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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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handelt es sich?“
    „Keine Ahnung“, sagte Krister. „Fühlt sich an wie Glas, ist aber keines.“
    „Es ist nicht von dieser Welt. Die Ar-Nhim haben es aus der ihren hierher gebracht.“
    „Woher willst du das wissen?“ fragte Luke interessiert. „Aus welcher Welt kommen sie?“
    „Das weiß niemand. Der einzige, der darüber noch Auskunft geben könnte, ist Ar-Nhim Ghaia persönlich. Doch den Ort seiner Verbannung kennen nur die Ermeskul. Tatsache ist, dass sie irgendwann auf Gondwana auftauchten. So wie die Menschen. Und sie blieben, warum auch immer. Auf viele Fragen gibt es keine Antworten. Diese hier wird wohl auch unbeantwortet bleiben.“
    „Jedenfalls verfügen wir jetzt über genügend Licht, um unsere Reise fortzusetzen. Lasst uns vorher noch etwas ausruhen!“ Krister erntete ungeteilte Zustimmung. Sie breiteten die Decken auf dem kühlen Boden aus und setzten sich. In den Rucksäcken fanden sich die Reste einer früheren Mahlzeit, die sie hungrig aßen. Dann legten sie sich nieder. Luke, der Glückliche, schnarchte schon nach wenigen Minuten, doch Krister und auch Avalea fanden keine Ruhe. Aus verschiedenen Gründen. Während sich Krister den Kopf zerbrach, nach welchen Kriterien er sich richten sollte, sie hier wieder lebend herauszubringen, sinnierte Avalea über die einzigartige Entdeckung nach, die ihr zuteil geworden war.
Tarma-tjo-uhzuba, d
as alte Reich der Ar-Nhim, zu finden, war für sie eine Reise zurück in eine längst vergangene Epoche ihres langen Lebens. Alte Erinnerungen und Betrachtungen erwachten, die sie seit langem vergessen glaubte, und die ihrerseits tief verschüttete Emotionen freilegten. Die Aufregung darüber wollte sich nicht legen und raubte ihr den Schlaf. Um irgendetwas zu tun, erhob sie sich schließlich und blickte unbewusst zu Krister hinüber, der mit offenen Augen dalag und sie beobachtete.
    Ihre ganze Aufmerksamkeit bündelte sich plötzlich auf ihn und drängte das noch soeben Gedachte in den Hintergrund. Es war, als fiele ein Vorhang, als wäre das, was sie soeben noch völlig ergriffen hatte, von einer Sekunde auf die andere zur Nebensächlichkeit degradiert. Natürlich war ihr bereits aufgefallen, wie er sie manchmal ansah, sie wurde jedoch aus seinen Blicken nie ganz schlau. Spiegelte sich gerade Verlangen in seinen großen dunklen Augen? Oder handelte es sich um geschickt kaschiertes Misstrauen?
    Krister Bergmark war für sie ein Mysterium. Während es ihr leicht fiel, Luke oder auch Jack zu durchschauen, ihre Gedanken zu erraten, ihre nächsten Schritte vorauszuahnen, blieb Krister ein verschlossenes Buch, als gäbe es eine Barriere zwischen ihnen, die sie nicht zu durchdringen vermochte. Sie hielt seinem Blick stand, sah ihm von oben herab direkt in die Augen und versuchte, sich in ihn hineinzufühlen, etwas, das ihr bei anderen Menschen stets gelang. Was auch immer es war, zwischen ihr und Krister existierte gleichwohl diese Blockade, eine Mauer, durch die sie nicht hindurchschauen konnte. Das erschreckte und faszinierte sie zugleich.
    Überhaupt stellte sie an sich, seit sie mit diesen drei Männern aus dem Norden unterwegs war, eine beklemmende Veränderung fest. Die tiefe Abneigung den Menschen gegenüber, die ihr seit sie denken konnte zuteil war, hatte nachgelassen und sich Stück für Stück in Sympathie verwandelt. Doch das war es nicht, was sie beunruhigte. Die Art, wie Krister sie beobachtete, wie seine Augen jeder ihrer Bewegungen folgten, ohne dass er sich auch nur einen Millimeter bewegte, hatte etwas Unheimliches an sich, etwas Drohendes, das sie anzog und abstieß zugleich.
    „Wohin gehst du?“ Krister ärgerte sich, sie gerade jetzt so attraktiv und begehrenswert wie noch nie zu empfinden. Der Drang, sie zu berühren, irritierte ihn. Nicht jetzt, dachte er, nicht in dieser Situation. Doch er konnte sich nicht helfen, ihr gegenüber eine Begierde zu verspüren, ein Verlangen, das er seit langen Tagen unterdrückte.
    Sie war die einzige Frau, die er seit Wochen zu Gesicht bekommen hatte, und schon von dem Tag an, als sie zu ihnen stieß, wusste er, deswegen früher oder später vor einem Problem zu stehen. Aber doch nicht hier! Nicht, wenn sie dem Tod näher waren als dem Leben… oder vielleicht gerade deswegen? Noch dazu ist sie eine Skiava, dachte er, keine vollwertige Frau, ich darf sie damit keinesfalls verwechseln. Lust und Leidenschaft sind für sie ein Buch mit sieben Siegeln. Ich darf sie damit nicht konfrontieren. Nicht

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