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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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mich.
    »Du hinterlässt bei deinen Opfern aber keinen lebenden Käfer, oder?«
    Ein vielsagendes Lächeln glitt über das Gesicht des Ägypters.
    »Manchmal schon. Jedenfalls dann, wenn ich es dem Toten gönne, in der anderen Welt wiederaufzuerstehen. Nicht jeder Mensch, den wir töten müssen, ist nur schlecht. Manch einer von ihnen hat auch eine liebenswerte Seite, und warum sollte er dann nicht Gelegenheit haben, noch einmal von vorn anzufangen?«
    Diese Worte erschreckten mich zunächst, doch dann spürte ich, dass Jared seinem Gott vertraute und mit ganzem Herzen an ihn glaubte. Und wer weiß, vielleicht gab es das Totenreich der Ägypter wirklich. Ebenso, wie es unser Walhall gab.
    »Im Großen und Ganzen halte ich die Käfer aber nur deshalb, weil sie mir Freude bereiten. Ganz im Gegensatz zu den Skorpionen, die haben einen wirklichen Zweck.«
    »Du benutzt sie als Nachrichtenüberbringer.«
    »Nicht nur.« Jared zog unter seinem Hemd eine Kette hervor. Der Anhänger war das Henkelkreuz, das sein Gott auf der Zeichnung in der Hand gehalten hatte.
    »Siehst du das hier?«, fragte Jared, während er mir den Anhänger unter die Nase hielt.
    »Ein Anhänger«, antwortete ich.
    »Das ist ein Ankh «, erklärte er, während er denQuerbalken des Kreuzes zwischen Daumen und Zeigefinger nahm. Plötzlich schnellte unten ein Dorn heraus. Er war in etwa so groß wie der Stachel eines Skorpions. Meine Vermutung, dass die Verrücktheit der Zwillinge auf ihn abgefärbt sein musste, schien sich zu bestätigen, denn wahrscheinlich bekam er von ihnen das Gift für den Dorn geliefert.
    »Der Ankh ist das Symbol des Lebens, jeder Gott, auch Anubis, trägt ihn als Insignie bei sich. Ein sehr findiger Mann hat diesen Anhänger für mich gefertigt. Die Spitze wird über einen komplizierten Mechanismus nach draußen befördert und wieder eingezogen. Das Gift, mit dem ich sie versehe, ist das des Schwarzen Skorpions. Für normale Menschen ist es tödlich.«
    »Und wie kommst du an das Gift?«
    »Ganz einfach, ich habe eine Vorrichtung dafür«, gab er lächelnd zurück. »Das Gift des Skorpions kann unsereins nichts anhaben, aber dennoch ist es sehr unangenehm, von einem der Tiere gestochen zu werden. Die Augen flimmern einem und man fühlt schreckliche Schmerzen, wenn die Säfte unseres Körpers es neutralisieren. Von einem Skorpion im Kampf gestochen zu werden, kann sehr schlimme Folgen haben, auch für uns. Also solltest du immer gut auf deine Füße achten, wenn du dich im Sand mit jemandem schlägst.«
    Das beantwortete noch nicht meine Frage, aber ich beschloss geduldig zu sein.
    »Hast du jemals einen meiner Nachrichtenskorpione gesehen?«, fragte er mich nun.
    Obwohl ich ihm gern Vorwürfe gemacht hätte, dass mich solch ein Tier beinahe gestochen hätte, nickte ich nur schweigend.
    »Dann hast du dich sicher auch gefragt, wie ich die Schriftrolle an seinem Rücken befestige.«
    »Mit Wachs, nehme ich an«, antwortete ich, was ihn zum Lachen reizte.
    »Ja, das stimmt, mit Wachs, aber zuvor lasse ich ihn in meine Vorrichtung laufen. Mit ihrer Hilfe befestige ich den Schwanz, und wenn er mich stechen will, sticht er in Wirklichkeit gegen eine silberne Platte, von der das Gift in ein kleines Gefäß läuft. Während sich der Skorpion auf diese Weise austobt, bringe ich die Schriftrolle an. Wenn ich fertig bin, packe ich ihn wieder mit meiner Zange und nehme ihn aus der Vorrichtung.«
    »Kannst du mir zeigen, wie du das machst?«, fragte ich wissbegierig, woraufhin Jared den Kopf schüttelte.
    »Nicht jetzt. Du bist doch hier, um meine Sprache zu erlernen. Fragt sich jetzt, welche du lernen willst. Ägyptisch oder Arabisch?«
    »Ich nehme an, dass ich mit dem Ägyptischen nicht sehr weit kommen würde heutzutage«, entgegnete ich.
    »Das würde ich nicht sagen«, gab Jared zurück. »Zwar versteht es kaum noch jemand, aber es ist eine der besten Geheimschriften überhaupt. Wer nicht in ihr bewandert ist, wird eine solche Nachricht niemals entziffern können.«
    »Fangen wir trotzdem mit dem Arabischen an«, entgegnete ich, woraufhin aus dem Wasserbottich ein lautes Platschen ertönte. Jared erhob sich daraufhin, bückte sich und holte aus dem Schatten hinter dem Bottich ein kleines Glas hervor, in dem einige goldglänzende Fische schwammen.
    »Mein Tintenlieferant hat Hunger«, erklärte er. »Ich darf ihn nicht warten lassen, sonst ist er verärgert und gibt keine gute Tinte.«
    Mit großen Augen beobachtete ich, wie er in das

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