Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)
und kurz durch das Loch gespäht hatte, traten wir in einen Raum, der sich als Wäschekammer erwies.
Vincenzo bedeutete uns, ihm zu folgen, und führte uns durch einen gefliesten Korridor zu einer massiven Holztreppe.
Hier vernahm ich endlich Lebenszeichen – wenn man bei Dschinn von so etwas sprechen kann. Sie unterhielten sich in ihrer seltsamen Sprache, dazwischen erklang ein leises Zischeln.
Gerade wollte ich Vincenzo fragen, wie viele es waren, doch gerade noch rechtzeitig entsann ich mich, dass er uns Redeverbot erteilt hatte.
Langsam stiegen wir die Treppe hinunter, wobei wir darauf achten mussten, ja nicht falsch aufzutreten. Obwohl ringsherum die Balken ächzten, hätte das winzigste Geräusch auf der Treppe sämtliche Dschinn zu uns gerufen.
Unten angekommen schlichen wir langsam in Richtung Halle.
Als ich mich schon wunderte, ob überhaupt Wächter da waren, schossen plötzlich zwei Rauchsäulen aus einer Tür.
»Los!«, rief Sayd und warf sich den Gestalten entgegen.
Sekunden später blitzten Schwerter inmitten des Rauchs auf, helles Klirren erfüllte den Raum. Auch Fenrir traf auf Metall. Während ich versuchte, mir das feindliche Schwert vom Leib zu halten, beugte ich meine rechte Hand nach innen.Als die Klinge aus dem Leder hervorschoss, schlug ich mit der Faust nach dem, was ich für den Kopf des Dschinn hielt. Die Klinge traf auf einen Widerstand, von dem ich nicht zu hoffen wagte, dass es das Auge war. Doch plötzlich fiel die Gestalt in sich zusammen, der Rauch löste sich auf und vor mir lag ein verschrumpelter, greisenhafter Körper.
»Gut gemacht!«, rief mir Sayd von der gegenüberliegenden Seite zu.
Zeit, mich über meinen Sieg zu freuen, hatte ich allerdings nicht, denn jetzt kamen zwei Dschinn auf mich zu. Da ich ein wenig beengt stand, versuchte ich durch Zurückweichen mehr Raum zwischen mich und die beiden Angreifer zu bringen. Doch wieder waren sie blitzschnell bei mir. Ich bekam es nun mit zwei Säbeln zu tun, die aus dem Dunst nach mir stießen. Fast fühlte ich mich wie bei meiner Prüfung im Fallenlabyrinth, wo ich den blitzschnell aus den Wänden hervorschießenden Klingen hatte ausweichen müssen. Meine Unterarmklinge konnte ich zunächst nicht anbringen, denn sobald ich nach einem der Köpfe stieß, wichen sie zur Seite aus, und nicht nur einmal verschmolzen die beiden zu einem Ganzen.
Das machte mich zornig, allerdings nicht so wie damals bei dem Feuer, was ich jetzt doch ein wenig bedauerte.
Als einer der Säbel auf Kopfhöhe aus dem Rauch schoss, bog ich meinen Körper zur Seite. In dem Augenblick erkannte ich unter dem Rauch ein Gesicht. Blitzschnell stieß ich meinen rechten Arm vor. Die Unterarmklinge bohrte sich in die Augenhöhle, woraufhin mit dem Dschinn dieselbe Verwandlung vonstatten ging wie zuvor bei seinem Kameraden. Der übrig gebliebene Dschinn stieß ein Zischen aus, dann drang er noch heftiger als zuvor auf mich ein. Ich versuchte ihm auszuweichen, konnte allerdings nicht verhindern, dass er um mich herumwaberte und ich ins Leerestieß. Dafür verfehlte mich der Säbel meines Gegners nur um Haaresbreite! Blitzschnell wirbelte ich herum, stach mit dem Schwert nach der Mitte des Körpers und schlug dann mit der rechten Faust nach seinem Kopf. Dieser Dschinn schaffte es, mir auszuweichen, allerdings traf mein Schwert innerhalb des Rauches auf einen Widerstand.
Das würde, wenn man Sayd glaubte, den Dschinn nicht töten, doch es schwächte ihn ein wenig, sodass ich nachsetzen konnte. Mit meiner Unterarmklinge warf ich mich ihm entgegen, wie Sayd es vor einigen Monaten getan hatte. Der Rauch umschloss mich, ich spürte einen Körper und sah, wie sich die weiß leuchtenden Augen des Dschinn erschrocken weiteten. Dann riss ich den Arm hoch und bohrte Fenrir in dieses Leuchten. Augenblicklich verschwand der Rauch, der ausgemergelte Körper sackte gegen mich. Voller Ekel sprang ich zurück und sah, dass mein Schwert zuvor eine tiefe Wunde in seinem Bauch hinterlassen hatte. Sein Blut wirkte eher braun und verströmte einen süßlichen Leichengestank. Dummerweise hatte er damit auch meine Kleider besudelt. Aber das war in diesem Augenblick nebensächlich. Bereit, mich weiteren Gegnern entgegenzuwerfen, wandte ich mich um und sah, wie gerade der letzte Dschinn durch Sayds Dolch fiel. Insgesamt sieben vertrocknete Leichen lagen auf dem Boden. Ich konnte gar nicht fassen, dass ich allein drei von ihnen erledigt hatte.
»Du scheinst Talent zu haben«, sagte
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