Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
Vom Netzwerk:
nicht wahr?“ Er schüttelte den überwältigten Angreifer wie eine nasse Ratte. Grünauge wimmerte wie ein verängstigter Welpe.
    „Mieser kleiner Straßenräuber! Was machen wir jetzt mit den beiden?“ Ich war einigermaßen ratlos.
    „Nichts, nehme ich an. Von denen geht keine Gefahr mehr aus. Das Dumme ist nur, sie wissen wo unsere Unterkunft ist. Noch dümmer ist, dass dieser Saukerl offenbar mit unserer Wirtin verlobt ist. Ich denke, mit der Nachtruhe auf einem weichen Lager dürfte es vorbei sein.“
    Ich dachte ähnlich. Wir konnten es kaum noch riskieren, die Nacht im Mataki zu verbringen. Krister schickte den winselnden Finn mit einem gezielten Fausthieb „schlafen“, wie er es nannte, und zusammen schleiften wir die beiden besinnungslosen Halunken an den Straßenrand.
    Wo war das verfluchte Gästehaus? Nicht ein Mensch begegnete uns mehr. Traute sich in Van Dien nach Einbruch der Dunkelheit niemand mehr aus dem Haus? Wir hangelten uns von Gebäude zu Gebäude – und fanden es endlich. Aufatmend rüttelte ich an der Türe, die natürlich verschlossen war. Erst nach mehrmaligem Poltern rührte sich etwas.
    Mir kam ein Gedanke. „Glaubst du, dieser Amny können wir trauen? Am Ende steckt sie mit den Gaunern unter einer Decke.“
    „Ich traue hier keinem mehr“, brummte Krister, und ich gab ihm Recht. Zu viel war heute Nacht schon passiert.
    „Wer ist da?“ Amnys Stimme klang dumpf durch das Holz der schweren Türe. Sie klang nicht besonders erfreut.
    „Die Gäste aus dem besten Zimmer des Hauses“, erwiderte ich salopp. Nach kurzem Zögern öffnete sich die Tür einen Spalt. Ein fahler Lichtschein fiel auf die Straße. Mit einem einzigen Ruck riss ich die Tür gänzlich auf. Darauf war die arme Amny wohl nicht vorbereitet, denn sie flog mir förmlich entgegen. Die Kerze, die sie in der Hand hielt, fiel zu Boden und erlosch.
    „Was soll denn das?“ protestierte sie lautstark.
    „Empfängt man Gäste hier immer mit Knüppeln?“ Ich stieß das überraschte Mädchen ins Haus zurück. „Tolle Gastfreundschaft! Dein Finn ist ein sauberer Bursche, das muss ihm der Neid lassen. Konntest du keinen besseren finden als diesen Schweinehund?“
    Amny stand da wie vom Donner gerührt. Ihr unschuldiger Gesichtsausdruck überzeugte jedoch. Nein, sie wusste von nichts, soviel Menschenkenntnis traute ich mir zu.
    „Was ist passiert?“ Sie verzog die Nase, roch wohl unsere Alkoholfahnen. „Ihr seid ja betrunken! Trunkenheit wird in diesem Haus nicht geduldet. Ihr müsst sofort gehen!“
    „Keine Angst, das tun wir auch. Nicht eine Sekunde bleiben wir in diesem Räubernest!“ Krister ergriff sie sanft aber doch nachdrücklich an den Schultern. „Du musst dich nicht fürchten, kleine Amny, dir wird nichts geschehen, das verspreche ich. Aber bis wir dieses anständige Haus verlassen haben, wirst du nicht von unserer Seite weichen!“
    „Nimm deine Pfoten weg!“ Amny riss sich los, wich aber keinen Meter zurück. Wütend funkelte sie uns an. „Ich werde um Hilfe schreien, wenn ihr nicht auf der Stelle verschwindet!“
    Krister wollte sie erneut packen, doch hielt ich ihn zurück.
    „Amny, hör mir zu! Dein sauberer Verlobter hat eben versucht, uns umzubringen. Für ein paar lumpige Schwarzperlen! Du wirst verstehen, dass wir in dieser Stadt niemandem mehr trauen.“
    Unsere junge Wirtin sah mich an wie einen Geistesgestörten und schüttelte dann langsam den Kopf.
    „Du lügst! Finn kann keiner Fliege etwas zuleide tun!“ Dabei tat sie den ersten Schritt rückwärts.
    „Einer Fliege vielleicht nicht“, seufzte Krister.
    „Ich glaube euch kein Wort!“ Amny machte zwei weitere Schritte zurück, als suchte sie Halt. Ehe wir uns versahen, fegte sie die einzige brennende Kerze vom Tisch. Sofort versank der Raum in tiefer Dunkelheit.
    „Verdammt!“ fluchte ich und stürzte auf sie zu. Doch ging mein Griff ins Leere. Eine Tür fiel krachend ins Schloss.
    „Kluges Ding“, hörte ich Krister neben mir knurren. Es klang beinahe bewundernd. Dann rief er lautstark nach seinem Bruder. In der oberen Etage flog eine Tür auf, Licht strömte von der Treppe herab. Endlich sahen wir wieder.
    „Luke, bist du das?“
    „Ja. Was ist los da unten?“
    „Ich fürchte, die Nachtruhe ist beendet. Wirf das Gepäck runter, wir müssen verschwinden!“
    Luke zögerte naturgemäß. „Ist das dein Ernst?“
    „Ja, und jetzt Schluss mit der Fragerei! Tu was ich dir sage!“
    Ein kurzer Seufzer war alles, was Luke noch

Weitere Kostenlose Bücher