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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Skorpionen gezeigt wurden, tatsächlich laut vorgelesen?
    »Zwar haben deine Worte nicht viel Sinn gehabt, aber ich bin sicher, dass du sie dein Lebtag nicht mehr vergessen wirst. Und jetzt lass uns weiter üben.«
    Auch diese Mahlzeit konnte ich nicht zu mir nehmen, ohne irgendwelche Zettel und Schriftrollen vor die Nase gehalten zu bekommen. Gelang mir die Aussprache nicht, ließ Jared mich das Wort wieder und wieder sagen. Als ich es recht gut konnte, begann er sich mit mir auf Arabisch zu unterhalten.
    Nicht alles, was er sagte, verstand ich, aber diese Art zu lernen kam mir wesentlich mehr entgegen. Nach und nach erfasste ich sogar den Sinn von Wörtern, die er mit mir noch nicht durchgenommen hatte. Als Jared das mitbekam,nahm er mich mit zum Marktplatz, wo die Stimmen nur so durcheinanderwirbelten.
    Während wir zwischen den Ständen umherschritten, lenkte mich der Duft von Gewürzen, Rosenwasser und anderen Dingen zuweilen ab. Leuchtend bunte Tücher, auf die das Sonnenlicht fiel, blendeten mich, sodass ich beinahe mit irgendwelchen Leuten zusammenstieß.
    Doch Jared kannte keine Gnade. Immer wieder fragte er mich nach dem, was ich verstanden hatte. Es wäre leicht gewesen, zu antworten: »Nichts«, doch das ließ mein Ehrgefühl nicht zu. Und ich berichtete, so gut es ging, vom Feilschen, dem Anpreisen der Waren oder den Gesprächen zwischen einzelnen Kunden.
    Als wir den Marktplatz schließlich wieder hinter uns ließen, schwirrte mir der Kopf. Wenn ich gestern schon von den wenigen Wörtern geträumt hatte, was würden die Käfer heute an mir vorbeitragen?
    Als wir zu Jareds Haus zurückkehrten, wurden wir bereits von Gabriel erwartet. Tatsächlich hatte er den Schimmel wieder mitgebracht, sodass mir der Weg über die Mauer jetzt erspart blieb.
    »Salam aleikum!«, rief er uns mit einer kleinen Verbeugung zu.
    Auf einen Blick Jareds hin antwortete ich: »Wa saleikum as-salam!«
    »Komm ins Haus, alter Freund«, setzte Jared hinzu. »Ich nehme an, dass du durstig bist.«
    »Als wäre ich wochenlang durch die Wüste geirrt«, gab Gabriel augenzwinkernd zurück und klopfte Jared auf die Schulter.
    Kaum waren wir in die wohltuende Kühle des Hauses eingetaucht, strebte Jared dem Herd zu, wo er ein kleines Feuer entfachte und schließlich, als die Flammen hochgenug schlugen, eine Kanne daraufstellte. Wie ich bereits gestern miterlebt hatte, wurden für den Chai getrocknete oder frische Minzblätter aufgegossen. Rasch breitete sich der aromatische Duft aus und beruhigte das Pochen in meinen Schläfen ein wenig.
    Ich hätte erwartet, dass Gabriel zunächst nach mir fragen würde, stattdessen fragte er jedoch: »Wie laufen die Geschäfte, mein Freund?«
    »Die Leute laufen mir gerade dann die Tür ein, wenn ich keine Zeit habe«, sagte er mit Blick auf mich.
    Hörte ich da einen Vorwurf in seiner Stimme? Es war nicht meine Idee gewesen, Arabisch zu lernen!
    »Und wie geht Laurinas Unterricht voran?«
    »Das Mädchen schlägt sich recht tapfer«, gab Jared zu. »Allerdings solltest du dich von deiner Nachtruhe verabschieden. Sie wiederholt im Schlaf ständig, was ich ihr beigebracht habe.«
    Ich warf Jared meinen giftigsten Blick zu.
    Gegen das Reden im Schlaf konnte ich nichts tun, doch musste er es Gabriel auf die Nase binden? Peinlich berührt errötete ich.
    Gabriel lachte auf. »Keine Sorge, ich bin kein alter Mann, der seinen Schlaf braucht. Wenn sie mir was zu erzählen hat, höre ich ihr einfach zu. Vielleicht kommt ja irgendwann eine spannende Geschichte heraus.«
    Auch das Zwinkern, das er mir jetzt zuwarf, konnte die Röte auf meinen Wangen nicht vertreiben. Im Gegenteil, es machte alles noch schlimmer.

18
    B ei Einbruch der Dunkelheit machte sich Sayd mit seinen Gefährten auf den Weg nach Jerusalem. Normalerweise nahm diese Reise mehr als eine Woche in Anspruch, doch da sie auf schweres Gepäck verzichteten, war er zuversichtlich, dass sie einige Tage weniger benötigen würden.
    Während sie die Feste hinter sich ließen, blickte er zu seinen Kameraden. David und Ashar wirkten ruhig, ja geradezu gleichgültig. Malik brütete noch immer finster über seinen Verlust, was allerdings seinem Können keinen Abbruch tat.
    Auf Hakims Gesicht lag ein entrücktes Lächeln. Dass er ihn mitnehmen musste, verschaffte Sayd leichtes Unbehagen. Er hatte ihn nicht selbst ausgesucht wie die meisten anderen Mitglieder. Zu unberechenbar war sein Charakter gewesen, zu grausam zuweilen seine Handlungen. Er war nicht bei

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