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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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und trat ein. Ich sah einen Funken aufsprühen und sprang erschrocken zurück, als dieser zu einem Feuer wurde, das die Wand entlangkroch und nacheinander riesige Feuerschalen in Brand steckte.
    »Wie hast du das gemacht?«, entfuhr es mir atemlos, während ich erkannte, dass sich in diesem Raum seltsame mit Schilden und Waffen bestückte Figuren befanden.
    »Öl«, erklärte Gabriel, während er die Feuersteine wieder einsteckte. Dann winkte er mich herbei. »Siehst du das hier?«, fragte er, während er auf die schmale Rinne in den Steinen deutete, auf der jetzt die Flammen tanzten. »Dieser Ölzug reicht um die ganze Wand und ist, wie der Name schon sagt, mit Lampenöl gefüllt. Wenn an irgendeiner Stelle ein Funke hineinfällt, entzündet es sich und die Flammen wandern auf dem Öl einmal um den Raum herum. Dabei treffen sie auch die Feuerschalen, in denen sich ebenfalls Öl befindet.«
    Das war eine der besten Erfindungen, die ich je gesehen hatte. Das Anzünden der Fackeln in der großen Halle meines Vaters hatte immer sehr lange gedauert. Der Luftzug hatte sie oftmals gelöscht und das Licht, das sie gespendet hatten, war schwach und unstet gewesen.
    Dieser Raum wurde von den Feuerschalen hervorragend ausgeleuchtet – und das alles mit nur einem einzigen Funken!
    »Wie du sehen kannst, ist das unser Übungsraum. Diese Figuren dienen dazu, deine Fertigkeiten zu schulen, wenn mal kein Gegner zur Hand ist.«
    Er stellte sich neben eine der Figuren und versetzte ihr einen kleinen Stoß, woraufhin sie sich wild zu drehen begann. Gabriel duckte sich blitzschnell unter einer der Waffen, die die Figur führte, und trat dann wieder zu mir.
    »Wenn du auf sie einschlägst, verhalten sie sich vollkommen unberechenbar – wie mancher Gegner auch. Während ein Mensch durch einen Treffer beeinflusst und geschwächt werden kann, ist es diesen Figuren egal, ob sie getroffen werden. Sie reagieren prompt auf deinen Angriff, und du tust gut daran, dich schnell zu ducken, nachdem du zugeschlagen hat.«
    Angesichts der umherkreisenden Arme wollte ich das gern glauben.
    »Wirst du dann nicht mehr mit mir üben?«, fragte ich, denn es hatte sich so angehört, als sollte ich nur noch mit diesen Figuren kämpfen.
    »Natürlich werde ich mit dir üben«, gab Gabriel unverwandt zurück. »Dieser Raum hier ist nur für den Fall, dass du Langeweile bekommst. Oder ich mal nicht da bin.« Um einen Auftrag zu erfüllen , hallte es in mir nach, ohne dass er es ausgesprochen hätte. Bislang hatte ihn Malkuth nicht wieder losgeschickt, um jemanden zu töten, aber das konnte jederzeit passieren.
    »Ist der Emir auch schon hier?«, platzte es aus mir heraus.
    »Bisher spüre ich seine Anwesenheit noch nicht. Er hat einen weiteren Weg als wir, und seine Karawane wird sich langsamer bewegen, denn er hat auch einiges mehr an Gepäck mitzunehmen.«
    »Aber Sayd ist hier.«
    Gabriel nickte. »Ja, seine Anwesenheit spüre ich.«
    »Und er wird mich hier weiter beobachten.«
    »Sicher. Aber es gibt nichts, was du zu fürchten hättest. Kein Kämpfer kann die Reaktion seines Gegners vorhersehen, auch er nicht.« Damit blickte Gabriel zu der Figur, die immer noch kreiste, aber allmählich langsamer wurde und schließlich ganz zum Stillstand kam. »Aber jetzt zeige ich dir erst einmal die anderen Räume.«
    Wie ich sehen konnte, war das Innenleben der Festung beinahe eine kleine Stadt für sich. Es gab Werkstätten und Lagerräume, weitere Quartiere und den Turm des Emirs, in dem man gewisse Räume nur betreten durfte, wenn man von Malkuth die Erlaubnis dazu erhielt.
    Auch an Sayds Gemächern kamen wir vorbei. Während uns sonst in der Feste ständig irgendwelche Leute begegnet waren, Wachen, zuweilen auch Assassinen, die vorGabriel schweigend den Kopf neigten, herrschte hier Totenstille. Niemand hielt sich in der Nähe auf und auch die Räume wirkten nicht so, als wären sie bewohnt.
    »Bist du dir sicher, dass er hier ist?«
    Gabriel lächelte hintergründig. »Nicht in diesen Räumen, aber ganz sicher in der Feste. Sayd ist kein Mann, der stundenlang auf seinen Kissen herumliegt. Er sucht sich immer etwas zu tun. Und wenn er uns bloß beobachtet.«
    »Kann es sein, dass er mehrere Gemächer hat, um ihm die Gelegenheit zu geben, irgendwann seine Frauen dort unterzubringen?«
    Gabriel blickte mich mit großen Augen an. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Nun ja, wenn alle wissen, dass er drei Frauen hat, dann sollte doch Malkuth, wenn er bestrebt ist, ihm

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