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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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tut, als wäre nichts geschehen, wird niemand auf die Idee kommen, ihn festzuhalten. Er ist einfach nur ein Mann von vielen.«
    Wir beobachteten noch eine Weile, wie die Wachen vergeblich versuchten, ihren Herrn wieder zum Leben zu erwecken. Als sie ihn schlussendlich auf sein Pferd hoben, um ihn wegzubringen, sagte Gabriel: »Lass uns gehen. Hier wird jetzt nicht mehr viel passieren.«
    Wir erhoben uns und suchten unseren Rückweg über die Dächer.
    »Was meinst du, ob Sayd uns bemerkt hat?«, fragte ich, noch immer beeindruckt davon, wie schnell der Assassine das Leben des Gesandten genommen hatte.
    »Natürlich hat er uns entdeckt, allein schon, weil er meine Anwesenheit gespürt hat. Vielleicht hat er sich deshalb so viel Mühe gegeben.«
    Plötzlich überkam mich ein beunruhigender Gedanke.
    »Setzt er die Nadel auch bei der Prüfung ein? Du sagtest doch, dass er die Waffe frei wählen kann.«
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Nein, er hatte bisher noch nie die Nadeln genommen. Es ist zwar nicht ausdrücklich untersagt, doch Sayd ist nicht daran gelegen, dich zutöten. Er will herausfinden, ob du würdig bist. Wenn du es schaffst, ihn zu beeindrucken und zu besiegen, hast du die Gabe wirklich verdient.«
    Meine Zweifel waren damit aber nicht aus der Welt geschafft.
    »Und was ist mit Giften, die den Gegner nicht töten, sondern lähmen? Dann würde es so aussehen, als sei ich nicht würdig.«
    Gabriel fasste mich bei der Schulter und sah mich ernst an. »So etwas würde Sayd nie tun. Egal was er getan hat, er weiß genau wie wir alle, wie wichtig es ist, eine neue Lamie zu schaffen. Und er würde in der Prüfung keine unlauteren Mittel einsetzen.«
    »Und warum könnt ihr keine neuen Unsterblichen schaffen?«
    »Weil wir Männer sind. Aber jetzt solltest du aufhören zu fragen. Wir sind gleich da.«
    Während des Redens hatte ich nicht auf meine Füße und die Umgebung geachtet, doch jetzt sah ich, dass die Herberge nicht mehr weit von uns entfernt war. »Was ist eigentlich mit der Straße, die wir vorhin mit dem Balken überqueren mussten?«
    Gabriel grinste breit. »Ich habe dir doch gesagt, dass wir einen anderen Weg finden werden. Es gibt kaum einen Ort, der nur über eine Straße zu erreichen ist.«
    Dann wäre es auch nicht nötig gewesen, über den Balken zu balancieren, jedenfalls deutete ich das schelmische Leuchten in Gabriels Augen so.
    Noch vor Sonnenuntergang verließen wir Kairo wieder. Ich war froh darüber, denn so bestand keine Gefahr, dass wir Sayd noch einmal über den Weg liefen.
    Während uns die Pferde unter dem sternenbesetztenHimmel gen Alexandria trugen, rief ich mir wieder und wieder ins Gedächtnis zurück, was ich gesehen hatte. Die wichtigste Lehre, die ich aus dem Gesehenen ziehen und für die Prüfung nutzen konnte, war jene, Sayd nicht zu unterschätzen.
    Wir erreichten Alexandria vor Tagesanbruch.
    »Du wirst in den nächsten beiden Tagen bei Jared bleiben und Unterricht nehmen«, verkündete er mir, während wir unsere Pferde zügelten. »Von nun an wird das jede Woche so sein. Ich habe alles mit ihm abgesprochen.«
    Da ich deutlich spürte, dass er darauf drängte, zu seinem Anwesen zurückzureiten, ich ihn aber noch nicht ziehen lassen wollte, bemerkte ich: »Die Tore sind noch geschlossen.«
    »Das ist kein Hindernis für einen Assassinen.« Er stieg ab und ging zu einem Steinhaufen, unter dem, wie ich nun sehen konnte, ein Seil und ein Haken versteckt waren. »Da du auf einem Schiff gelebt hast, nehme ich an, du kannst klettern.«
    »Wir schleichen uns in die Stadt ein?«
    »Du wirst dich dort einschleichen«, korrigierte er. »Anschließend suchst du nach Jareds Haus. Er wird sich bestenfalls darüber wundern, dass du schon so früh da bist.«
    »Aber …«, begann ich und wollte schon einwenden, dass ich mir den Weg nicht gemerkt hätte. Doch als mich Gabriels Blick traf, schluckte ich meinen Einwand hinunter und fragte stattdessen: »Was ist mit meinem Pferd?«
    »Das nehme ich mit«, antwortete er. »Nicht dass du auf den dummen Gedanken kommst, davonzureiten, sollte es dir bei Jared nicht gefallen. Wenn ich dich abhole, bringe ich es wieder mit.«
    Damit holte er aus und beförderte den Haken auf die Mauer. Nachdem er sicher war, dass er sich an einem Stein verkeilt hatte, reichte er mir den Strick.
    Wohl oder übel stieg ich aus dem Sattel und erklomm dann die Mauer. Da meine Hände etwas zu greifen hatten und ich spürte, dass ich dem Haken vertrauen konnte, machte

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