Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
Vom Netzwerk:
irre ich mich auch. Dieser Rote Herrscher besaß also demnach ein eigenes Volk?“
    „Ja, und das Unglaublichste an der ganzen Sache ist, dass wir gerade eben den Beweis erbringen. Verstehst du denn nicht? Wir sind ganz unverhofft in das unbekannte Reich der Ar-Nhim eingedrungen, wir haben damit eine Legende legitimiert.“
    „War der Rote Herrscher nicht eine Art Gottheit für die Opreju?“ Und war er nicht von den Ermeskul vernichtet worden? Was genau hatte Jack ihm damals erzählt, als sie sich beide auf den Weg nach Radan machten, um diese verfluchten Aufzeichnungen nach Stoney Creek zu schaffen?
    „Kein schlechter Vergleich. Aber wie es immer mit Göttern ist, sie sind mehr Schein als Sein. Der Rote Herrscher ist kein Gott. Er ist ein Lebewesen, eines wie du und ich. Nun ja, vielleicht ein unglücklich gewählter Vergleich.“
    „Wurde der Rote Herrscher nicht in irgendeiner Schlacht von den Ermeskul vernichtet? Demnach existiert er nicht mehr.“
    „Du irrst. Er existiert nach wie vor.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Ich weiß es. Die Ermeskul hatten nicht die Macht, ihn zu töten. Sie konnten ihn nicht eliminieren. Also bannten sie ihn.“ Avalea wandte sich von Krister und Luke ab und ließ den Blick erneut durch das riesige Gewölbe streifen. „Einfach unfassbar, was wir hier entdeckt haben. Eine Sensation, die ihresgleichen sucht. Das alte Reich der Ar-Nhim! Viele haben es tief im Süden in den riesigen Weiten des Eisgebirges vermutet. Niemand ahnte, dass es so nahe ist.“
    „Sind uns die Ar-Nhim feindlich gesinnt? Müssen wir uns vor ihnen in Acht nehmen?“
    „Nicht mehr, Krister. Sie sind alle tot. Mit einem hast du Recht. Die Schlacht am Algon war der Endpunkt in der Geschichte der Ar-Nhim. Nicht aber ihres Anführers. Der Rote Herrscher, oder
Ar-Nhim Ghaia
, wie ihn die Uhleb nennen, hat überlebt. Er existiert weiterhin.“
    „Und hier unten lebte einst sein Volk?“
    „Ja. Die Uhleb nennen dieses verschwundene Reich
Tarma-tjo-uhzuba
, übersetzt etwa ‚Land der Scheinenden Steine’, wobei
uhzub
vielmehr ein Ausdruck für etwas ist, das von innen heraus glüht, ein Stern etwa. Die Menschen in Laurussia haben daraus den Begriff Sonnenstein abgeleitet. So ist dieser Name entstanden. Soviel ich weiß, sind Informationen darüber niemals nach Aotearoa gelangt.“ Sie blickte Krister forschend an. „Das dürfte hiermit revidiert sein.“
    „Stimmt. Es gibt Aufzeichnungen aus dieser Zeit. Der Große Krieg hat sie wie auch immer nach Norden gespült. Darin ist von einem unbekannten Land die Rede, in das das Licht der Xyn keinen Zugang hat und das von geheimnisvoll strahlenden Steinen, den Sonnensteinen, erleuchtet ist, so hell, dass ein Mensch bei ihrem Anblick erblindet.“
    Avalea nickte.
    „Richtig, so hieß es auch in Laurussia.“
    „Diese Steine hier verbreiten ein helles Licht, sind aber keinesfalls blendend. Womöglich handelt es sich gar nicht um jene Sonnensteine, sondern es gibt eine andere Erklärung für ihre Existenz.“
    „Sieh es so, sie leuchten seit Hunderten von Jahren. Ihre Energie ist nicht von unendlicher Dauer und eines Tages werden sie verlöschen und ihr unterirdisches Reich, das sie Ewigkeiten lang treu erhellt haben, wieder in die Finsternis entlassen.“
    „Möglich“, gab Krister zu. „Wichtiger für uns ist aber, hier wieder herauszufinden. Einen Eingang haben wir bereits gefunden. Wo aber ist der Ausgang?“
    „Wenn die Legenden stimmen, die sich um
Tarma-tjo-uhzuba
ranken, ist dieses versunkene Reich gewaltig. Sollten weitere Zugänge existieren, weiß ich nicht, wie wir einen davon finden sollen.“
    „Wir sind gezwungen, einen zu finden. Es müssen welche da sein. Die Ar-Nhim sind ja auch nicht mehr hier, sie haben ihr Land irgendwann verlassen. Luke, was tust du da?“
    Luke hatte sich dem am nächsten liegenden Sonnenstein genähert, einem perfekt ovalen Stein von der Größe einer Wassermelone, der nicht mehr besonders hell leuchtete.
    „Was werde ich wohl tun? Ich will mir diese Steine einmal näher betrachten.“ Mit neugierigen Fingern begann er, den merkwürdigen Findling zu berühren. Die Oberfläche, glatt und kühl, fühlte sich wie Glas an. „Faszinierend. So etwas habe ich noch nie berührt. Kommt mal her und fasst es an.“
    Sie taten es. Sechs Hände legten sich auf den Stein und befühlten ihn von allen Seiten. Luke klopfte dagegen, und es klang, als pochte er gegen ein gebranntes, tönernes Gefäß. „Um welches Material

Weitere Kostenlose Bücher