Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
unter den Rauch, und Malkuth konnte die Angst der Franken beinahe spüren. Doch dann geschah etwas, womit auch Saladin nicht gerechnet hatte. Anstatt sich ihrem Schicksal zu ergeben oder einen weiteren Fluchtversuch zu starten, warfen sich die Franken ihrem Feind nur noch heftiger entgegen.
    Zu gern hätte Malkuth gewusst, was in den Köpfen dieser Männer vor sich ging. Wahrscheinlich hatten sie eingesehen, dass sie dem Tod nur entrinnen konnten, wenn sie sich ihm mit allem, was ihnen noch geblieben war, entgegenstellten.

     
    Zu gern hätte ich einen Moment innegehalten, denn die schnellen Aktionen meines Gegners nahmen mir zusehends den Atem. Außerdem strömten unliebsame Gedanken auf mich ein, Gedanken an Gabriel, an Maliks Geliebte, an meinen Vater. Ich sah Einar Skallagrimm die Arme ausbreiten, als befände ich mich bereits vor den Toren Walhalls.
    Ich versuchte sie zu vertreiben, doch es wollte mir nichtso recht gelingen. Wieder drang Sayd auf mich ein, wieder parierte ich. Meine Arme versagten allerdings allmählich ihren Dienst, während mein Gegner nichts von seiner Kraft verloren zu haben schien.
    Bisher hatte keiner meiner Treffer Sayd so schwer verletzt, dass er stark blutete oder in anderer Weise geschwächt war. Seine goldenen Augen leuchteten mit demselben Feuer wie zu Beginn und auf seinen Lippen lag ein spöttisches Lächeln. Sah er bereits meinen Untergang voraus?
    Als es ihm nach einer neuerlichen Attacke gelang, mir das Schwert aus der Hand zu schlagen, war ich sicher, dass ich in diesem Ring sterben würde. Erneut flehte ich Freyja stumm um Hilfe an und fragte mich gleichzeitig, ob ich nicht doch lieber zu Tyr, dem Kriegsgott, beten sollte.
    Sayd hätte nun die Gelegenheit gehabt, mit beiden Waffen auf mich einzuschlagen. Doch dann tat er etwas, was ich nicht erwartet hätte. Er machte einen Schritt zurück und bedeutete mir, dass ich mein Schwert aufheben sollte.
    Was hatte das zu bedeuten? Wollte er seinen Vorteil nicht ausspielen? Oder hatte er vor, mich in Sicherheit zu wiegen, um dann heimtückisch zuzuschlagen? Während ich ihn misstrauisch beäugte, näherte ich mich Fenrir und ging auf die Knie. Kaum hatte meine Hand den Schwertgriff umfasst, stürmte Sayd auch schon wieder los.
    Hatte ich es doch gewusst! Blitzschnell riss ich mein Schwert hoch und fing damit Dolch und Sichel gleichzeitig ab. Dann stemmte ich mich ihm mit aller Kraft entgegen. Da ich keine Möglichkeit hatte, ihn zurückzustoßen, zog ich blitzschnell das Schwert weg und tauchte unter Sayds Klingen hinweg.
    Mein Gegner taumelte ins Leere, verlor den Halt und konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Plötzlich tauchte in meiner Erinnerung ein Geräusch auf. Ichvermeinte das Kreischen einer Katze zu hören, dann blitzte das Bild eines sich duckenden Fellkörpers vor meinem geistigen Auge auf.
    Dieser kurze Augenblick genügte, um Sayd die Gelegenheit zu geben, eine weitere Wunde in meinen Körper zu ritzen. Die Klinge schlug dicht unter dem Lederband ein, das meine Feder festhielt. Ein paar Blutspritzer fielen auf den Federkiel. Vier , hallte es durch meinen Geist.
    Während der Schmerz an meinem Hals hinaufzuckte, klammerte ich mich an das Bild der Katze und duckte mich. Während ich hörte, wie die Sichel über meinen Rücken hinwegsauste, sank ich ganz in die Hocke, schloss die Augen und versuchte die Bewegung der Katze zu rekapitulieren. Sie presste sich fest an den Boden, legte die Ohren an und sprang dann mit ausgestreckten Krallen auf die andere Katze zu.
    Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich Sayd dicht vor mir. Er riss Dolch und Sichel hoch, um nach mir zu schlagen. In dem Augenblick schoss ich hoch.

     
    Nachdem es zunächst ausgesehen hatte, als würden Saladins Truppen zurückweichen müssen, gelang es ihnen, die Franken auf das zweite Horn von Hattin hinaufzudrängen. Der Kampf wurde nun zum Frankenkönig getragen, der sein Zelt auf der Spitze aufgeschlagen hatte.
    Als Saladins Truppen ihnen nachjagten, erkannte Malkuth unter ihnen auch den Sultan, der neben seinem Sohn voranstürmte. Wie zerbrechlich er doch wirkt , ging es dem Emir durch den Sinn, was seinen Zorn noch mehr anfachte. Ein so kleiner, unscheinbarer Mann macht es den Franken so schwer.
    Auf einmal bereute Malkuth, dass er allein ausgeritten war, um sich die Schlacht anzuschauen. Hätte er ein paar Männer bei sich gehabt, hätten sie versuchen können, Saladin aus dem Sattel zu stoßen.
    Doch hier oben war sein einziger Begleiter

Weitere Kostenlose Bücher