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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Windwurf und Schneebruch. Und eine Sturmflut. Ich sage euch, hier sah es aus, als wären Opreju brandschatzend durch die Stadt gezogen.“
    Da war er also gefallen, dieser elektrisierende Name. So wie es aussah, gehörte er hier zum Sprachgebrauch, ganz anders als zu Hause. Meine Nackenhaare erhoben sich als ich fragte: „Hat jemand von euch hier schon einmal einen Opreju gesehen?“
    Verlegene Gesichter. Ein älterer Mann mit schneeweißem Bart, welcher beinahe sein ganzes Gesicht verdeckte, sagte schließlich mit tiefstem Bass in der Stimme: „Ich kenne niemanden, der einen Opreju gesehen und überlebt hätte. Wieso fragst du?“
    Jetzt war Vorsicht angesagt. Das Gespräch drohte in eine ganz falsche Richtung zu gehen.
    „Nur so aus Interesse“, wiegelte ich ab.
    Grünauge sah mich aus halb geschlossenen Lidern an.
    „Ihr kommt aus Stoney Creek, sagt ihr? Eins verstehe ich nicht. Ihr seid erst heute Nachmittag angekommen und wollt morgen schon wieder aufbrechen? Das ist ungewöhnlich. Wohin führt euch eure Reise, wenn ich fragen darf?“
    Oh ja, definitiv in die ganz falsche Richtung. Mir wurde bewusst, darauf keine passende Antwort zu haben. Es musste natürlich verdächtig aussehen, die anstrengende Reise von Stoney Creek nach Van Dien gemacht zu haben und nur eine Nacht lang zu verweilen.
    „Rein persönliche Gründe“, antwortete Krister, der mein Zögern bemerkte.
    Finn sah ihn ungläubig an.
    „Wir haben Nordwestwind, das wird kein Zuckerschlecken. Wollt ihr nicht günstigere Winde abwarten?“
    „Würde mich nicht wundern, wenn der Wind heute Nacht dreht“, entgegnete Krister gewandt. „Keine Seltenheit in dieser Jahreszeit.“
    „Wo steckt denn euer junger Begleiter?“ meldete sich ein schmächtiger Kerl zu Wort, der der ganzen Unterhaltung bisher mucksmäuschenstill gefolgt war. Er durfte in seinen späten Dreißigern sein. Die ungeheuer lange Nase, ein wahrer Gesichtserker, verlieh ihm ein groteskes Aussehen.
    „Mein Bruder Luke? Er besucht Verwandte hier in Van Dien. Luke stammt von hier.“ Krister ging das Frage-und-Antwort-Spiel mächtig gegen den Strich. Mit einem letzten Schluck leerte auch ich endlich meinen Krug. Einem Aufbruch stand nun nichts mehr im Wege.
    „Ihr habt es wirklich eilig“, bemerkte Finn mit geringschätzigem Blick. Ihm entging keine Sekunde, wie Krister dem Ledersäckchen, welches er jetzt an einer Schnur um den Hals trug, eine kleine schwarze Perle entnahm und dem Wirt als Bezahlung offerierte.
    „Lass gut sein! Ich habe euch eingeladen“, warf Grünauge mürrisch dazwischen. „Eine Schwarzperle für zwei Korma? Du machst uns hier die Preise kaputt, Fremder!“
    Krister sah ihn fest an, er machte aus seiner Abneigung keinen Hehl mehr.
    „Ich bleibe niemandem etwas schuldig, wenn ich es nicht muss“, sprach er und erntete dafür einen verächtlichen Blick. „Angenehmen Abend noch!“
    Wir standen auf und gingen. Auf dem Weg nach draußen lauschte ich den Reaktionen, doch gab es keine. Unser Weggang wurde mit Schweigen quittiert.
    „So ein Idiot.“ Krister war in der Tat aufgebracht. „Welches Recht glaubt er zu haben, ein derartiges Verhör zu führen?“
    „Vergiss ihn! Jetzt wird gepennt und morgen früh geht’s weiter. Wir hätten erst gar nicht mehr in diese dumme Taverne gehen sollen. Hoffentlich finden wir jetzt im Dunkeln das Mataki.“
    Es war in der Tat stockduster geworden. Zwar drang Licht aus den Fenstern der umliegenden Häuser, doch war es bei weitem nicht ausreichend, um genügend zu erkennen. Ich zählte im Geiste hundert Schritte und sah mich dann um. Nichts. Der Versuch, einen Passanten aufzuhalten, scheiterte kläglich. Auf meine Frage bekam ich keine Antwort, und als ich mich anschickte, ihm nachzugehen, rannte er ängstlich davon.
    Achselzuckend gingen wir weiter und erreichten alsbald einen düsteren, gepflasterten Platz. Hier waren wir mit Sicherheit noch nicht gewesen, mussten am Ziel vorbeigelaufen sein. Also wieder zurück. Wir hielten uns dicht an den Wänden der rechten Straßenseite und begutachteten jedes Haus, das wir passierten. Eines davon musste das Mataki sein!
    Zweimal war mir so, als hörte ich hinter mir Kies knirschen, als hielte sich jemand in unmittelbarer Nähe auf. Doch sah ich nichts, und auch Krister, der glaubte, etwas wahrgenommen zu haben, konnte in der Dunkelheit beim besten Willen nichts ausmachen. Unschlüssig blieben wir einen Augenblick stehen und lauschten.
    Nichts.
    „Jetzt leiden wir schon an

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