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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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stürmte mir Sayd nun entgegen und wenig später schlugen unsere Klingen gegeneinander.

     
    Malkuths Kiefer mahlten, dass er aussah wie ein wiederkäuendes Kamel. Am liebsten hätte er seinen Zorn gen Himmel geschrien, doch seine Stimme wäre angesichts des Tosens unter ihm verschwendet gewesen.
    Dem verzweifelten Ausfall der Franken begegnete Saladin zunächst mit Pfeilbeschuss. Dann ließ er seine Lanzenträger vorrücken. In ihrer blinden Gier nach Wasser übersahen dieFranken, dass sie einem kühl planenden Gegner gegenüberstanden. Saladin wusste, wie geschwächt sie sein würden, wie leichtsinnig durch Durst und Hitze.
    Das Aufeinandertreffen war hart, viele der Franken fielen innerhalb weniger Augenblicke. Die anderen wehrten sich verzweifelt, doch wo drei Franken fielen, stürzte erst ein Muslim verletzt zu Boden.
    Das Geschrei der Sterbenden hallte an Malkuths Ohr. Der Wind trug den Geruch des vergossenen Blutes zu ihm herauf. Seine Hand schloss sich fester um den Stein.
    Mehr und mehr Waffenröcke der Christen färbten sich rot, einige von ihnen versuchten den Rückzug anzutreten, doch sie liefen damit nur Saladins Leuten entgegen, die sie umkreist hatten. Ein Reiter versuchte schließlich mit ein paar Männern auszubrechen. Malkuth erkannte Raymund, den Grafen von Tripolis, den man aufgrund seiner Hautfarbe eher für einen Araber halten konnte. Einst war er ein Verbündeter des Sultans gewesen.
    Schon nach wenigen Augenblicken zeigte sich, dass Saladin seinen früheren Verbündeten nicht vergessen hatte. Ein paar Adjutanten des Sultans kamen zu Raymund geritten, und nachdem es zunächst so aussah, als wollten sie den Grafen festhalten, nahmen sie das Geleit auf und verhalfen ihm zur Flucht. Womöglich hat er seinen eigenen König verraten , ging es Malkuth durch den Sinn. Warum sonst sollte Saladin für die Sicherheit des fränkischen Grafen sorgen?

     
    Obwohl Sayd über die kürzeren Waffen verfügte, hatte ich Schwierigkeiten, seinen Hieben standzuhalten. Mit der Sichel schaffte er es ein ums andere Mal, Fenrir auszuhebelnund meinem Schlag die Wucht zu nehmen. Wenn ich mit dem Dolch nach ihm stach, war seine Waffe blitzschnell da und fing den Stoß auf. Mit einer Wucht, auf die ich eigentlich hätte gefasst sein müssen, schleuderte er mich zur Seite.
    Dabei verlor ich den Halt und konnte nur knapp verhindern, dass ich in meine eigenen Waffen fiel. Sayd stürzte sich sogleich auf mich, doch ich kreuzte im Aufrichten meine Waffen vor dem Körper und parierte. Allerdings übersah ich dabei die Sichelspitze. Als sie über meine Hand kratzte, stieß ich Sayd mit aller Kraft, die ich aufbieten konnte, nach hinten.
    Die zweite Wunde!
    Ich zwang mich zur Ruhe. Noch ist nichts verloren , hämmerte ich mir ein, während das Herz in meiner Brust wild pochte.
    Mit einem weiteren Ausfall schaffte ich es, Sayd einen Schnitt am Arm beizubringen, erhielt aber gleichzeitig eine weitere Wunde an der Hüfte. Sie war nicht so tief und schmerzhaft wie die erste, doch sie war schon meine dritte. Ich hatte also nur mehr drei Schnitte, die ich überleben würde.
    Sayds Klingen wirbelten wild vor meinem Körper, sodass mir nur ein Ausweg blieb. Der Sand stob auf, als ich mich fallen ließ und einen Hieb gegen Sayds Knöchel führte. Obwohl er wiederum mit einer übermenschlichen Schnelligkeit reagierte, traf Fenrir und hinterließ eine blutende Wunde an seinem Fuß. Sayd schrie wütend auf und stieß mit der Sichel nach mir. Ich wälzte mich herum. Die Spitze hieb dicht neben meiner Hüfte in den Sand, verletzte mich aber nicht. Nun stand es drei gegen drei.

     
    Während sich die Franken immer noch verzweifelt gegen Saladins Lanzenträger und Schwertkämpfer warfen und versuchten, sich ihre Klingen vom Leib zu halten, schickte derSultan ein paar Männer aus, die den Kampfplatz unbemerkt umkreisten.
    Malkuth konnte sich denken, was das zu bedeuten hatte. Kein arabischer Feldherr verzichtete darauf, sich die Gegebenheiten eines Kampfplatzes zunutze zu machen.
    Als schließlich Rauchwolken aufstiegen, stieß der Emir ein verzweifeltes Lachen aus. Wie hatten die Franken nur übersehen können, dass das Gras unter ihren Füßen trocken war und wie Zunder brennen würde, wenn bloß ein Funke darauf fiel!
    Innerhalb weniger Augenblicke rückten nicht mehr nur die Muslime auf sie zu, sondern auch die Flammen. Als Rauch den Kampfplatz einhüllte, ließ der Sultan die Bogenschützen erneut in Stellung gehen. Pfeile mischten sich

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