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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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klopfte Gabriel auf die Schulter, dann verschwand er.
    Ich stand immer noch erschüttert von der Erkenntnis da und blickte ihm nach.
    »Was ist los?«, fragte Gabriel, während er sein Schwert wieder aufnahm.
    »Nichts«, antwortete ich und schüttelte den Kopf, als müsste ich eine Vision vertreiben. Dann hob ich Fenrir und begab mich in Position. Während des Kampfes war ich unkonzentriert, was Gabriel zu einigen Flüchen hinriss.
    »Willst du sterben oder was? Nimm gefälligst deinen Verstand zusammen!«
    Doch der war zusammen, bestens sogar. Ich überlegte nur fieberhaft, wie ich die Feder einsetzen sollte.
    Am sechsten Tag erklärte mir Gabriel, wie die Prüfung ablaufen würde und was ich zu Sayd sagen sollte, wenn ich zu ihm in den Ring trat. Es gab bestimmte Formeln, die zumindest sinngemäß wiedergegeben werden sollten.
    Eigentlich hörte sich nichts davon schlimm an, aber mein Lehrmeister ließ es sich nicht nehmen, wieder und wieder darauf hinzuweisen, dass meine siebte Wunde tödlich sein würde.
    Gegen Abend verabschiedeten wir uns voneinander in die »Nacht der Einsamkeit«, das hieß, dass ich Gabriel von der siebten Stunde des Abends bis zur siebten Stunde des Morgens nicht sehen durfte. Das fiel mir nicht schwerer als sonst, denn in der Nacht war ich immer allein. Doch ich konnte mir vorstellen, dass es für Malik und Khadija die Hölle gewesen war.
    Eigentlich war diese Zeit dazu gedacht, zu meditieren und sich auszuruhen, doch sosehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht zur Ruhe kommen. Meine Gedanken rasten, mein Herz pochte, als wäre ich in einem ewigen Lauf gefangen.
    Schließlich ignorierte ich das Zittern in meinen erschöpften Gliedmaßen und begann meine Übungen für die Nacht. Das war die einzige Möglichkeit, meinen Kopf freizubekommen – und mich abzureagieren.

     
    Malkuth stand auf dem höchsten noch verbliebenen Turm seiner Feste und blickte auf die Hörner von Hattin. Die Nachricht, dass Tiberias niedergebrannt wurde, hatte ihn schon vor einigen Tagen erreicht. Jetzt zog Saladin in Richtung Jerusalem.
    Seine Augen erspähten das Heer, das sich langsam aufdie Stadt zu bewegte. Tausende Banner wehten im Wind, Tausende Pferde brachten den Boden zum Erbeben und das Klirren der Waffen durchschnitt die Stille. Fast schien es, als seien sämtliche Männer der umliegenden Länder zusammengeströmt, um dem Sultan zu dienen.
    Ich sollte an seiner Stelle sein , ging es Malkuth durch den Sinn. Mir sollten diese Krieger dienen. Unsterbliche Krieger, mit denen ich die Welt beherrschen würde. Doch er stand hier, auf einer Festung, der niemand einen zweiten Blick schenken würde. Sein Heer war nicht groß genug, um diesem da unten in irgendeiner Weise standzuhalten. Und sein bester Assassine und Heerführer war illoyal geworden. War Hakim auch nicht imstande gewesen, ihm den Beweis zu liefern, seine Derwische hatten es getan, indem sie das Gespräch zwischen Sayd und Gabriel belauscht hatten.
    Jetzt gab es nur einen Ausweg für den Emir.
    »Meint Ihr wirklich, dass das Mädchen schon reif für die Prüfung ist, Gebieter?«, fragte eine Stimme hinter ihm.
    »Das wird sich zeigen«, entgegnete der Emir, während er den Blick nicht von den Reitern ließ. »Sie hat die beiden Proben bestanden. Und ich sehe ihren festen Willen. Sie hätte widersprechen können, doch das hat sie nicht getan.«
    »Gabriel wirkte nicht so, als würde er ihr einen Sieg zutrauen.«
    »Gabriel liebt sie«, gab Malkuth lächelnd zurück.
    Hakim blickte ihn verwundert an.
    »Du magst es nicht mitbekommen haben, weil du Sayd im Auge behalten hast, aber Gabriel liebt das Mädchen. Er will es sich nicht anmerken lassen, weil er weiß, wie es Malik ergangen ist. Dennoch wird es ihm das Herz zerreißen, wenn sie stirbt. Der Ausdruck in seinen Augen war nichts weiter als Sorge.«
    Hakim musste zugeben, dass er dies nicht gesehen hatte. Malik hatte ganz anders reagiert, als er mit Khadija zusammen war. Die beiden hatten allen offen gezeigt, wie sie zueinander standen. Gabriel und Laurina verhielten sich freundschaftlich distanziert, sodass niemand auf die Idee kommen konnte, dass sie gerne ein Paar gewesen wären.
    Doch Malkuths Augen waren anscheinend schärfer als seine – auch wenn er das Mädchen nur selten sah. Oder er hatte weitere Augen, die für ihn sahen.
    »Vielleicht sollten wir das Mädchen dazu benutzen, Sayd aus dem Weg zu räumen«, platzte Hakim heraus.
    »Wir sollte sie das schaffen? Sie wird Sayd nicht den

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