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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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einer Schlacht gefangen genommen worden. Er hatte den Kerker verdient gehabt.
    Dennoch hatte Malkuth Ashala irgendwie davon überzeugt, ihn zu wandeln, und letztlich hatte Sayd sich beugen müssen. Doch verstanden hatte er sich nie mit Hakim. Er sah in ihm zu sehr ein Schoßhündchen des Emirs und er spürte, dass die alte Grausamkeit, die ihn in den Kerker gebracht hatte, immer noch vorhanden war. Wenn möglich, gingen sie einander aus dem Weg.
    Umso vorsichtiger musste er diesmal vorgehen. Besonders weil es Saladin war, dem sie schaden sollten.
    Der Sultan regte ihn schon seit einiger Zeit zu tief gehenden Gedanken an. Gefährlichen Gedanken. Mochte Malkuth über ihn reden, wie er wollte, man konnte nicht übersehen, dass Saladin ein guter Feldherr war. Nachdem ergeschworen hatte, die von Christen eingenommenen Städte, einschließlich Jerusalem, zu befreien, hatte er einige Siege für sich verbuchen können. Seine Beliebtheit beim Volk wuchs ebenso wie die Furcht der Franken vor ihm.
    Dass Malkuth ihn tot sehen wollte, deutete nur darauf hin, dass auch er Angst vor dem Sultan hatte. Nur zu gern würde er dessen Platz einnehmen, das wusste Sayd, und um diesen zu erreichen, schreckte er vor nichts zurück.
    Beunruhigung erfasste ihn, während er sein Pferd über den Sandweg jagte. Es war nicht das erste Mal, dass er infrage stellte, was Malkuth tat und befahl. Besonders in letzter Zeit hatte er sich so manches Mal überlegt, was wäre, wenn seine Brüder und er freie Hand in ihrem Handeln hätten. Was sie mit ihren Gaben bewirken könnten.
    Doch diese Gedanken schob er jetzt rasch beiseite. Sie lenkten ihn von seinem Auftrag ab. Er blickte nach vorn auf die endlose Wüste und fragte sich, was Gabriel und Laurina jetzt wohl taten.
    Noch immer waren seine Hoffnungen für das Mädchen sehr groß. Als er bemerkt hatte, dass sie ihn in Kairo beobachteten, hätte er seinem ehemaligen Schüler am liebsten lobend auf die Schulter geschlagen. Es freute ihn, dass Gabriel die Ausbildung der Adeptin so ernst nahm.
    Allerdings ahnte er, dass Malkuth nicht mehr viel Geduld haben würde. Es dürstete ihn nach Macht und dazu brauchte er mehr als ihre kleine Truppe und ein paar Halbmenschliche. Er brauchte ein ganzes Heer unsterblicher Kämpfer!
    Jeden Tag, den die Gefangenen im Kerker verbrachten, wurden sie schwächer. Da die Umwandlung zunächst dazu führte, dass die Männer wegen des Fiebers und der daraus resultierenden Schwäche kein Schwert anrühren konnten, würde es eine Weile dauern, bis er ein ganzes Heer in die Schlacht führen konnte. Außerdem würde auch LaurinasKörper eine Weile brauchen, um genug Elixier zu erschaffen. Wenn sie in der Prüfung versagte und er sie tötete, würden sie wieder von vorn anfangen müssen, was Malkuth gewiss nicht gefiele.
    Wieder hatte er den Vorwurf des Emirs im Ohr. Doch hätte ich sie am Leben lassen sollen? Nur um Malkuth einen Gefallen zu tun? Dazu war Sayd Ashala zu sehr verpflichtet – auch über ihren Tod hinaus. Und auch Laurina wollte er nicht schonen. Wenn du es in der Prüfung nicht schaffst, mich zu überlisten, werde ich dir die Kehle durchschneiden , schwor er sich, dann ließ er zu, dass der Wüstenwind seine Gedanken hinwegfegte.
    Fünf Tage später erreichten Sayd und seine Begleiter Jerusalem. Die goldene Kuppel des Felsendoms leuchtete ihnen schon von Weitem aus dem Gewirr der weißen Gebäude entgegen. Nicht weit vom Dom entfernt stand die Al-Aksa-Moschee.
    Umgeben wurde das Häusermeer von einer weißen Mauer, in die zwölf Tore eingelassen waren. Manche behaupteten, dass damit den zwölf Aposteln Jesu gehuldigt wurde. Andere glaubten, dass damit die zwölf Stämme Israels dargestellt wurden. Und wiederum waren einige auch sicher, dass die Tore Sinnbilder der zwölf Tierkreiszeichen waren.
    Beim Anblick der Stadt verstand Sayd wieder, was Christen, Moslems und Juden gleichermaßen an dieser Stadt faszinierte. Was sie dazu brachte, um diesen Ort zu kämpfen.
    Alle drei Religionen hatten Gründe, Jerusalem für sich zu beanspruchen: Die Christen verehrten den Ort als die Stätte von Jesu Wirken, Leiden und Auferstehung, die Muslime die Al-Aksa-Moschee, wo Mohammed in den Himmel aufgestiegen sein soll, und den Juden hatte der sagenhafte König Salomo zahlreiche Tempel erbaut.
    Jerusalem war gleichermaßen gesegnet und verflucht. In wessen Hand die Stadt lag, der konnte sich rühmen, die wahre Religion zu besitzen. Vielleicht wird der Streit um diesen Ort nie

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