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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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glauben. Doch Arians Messer an Lukes Kehle sah verdammt echt aus. Nein, ich träumte nicht. Was hier vor sich ging, war verteufelt real.
    „Hey!“ Krister fand seine Stimme wieder, bevor ich zu irgendeiner Reaktion fähig war. Und sie klang beunruhigend zornig. „Was soll das? Nimm das Messer runter!“
    „Halt deine Fresse und hock dich hin, sonst mach ich deinen Kumpel hier kalt!“ schleuderte uns Arian unmissverständlich entgegen. „Ashram, beweg deinen Arsch und hol endlich die Perlen!“
    Damit hatte mich das ungute Gefühl unseren verschlossenen Mitreisenden betreffend sowie Ashrams schwer nachvollziehbarem Stimmungswechsel nicht getäuscht. Mein Blick wanderte zu ihm, der ähnlich versteinert wie Luke dastand, in der Rechten noch immer die Pinne haltend. Er wirkte überrumpelt, nicht genau wissend, was zu tun war. Nur zögernd löste er sich vom Ruder und machte einige unsichere Schritte in unsere Richtung. Zum zweiten Mal brachten uns die wenigen verbliebenen Schwarzperlen Kristers in höchste Not. So etwas hatte ich nicht erwartet. Und schon gar nicht jetzt, mitten auf See. Es machte keinen Sinn.
    Ashram näherte sich zaghaft. Wohl schien ihm nicht gerade zumute zu sein.
    „Mach endlich!“ drängte Arian und verstärkte seiner Forderung mit einer ungeduldigen Geste des linken Arms Nachdruck. Dann wandte er sich an Krister. „Gib ihm die Perlen! Und keine Tricks, verstanden? Der Kleine hier wird es sonst büßen, und das wollt ihr doch nicht, oder?“
    Gelassen fischte Krister nach dem Säckchen mit den Perlen, welches er um den Hals trug. Sein hasserfüllter Blick sprach dabei allerdings eine weitaus angespanntere Sprache. Ashram spürte offenkundig, auf welches Wagnis er sich einließ. Die Furcht vor Arian schien jedoch größer als das Unterfangen, diesem Hünen von einem Mann die ersehnten Perlen abzunehmen. Krister ging freilich kein Risiko ein. Nicht eine Sekunde würde er Lukes Leben wegen einiger lächerlicher Perlen aufs Spiel setzen. Um Arians Messerhand keinen Anlass zu Nervosität zu geben, warf er sie Ashram sogar zu. Womöglich tat er es aber auch, um sich selbst nicht die Gelegenheit zu geben, eine Dummheit zu begehen. Ich kannte Krister und wusste, was in ihm vorging. Es musste ihm schwerfallen, sich zur Ruhe zu zwingen. Wie gerne er sich auf Lukes Peiniger gestürzt hätte, mögen keine Worte beschreiben.
    Geschickt fing Arian das ihm weitergereichte Säckchen mit der Linken auf und ließ es unter seinem hellen Gewand verschwinden. Die Perlen hatte er nun, damit aber auch unsere entschiedene Feindschaft. Eine unerträgliche Situation für beide Parteien auf diesem kleinen Boot – allerdings verfügten wir über die weitaus schlechteren Karten.
    „So, jetzt hast du, was du wolltest!“ rief Krister betont ruhig. „Gib meinen Bruder frei!“
    Arian, nun im Besitz des Objekts seiner Begierde, grinste nur bösartig. Nichts anderes hatte ich erwartet. Er konnte sein einziges Druckmittel nicht aufgeben, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Nein, so dumm war er nicht.
    „Ja, jetzt habe ich, was ich will“, gab er spöttisch von sich. „Aber euch will ich ganz gewiss nicht. Für euch ist hier Endstation.“
    Natürlich, was sonst. Darum befanden wir uns auch auf dem offenen Meer. Deswegen hatte er erst jetzt zugeschlagen und nicht bereits früher. Dieser Gauner ging auf Nummer sicher.
    „Was willst du damit sagen?“ knurrte Krister.
    „Bist du wirklich so schwer von Begriff? Viel Muskeln, wenig Gehirn, was?“ Arian lachte dreckig. „Denk scharf nach, Kraftpaket, wenn du das überhaupt kannst. An dir werden die Fische ihre wahre Freude haben.“
    Spätestens jetzt dämmerte es auch Krister, welch finstere Pläne unser fies grinsender Gegner hegte. Er ging im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen – wer weiß, wie oft er sich schon auf diese Weise bereichert hatte. Was konnten wir tun? Solange sich Luke in der Gewalt dieses Irren befand, herzlich wenig.
    „Das war dein Fehler, du Schwein! Das hättest du uns nicht verraten dürfen!“
    Mein Blick wanderte zu Krister hinüber. Was beabsichtigte er? Hoffentlich ließ er sich nicht zu irgendeiner gewagten Aktion hinreißen, ich traute Arian alles zu. Aber Krister rührte sich nicht, nur seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    „So jetzt, Schluss mit der Diskussion. Ab mit euch über Bord. Wer will zuerst? Nein nein, bleib sitzen, Süße, du darfst bleiben, für dich habe ich noch Verwendung.“
    Avalea erhob sich. Ihr

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