht zu glauben, dass das Aufreißen alter Wunden keine Schmerzen verursachen konnte.
    Und Riley, dachte sie mit einem plötzlichen Aufwallen ihres Beschützerinstinkts, hatte schon genug gelitten – erst der Verlust seiner Eltern, dann die Angst und das Entsetzen über Brennas Entführung. Sie wollte ihm nicht noch weiteres Leid zufügen. Wenn er seine Erinnerung mit ihr teilen wollte … wäre das etwas anderes.
    Sie wollte wieder gutmachen, dass sie ein offensichtlich schmerzhaftes Thema angeschnitten hatte, senkte den Kopf und küsste ihn vielversprechend. „Ich begleite dich.“
    Der Rat der Medialen traf sich im tiefsten verschlossenen Inneren im Herzen des Medialnets. Sie lebten über die ganze Welt verteilt: Tatiana in Australien, Kaleb in Moskau, Shoshanna in London, Henry in ihrer Nähe, Anthony und Nikita in Kalifornien und Ming irgendwo in Frankreich – aber das war kein Hinderungsgrund, sich zu begegnen. Im Medialnet konnten sie selbst große Entfernungen innerhalb von Sekundenbruchteilen zurücklegen, gelangten mit ihrem Geist an Orte, die ihre Körper niemals so schnell erreicht hätten.
    Die Tür schloss sich, und sieben geistige Energien leuchteten auf. Der Rat hielt eine Sitzung ab. Alle wussten, warum sie hier waren.
    „Diese Gewaltausbrüche“, meldete sich Nikita zu Wort. „Hat sich inzwischen bestätigt, dass es einen Drahtzieher gibt?“
    „Nein, nur bei dem Schützen im Schnellimbiss konnten wir das zweifelsfrei feststellen“, antwortete Anthony. „Die anderen sind entweder während der Tat getötet worden oder haben hinterher Selbstmord begangen.“
    „Aber“, gab Ming zu bedenken, „da sich alle Vorkommnisse sehr ähneln, vor allem in diesen zwanghaften Selbsttötungen, gehe ich davon aus, dass diese Taten Teil eines Plans sind.“
    „Das sehe ich auch so.“ Anthonys Stimme war nicht zu verwechseln. „Henry, könnten vielleicht die

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