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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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für alle von Malkuths Kriegern an«, erklärte mir Gabriel. »Wenn du also einen besonderen Wunsch hast, kannst du ihn nennen, David wird versuchen, dir das Passende herzustellen.«
    Ich war mit Fenrir recht glücklich, also schüttelte ich den Kopf. »Nein, bis jetzt brauche ich noch keine neue Waffe.«
    David lachte auf. »Dann habe ich ja Glück. Frauen können manchmal recht anspruchsvoll sein, das gilt sicher auch für jene, die die Schwertkunst beherrschen. Aber scheu dich wirklich nicht, zu mir zu kommen. Der Wunsch einer Frau geht bei mir immer vor. Und ich fürchte mich vor keiner Herausforderung.«
    Als er sich galant vor mir verneigte, spürte ich ein Kribbeln in den Wangen. Nur gut, dass das Feuer hier dermaßen heiß loderte, dass ich mein Erröten darauf schieben konnte.
    Während Gabriel und David sich nun über dieses und jenes unterhielten, ging ich durch den Raum und sah mir neugierig alles an. Neben dem Arbeitsplatz fürs Grobe hatte David auch noch einen für die feineren Arbeiten. Auf einem kleinen Tisch unter dem Fenster entdeckte ich eine andere Klinge, die schon wesentlich weiter fortgeschritten war. Es handelte sich um einen Krummdolch, dessen Griff bereits mit Leder umwickelt war. Offenbar arbeitete David gerade an der Gravur der Klinge. Obwohl das Muster noch nicht fertig war, brachten mich die feinen Ornamente zum Staunen.
    »Ah, sie hat den Dolch entdeckt«, sagte David lächelnd zu Gabriel, während er zu mir trat und die Waffe so vorsichtig in die Hände nahm, als hielte er einen Seidenschleier. »Wenn die Klinge fertig ist, wird sie über und über mit diesem Muster bedeckt sein – und eine gute Waffe fürs Vergiften abgeben.«
    »Vergiften?«, wunderte ich mich. »Ich dachte, dieser Dolch dient eher der Zierde.«
    »Keine meiner Waffen dient nur der Zierde!«, entgegnete David. »Man kann sich natürlich an ihrer Schönheit erfreuen, wenn man möchte, aber man kann genauso gut damit töten, was der eigentliche Zweck einer Waffe ist. Zur Zierde kann man auch einen Wandteppich oder eine Bildtafel an die Wand hängen. Eine Waffe nicht.«
    Ich blickte zu Gabriel, der sehr wohl ein Schwert an der Wand hängen hatte. Gleichzeitig wusste ich aber, dass es ein Erinnerungsstück war.
    »Natürlich könnte man in eine Waffe ganz normale Giftzüge einarbeiten, doch das wäre mir zu einfach. Deshalb habe ich mir diese Ornamente ausgedacht«, erklärte David weiter, während er beinahe liebevoll über die Klinge strich.
    »Für wen ist diese Waffe?«, fragte ich, woraufhin ein vielsagendes Lächeln über sein Gesicht huschte.
    »Das wirst du erfahren, wenn du sie im Gürtel ihres Trägers stecken siehst.«
    David machte ein Geheimnis daraus und er sagte mir auch wieso.
    »Den Träger einer Waffe vorher zu benennen bringt Unglück. Meine Waffen sollen jede Tat ihrer Besitzer gelingen lassen. Also verrate ich nie, für wen eine Waffe bestimmt ist.«
    Eine Waffe, die zum Vergiften geeignet war, deutete, nach allem, was ich wusste, jedenfalls auf Sayd hin. Wenn dem so war, hoffte ich ganz sicher nicht, dass ihm diese Waffe Glück brachte.
    Nachdem wir die Waffenschmiede wieder verlassen hatten, kehrten wir zu den ehemaligen Frauengemächern zurück.
    »Ruh dich noch ein wenig aus, morgen setzen wir deine Ausbildung fort«, sagte Gabriel, als er mich an meiner Tür abgeliefert hatte. »Heute Abend wird es ein kleines Festgeben, du wirst also nicht viel Schlaf bekommen. Hol ihn dir besser jetzt.«
    Ja, war ich denn ein Kind oder ein altes Weib? Doch ich entgegnete nichts und verschwand hinter der Tür. Dort legte ich mich aber nicht faul auf die Kissen, sondern zog Fenrir aus der Scheide.
    Nachdenklich betrachtete ich den Wolf auf der Klinge. Gegen die Gravur, die David angefertigt hatte, wirkte er ziemlich grob. Doch wenn ich ehrlich war, wollte ich es gar nicht anders haben. Es war das Schwert meines Vaters, mein Erbe. Nicht zur Zierde gedacht, sondern um damit zu kämpfen.
    Dementsprechend holte ich aus und vollführte einige der Bewegungen, die mich Gabriel gelehrt hatte. Hoher und tiefer Angriff, Paraden, Verteidigungen. Dabei kam mir in den Sinn, dass dieser Ort wohl der beste war, um von Sayd unbeobachtet zu üben. Nachdem ich meine Schwertschwünge beendet hatte, beugte ich mich nach vorn und machte einen Handstand. Dieser gelang mir auf Anhieb so gut, dass ich begann, ein wenig auf den Händen zu laufen und mich schließlich darauf zu drehen, eine Übung, die ich bisher noch nicht gewagt

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