Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
der Assassinen sich anschickte, zu seinen Gemächern zurückzukehren, schnellte eine Hand aus dem Schatten und hielt ihn fest.
    »Gabriel«, sagte Sayd ohne einen Hauch von Überraschung. »Was führt dich zu mir?«
    »Das weißt du genau!«, zischte der Angesprochene. »Du hast es ihm vorgeschlagen, stimmt’s? Um deinen Hals zu retten?«
    Sayd stieß Gabriel wütend zurück. »Ich habe es getan, weil uns nicht mehr viel Zeit bleibt! Das Mädchen ist weit genug, um gegen mich anzutreten, das weißt du genauso gut wie ich. Saladin ist ganz in der Nähe, bald wird er gegen Jerusalem marschieren. Laurina muss gewandelt werden, damit wir unseren Plan in die Tat umsetzen können!«
    »Und wenn sie im Kampf gegen dich fällt?«
    »Wenn du sie vernünftig unterrichtet hast, wird sie das nicht.« Als Gabriel erneut auf ihn zuspringen wollte, stemmte Sayd die Hand gegen seine Brust.
    »Beruhige dich! Allah ist auf unserer Seite. Wenn du betest, dein Gott auch. Wir werden es schaffen, mein Freund. Wir werden frei sein!«
    Jetzt entspannte sich Gabriel ein wenig, doch der Zorn in seinen Augen blieb. Er wusste, dass keine Drohung Sayd davon abhielt, zu tun, was er für richtig hielt. Und genauso würde ihn nichts dazu bringen können, Laurina zu schonen.
    »Und jetzt geh, ehe uns noch jemand belauscht! Dein Zorn nützt dir nichts, wandle ihn lieber in die Kraft, dein Mädchen vorzubereiten.«
    Damit wandte sich Sayd um und verschwand wenig später in seinen Gemächern. Gabriel starrte ihm wütend nach, doch er erkannte, dass sein ehemaliger Lehrmeister recht hatte. Nur Vorbereitung konnte Laurina retten! Als er sich umwandte, meinte er einen Moment lang die Anwesenheit eines anderen Assassinen zu fühlen. Prüfend blickte er sich um, schritt dann ein Stück voran und bog in den Seitengang ein, der zu Malkuths Gemächern führte.
    Doch auch dort war nichts zu sehen. Für einen kurzen Moment stieg ihm ein fremdartiger Geruch in die Nase, doch den konnte er niemandem zuordnen. Wahrscheinlich fange ich schon an, Gespenster zu sehen , ging es ihm durch den Kopf, als er sich auf den Rückweg machte.

30
    S o schweigsam wie am nächsten Morgen hatte ich Gabriel noch nie erlebt. Anstatt mit mir zu üben, saß er mir gegenüber und blickte mich an.
    »Du hättest Einspruch erheben können«, sagte er schließlich. »Du hättest auf Malkuths Forderung nicht eingehen müssen. Außer mir hätten sich auch noch andere auf deine Seite gestellt.«
    »Aber das hätte dem Emir sicher nicht gefallen«, gab ich zurück. »Außerdem fühle ich mich wirklich bereit. Oder gibt es noch etwas, das ich unbedingt lernen müsste?«
    »Dir fehlt Erfahrung«, gab Gabriel zurück.
    »Dann lass uns üben!«, entgegnete ich und breitete die Arme aus. »Wir haben noch sieben Tage. Meinetwegen schinde mich bis aufs Blut, mir macht es nichts aus. Ich werde Sayd besiegen!«
    Gabriel blickte mich finster an. »Es geht nicht darum, dich zu schinden, Laurina. Ich will, dass du am Leben bleibst. Ich ... ich will dich nicht verlieren!« Der Blick, den er mir bei diesen Worten zuwarf, ließ mich schwach werden. Alles in mir drängte danach, ihn zu umarmen, doch ich wagte es nicht.
    Stumm blieben wir sitzen, bis Gabriel schließlich beschloss, mit der Übung zu beginnen.
    In den folgenden Tagen schonte mich Gabriel nicht. Und ich tat es ebenso wenig. Obwohl ich todmüde war, trainierte ich abends in meiner Kammer weiter, bis ich die Arme nicht mehr heben konnte.
    Zugunsten meines Kampftrainings verzichtete Jared auf seinen Schreibunterricht, doch hin und wieder fand er sichim Übungsraum ein, um uns zuzusehen. Im Gegensatz zu Sayd war er mir ein willkommener Gast.
    Als Gabriel mich am fünften Tag kurz mit Jared allein ließ, trat ich mit dem Schwert in der Hand zu ihm.
    »Hast du vielleicht Lust, ein wenig mit mir zu üben?«
    Jared blickte auf Fenrir und schüttelte den Kopf. »Nein, das soll Gabriel tun. Meine Waffe ist vorrangig die Feder. Du würdest dich wundern, was für einen Schaden sie anrichten kann.«
    »Du meinst, im Sinne von Schmähschriften?«, fragte ich belustigt, doch er schüttelte den Kopf.
    »Nein, das meine ich wortwörtlich. Auch eine Feder kann töten, wenn sie eine Spitze aus Metall hat.«
    Diese Worte trafen mich wie ein eisiger Wasserschwall, der mir die Augen öffnete. Hatte er mir dafür die Feder geschenkt?
    »Ah, da ist ja dein Lehrmeister wieder«, sagte er rasch, bevor ich etwas entgegnen konnte. »Weiterhin viel Vergnügen!«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher