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Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05

Titel: Sengendes Zwielicht - Lady Alexia 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Derartiges antun.War ihr zeitgleiches Verschwinden dann Zufall?
    Immer noch über diese Angelegenheit rätselnd blieb Alexia unvermittelt mitten im Raum stehen und unterzog ihre Situation einer kurzen Bestandsaufnahme. »Sie da – besorgen Sie Riechsalz! Und Sie – holen Sie kalte Kompressen und nasse Handtücher! Alle andern – seien Sie doch bitte still!«
    Innerhalb kürzester Zeit tanzte das gesamte Personal nach ihrer Pfeife. Sie befahl ihnen, das Kinderzimmer nicht zu betreten, da die Verbrecher Spuren hinterlassen haben konnten. Sie sorgte dafür, dass dem immer noch hysterischen Kindermädchen ein anderes Zimmer zugewiesen wurde, eines mit sehr sicheren Fenstern und besseren Türschlössern. Dort ließ sie Mrs Dawaud-Plonk mit Prudence, Percy, Ivy, Mr Tumtrinkle und mehreren anderen Schauspielern, die inzwischen wieder bei Sinnen waren, zurück. Sie gab Mr Tumtrinkle ihre Waffe, und der versicherte ihr, schon so manchen Theater-Revolver auf so manchen Helden gerichtet zu haben; er war überzeugt davon, dass es kaum anders sei, mit einem richtigen Revolver zu zielen und zu schießen. Alexia erklärte ihm, dass sie so bald wie möglich zurück sein würde, und schärfte ihm ein, sich doch bitte, bevor er mit Ethel auf irgendjemanden schoss, zu vergewissern, ob dieser Jemand auch wirklich feindliche Absichten verfolgte.
    Sie erteilte Tunstell den Auftrag, die örtliche Polizei zu alarmieren, schickte die anderen Schauspieler und Schauspielerinnen auf ihre jeweiligen Zimmer und das nun ziemlich besorgt aussehende Kollektiv aus Bewunderern der Tunstell-Truppe nach Hause, wofür sie einige Gesten und verscheuchende Laute machen und zu guter Letzt einen Besen einsetzen musste.
    Der Himmel färbte sich allmählich rosig, und im Hotel kehrte endlich Ruhe ein – als plötzlich ein dunkler Schatten in der Eingangstür aufragte und Lord Maccon dann, nur in einen Umhang gehüllt und mit frostiger Miene, die Lobby betrat.
    Alexia eilte auf ihn zu. »Ich weiß, du bist immer noch wütend auf mich, und du hast auch jedes Recht dazu. Unverzeihlich von mir, dir diese Information vorzuenthalten. Aber wir haben jetzt ein viel ernsteres Problem, das deine Aufmerksamkeit erfordert.«
    Er runzelte die Stirn. »Fahr fort.«
    »Offenbar wurde Primrose entführt. Sie wurde vor einigen Stunden aus ihrem Zimmer verschleppt, während die Tunstells ihr Stück im Theater aufführten. Ich war bei ihnen. Madame Lefoux hat sich ebenfalls in Luft aufgelöst. Offensichtlich hat das Kindermädchen geschlafen, und als sie aufwachte, musste sie feststellen, dass sowohl Primrose als auch Prudence verschwunden waren.«
    »Prudence ist auch fort?!«, brüllte Lord Maccon.
    Der Hotelangestellte, der unruhig hinter seinem Tresen gedöst hatte, sprang auf und nahm sogleich Haltung an, mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der kurz vor dem Zusammenbruch stand.
    Alexia legte ihrem Mann die Hand auf den Arm. »Nein, Liebster, bitte beruhige dich. Wie sich herausstellte, hat unsere Kleine unter dem Bett Zuflucht gesucht.«
    »Braves Mädchen!«
    »Ja, sehr vernünftig von ihr, obwohl sie einige Schwierigkeiten damit zu haben scheint, uns die Entführer zu beschreiben.«
    »Nun ja, sie ist auch erst zwei.«
    »Ja, aber irgendwann muss sie wirklich lernen, zusammenhängende Sätze zu bilden und den richtigen Satzbau zu verwenden, und jetzt wäre eine ausgezeichnete Zeit dafür. Vor Kurzem hat sie schließlich schon einen ganzen Satz herausgebracht. Ich hatte einfach gehofft … Aber das ist jetzt unwichtig. Tatsache ist, Primrose ist verschwunden und Genevieve ebenso.«
    »Denkst du, Madame Lefoux hat das Kind gekidnappt?« Mit gerunzelter Stirn kaute der Earl auf seiner Unterlippe, auf diese reizende Weise, die Alexia so liebte.
    «Nein, das denke ich nicht. Aber Madame Lefoux könnte hinter den Entführern her sein. Sie befand sich etwa um diese Zeit im Hotel, und der Hotelangestellte sagte, dass sie es in großer Eile verließ. Vielleicht hat sie von ihrem Fenster aus etwas beobachtet. Ihr Zimmer liegt in der Nähe des Kinderzimmers.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Ich habe Tunstell zu den örtlichen Behörden geschickt und dafür gesorgt, dass niemand das Zimmer betritt. Ich dachte, du könntest möglicherweise etwas wittern.«
    Lord Maccons knappes Nicken wirkte wie ein Salut. »Ich bin immer noch wütend auf dich, Weib. Aber ich muss deine Tüchtigkeit in einer Krise einfach bewundern.«
    »Danke. Wollen wir jetzt gehen und nach den

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