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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Burg zeigen. Zumindest jene Bereiche, die du jetzt schon betreten darfst.«
    Seine Worte erweckten in mit sogleich das Interesse an den Bereichen, die mir noch verschlossen waren. Doch diese zu erkunden würde ich vielleicht noch Gelegenheit haben. Irgendwann mussten auch die Assassinen schlafen!
    In meiner Kammer deutete glücklicherweise nichts darauf hin, dass hier schon mal jemand gewohnt hatte. Natürlich konnte ich davon ausgehen, dass diese Kammer auch Khadija bei ihrem Aufenthalt hier als Unterkunft gedient hatte. Doch da es keine Hinweise darauf gab, konnte ich mir einbilden, dass dies ein einfaches Gastquartier war.
    Einfach war als Beschreibung sehr zutreffend, denn außer einer Bettstatt, einem Stuhl und einer Truhe gab es hier nichts. Für Licht sorgten Fackeln an den Wänden, derSteinboden war vollkommen kahl. Beinahe konnte man es für die Zelle in einem Kerker halten. Als ich mein Bündel auf dem Bett ablegte, hielt ich unwillkürlich nach Ratten Ausschau. Ob es die auch in der Wüste gab? Oder sollte ich hier eher mit Schlangen oder Skorpionen rechnen?
    Anstelle einer ganzen Fensterfront mit wehenden, duftigen Vorhängen gab es hier nur ein einziges Fenster mit einem breiten Sims, auf den man sich setzen konnte. Er bot einen Blick auf die Wüste und den Himmel, der eine violette Färbung angenommen hatte und mit einer schmalen silbernen Mondsichel geschmückt war.
    Dennoch gefiel mir dieser Raum besser als das Gemach in der Feste. Hier war es recht still, der Wind wehte ruhiger und erweckte keine Seelenstimmen, die einem den Schlaf rauben konnten. Außerdem hatte ich nicht ständig Ashalas Bildnis vor Augen.

23
    N achdem ich mich so gut wie möglich eingerichtet hatte, holte mich Gabriel zu dem versprochenen Rundgang durch die Burg ab.
    »Es ist wichtig, dass du weißt, wo die wichtigsten Räume sind und wo du meine Brüder finden kannst.«
    »Hat Sayd seine Unterkunft auch in den Frauengemächern?«, fragte ich, denn ich wollte wissen, an welche Tür ich nicht klopfen sollte.
    »Nein, als Anführer unserer Truppe hat er seine Gemächer im gegenüberliegenden Turm, ganz in der Nähe seines Herrn.«
    »Sagtest du Gemächer ?«
    »Ja, er hat mehrere Räume«, gab Gabriel zurück. »Eigentlich will er das gar nicht, aber Malkuth besteht darauf. Er will sich damit Sayds Loyalität sichern.«
    Das klang in meinen Ohren etwas seltsam.
    »Würde Sayd sich denn einen anderen Herrn suchen, wenn Malkuth ihn nicht begünstigte?«
    »Sayd ist selbst ein Herr«, gab Gabriel zurück. »Manch einer behauptet, dass das nicht mal sein richtiger Name ist, sondern von der Anrede Sayyid kommt, was so viel wie Herr bedeutet. Bevor er in Malkuths Dienste trat, war er der Fürst eines Beduinenstammes, der tief in der Wüste lebt. Er befehligte ein eigenes kleines Heer und hatte einen Harem von drei Frauen.«
    Das Gespräch, das wir vor unserer Abreise geführt hatten, kam mir wieder in den Sinn.
    »Nur drei?«, spottete ich.
    »Er war noch recht jung und hätte sicher noch weitere Frauen geheiratet, wenn er sich nicht entschlossen hätte,den damals amtierenden Sultan im Krieg gegen die Franken zu unterstützen. Aber mehr soll er dir selbst erzählen.« Als ob mir Sayd so etwas erzählen würde! , ging es mir durch den Sinn.
    »Auf jeden Fall würde es ihm nicht schwerfallen, selbst ein mächtiger Mann zu werden – erst recht mit der Gabe, die er besitzt. Er unterwirft sich Malkuth, weil er das will, doch sollte sich sein Sinn je ändern, könnte er früher oder später sehr gefährlich für den Emir werden.« Und was würdest du in dem Fall tun? , hätte ich am liebsten gefragt, doch plötzlich überkam mich das Gefühl, dass wir beobachtet wurden. Ich blickte mich um, und obwohl ich niemanden erkennen konnte, spürte ich, dass jemand da war. Fühlte Gabriel das auch?
    Ich fragte mich, ob es Sayd war, der sich da in den Schatten verbarg. Glaubte er wirklich, mein Lehrmeister würde in den Gängen mit mir üben? Doch wo sollten wir hier sonst trainieren? Da es keinen Strand in der Nähe gab und der Kampf auf den Felsen gefährlich war, würde uns nichts anderes übrig bleiben, als die Übungsstunden in der Festung zu absolvieren.
    Bevor ich Gabriel fragen konnte, machten wir an einer Tür halt.
    »Das ist der wohl wichtigste Ort für dich«, kündigte er an, während er den Türflügel aufstieß.
    Zunächst konnte ich im Halbdunkel, das den Raum erfüllte, nicht viel erkennen. Gabriel zog zwei Feuersteine aus der Tasche

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