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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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konnte.
    Ich jedoch fand diese Idee großartig. Nicht dass ich unseres Hauses am Meer überdrüssig geworden war, doch die Reiselust meines Volkes steckte noch immer in mir und ich hatte nichts dagegen, wieder fremden Boden unter meine Füße zu bekommen. Oder sogar das Meer.
    »Auf dem Weg ins Mittelmeer sind wir an Andalusien vorbeigekommen und durch die Enge von Gibraltar gesegelt«, meldete ich mich zu Wort. »Die Städte dort sollen sehr groß und reich sein. Ich habe damals sehr bedauert, dass mein Vater nicht vor Anker gegangen ist und wir stattdessen ins Frankenland gereist sind.«
    Gabriel griff nach meiner Hand und küsste sie lächelnd.»Ich glaube, es sieht dort nicht anders aus als in Kairo oder Alexandria.«
    »Und ob es dort anders aussieht!«, protestierte Jared. »Im Gegensatz zu hier gibt es dort keine unendliche Wüste. Mein Freund Harith Al-Harun schrieb mir von einer üppigen Oase mit Wärme, Regenschauern, seltsamen Gewächsen, schneebedeckten Bergen und sehr schönen Frauen.«
    Besonders die Erwähnung der Frauen zauberte einen verklärten Glanz in die Augen der Assassinen. Sayd verbot ihnen nicht, eine Geliebte zu haben, solange sie das Geheimnis um ihre Existenz wahrten. Aber der Aufenthalt in der Burg und die Aufträge machten es ihnen unmöglich, irgendwelche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Und auch in die Badehäuser, die mehr boten als die Reinigung des Körpers, gingen sie nur äußerst selten.
    »Ihr seht also, keiner von euch würde sich über den Schriftrollen langweilen müssen, wenn er nicht will«, setzte Jared hinzu. »Ich ziehe die Weisheit meist dem Vergnügen vor, aber viele von uns haben schon lange kein anderes Weib als Laurina gesehen, und da ihr Herz Gabriel gehört, sollten wir uns anderweitig umsehen.«
    Mir entging nicht, dass ein Zucken über Sayds Augenbrauen huschte. Missfiel ihm der Vorschlag?
    Nein, in all den Jahren hatte ich immerhin ein wenig gelernt, Sayds Mimik zu deuten. So blickte er nicht drein, weil er seinen Männern das Vergnügen nicht gönnen wollte, sondern weil er bedauerte, dass mein Herz Gabriel gehörte. Auch wenn er es stets zu verbergen suchte, wusste ich doch, dass er mich mehr mochte, als dies einem Freund zustand – vielleicht weil ich das Elixier von Ashala in mir trug, deren Gefährte er einst gewesen war.
    »Jared hat recht«, sagte Sayd schließlich. »Vielleicht sollten wir reisen. Wir alle.« Er warf Gabriel einen scharfen Blickzu. Dieser sah nicht sonderlich begeistert aus, doch ich hielt es ebenfalls für eine gute Idee, ihn für einige Zeit von diesem Ort fortzubringen.
    Wer außerdem wenig begeistert aussah, waren David, Saul und Ashar. Letzteren schreckten wohl ebenso wie Belemoth die Schriftrollen, aber was war mit den anderen beiden?
    »Ich halte die Lage in dieser Gegend für ruhig«, setzte Sayd hinzu. »Es gibt zwar hin und wieder kleinere Scharmützel, doch ich spüre keine großen Veränderungen. Wir haben uns dem größeren Wohl verschrieben und können nicht jedem kleinen Fürsten zur Seite stehen, wenn er nicht dazu bestimmt ist, Höherem zu dienen.«
    »Die Zeit dazu hätten wir aber!«, warf Vincenzo scherzhaft ein. Ein paar von uns lachten auf. Sayd verbarg seinen Ärger darüber hinter seinem Teebecher.
    »Und was ist mit deiner Suche nach Malkuth?«, fragte Malik, der sich bisher zurückgehalten hatte, und sorgte damit nicht gerade dafür, dass sich Sayds Miene aufhellte.
    »Vielleicht läuft er uns ja bei der Reise über den Weg«, entgegnete er trocken. »Es wäre durchaus möglich, dass er sich aus diesem Landstrich zurückgezogen hat, denn es lohnt nicht, sich mit den Mam…«
    Ein bösartiges Zischen übertönte seine Stimme. Alarmiert sprang er auf. Als ich zum Fenster blickte, zischte eine Feuerkugel durch die Luft, überquerte das Dach des Stalls und kam direkt auf uns zu.
    »Raus hier!«, rief Sayd, griff unter sein Gewand und zog seine Dolche hervor. Auch die anderen Assassinen waren ihren Gewohnheiten treu geblieben und trugen jeder mindestens eine Waffe unter ihren Kleidern.
    Als wir zur Tür stürmten, krachte es. Die brennende Kugel hatte ein Stück Wand weggerissen, und wo wir eben noch einträchtig gesessen hatten, breiteten sich nun in WindeseileFlammen aus, die Vorhänge, Kissen und Kisten verzehrten.
    Ich erstarrte plötzlich. Die Chroniken! Ich musste sie hier rausschaffen. Blitzschnell wirbelte ich herum.
    »Laurina, wo willst du hin?«, rief Gabriel mir nach. Er griff nach mir, doch ich

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