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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Geschehnissen berichteten, verzog er keine Miene. Er nahm meinen Bericht hin, als würde ich ihm vom Wetter draußen erzählen, und schärfte weiterhin vorsichtig sein Messer.
    Jared hingegen war aufgewühlt und schien sogar für einen Moment seine Seekrankheit zu vergessen. »Wenn er nun die gesamte Besatzung gegen uns aufhetzt? Wie kannst du so ruhig bleiben, Sayd?«
    »Was nützt es mir, den Kopf zu verlieren, Jared? Laurina kann sehr überzeugend sein. Ich bin sicher, dass er nichts unternehmen wird. Außerdem, was sollte seine Mannschaft schon gegen uns ausrichten?«
    Dennoch war ich beunruhigt. Auch wenn wir die Stärke und die Waffen hatten, um eine ganze Schiffsmannschaft zu Fischfutter werden zu lassen, könnte ein unglücklicher Treffer den Tod eines jeden von uns bedeuten.
    »Es tut mir leid«, sagte ich zerknirscht. »Ich hätte besser achtgeben müssen.«
    »Das hätte dir nichts genützt«, gab Sayd zurück, während er den Schärfstein wieder und wieder über seine Klinge gleiten ließ, als wäre sie in einem Kampf gänzlich stumpf geworden. »Der Kapitän wusste von Anfang an, dass du ein Mädchen bist. Auch wenn du keinen Geruch an dir hast, gibt es hin und wieder Menschen, die man nicht täuschen kann.« Er hob die Klinge, betrachtete die Schneide, dann fuhr er fort. »Schmuggler haben wache Augen, das darf man nie unterschätzen. Er hat gemerkt, dass ich gelogen habe, als ich dich Sohn eines Kapitäns nannte.«
    »Ich hätte wachsamer sein müssen«, gab ich zurück. »Dann wäre das nicht passiert.«
    »Es wäre so oder so passiert.«
    »Du willst also nichts gegen diese Leute unternehmen?«
    »Nein.« Nachdem er die Klinge mittels eines Haars überprüft hatte, legte er den Schleifstein beiseite. »Jedenfalls jetzt nicht. Sollten uns diese Männer einen Anlass geben, werden wir tun, was wir vor der Abreise besprochen haben.«
    Er schob das Messer in die Scheide an seinem Gürtelund damit war das Thema für ihn erledigt. Unangenehmes Schweigen breitete sich in unserer Unterkunft aus. »Es gibt da noch etwas«, sagte ich, denn bisher hatte ich nicht einmal Gabriel von dem erzählt, was ich im Wasser gesehen hatte.
    Sayd hob eine Augenbraue. »Hast du etwa noch jemanden in seine Schranken weisen müssen?«
    »Nein, ich habe eine Beobachtung gemacht. Draußen.«
    »War es etwa Land?«, fragte Jared hoffnungsvoll.
    Als er sich über den Kapitän aufgeregt hatte, war das Grün in seinem Gesicht verschwunden gewesen. Doch jetzt kehrte es wieder zurück.
    »Nein, ich habe etwas gesehen, als ich mich über die Reling beugte.«
    »Etwa Sirenen?«, spottete Sayd.
    »Nein, mein eigenes Spiegelbild. Und glaubt mir, es sieht sehr viel anders aus als ich selbst.«
    Sayd wandte sich um. Hinter seinen Augen schien ein Gedanke entlangzuziehen. Womöglich eine Erinnerung an Ashala? Ich hoffte, dass er auch für diese Seltsamkeit eine Erklärung hatte. Doch er fragte: »Wie hat es ausgesehen?«
    »Alt«, antwortete ich und fragte mich gleichzeitig, ob ich als altes Mütterchen so ausgesehen hätte – oder als Leiche. »Runzlig, vertrocknet, kaum noch Haare auf dem Kopf. Einfach furchtbar. Ich bin mir nicht sicher, ob ich für einen Moment den Verstand verloren oder ob ich das wirklich gesehen habe.«
    Sayd biss sich kurz auf die Unterlippe. »Komm mit nach oben«, sagte er dann. »Ich will meins sehen.«
    Aufgrund dessen, dass Sayd die Gabe viel eher erhalten hatte, fragte ich mich, wie verheerend sein Spiegelbild wohl aussehen würde.
    »Seid ihr nicht auch neugierig?«, fragte Sayd Gabriel und Jared.
    »Danke, mir ist auch so schon schlecht genug«, stöhnte der Ägypter.
    »Ich werde es mir später ansehen«, fügte Gabriel hinzu, doch ich wusste, dass er überhaupt nicht wild darauf war, sich in diesem Zustand zu betrachten. Oder gar, mich so zu sehen.
    Auf dem Oberdeck führte ich Sayd zur Reling. »Wappne dich lieber«, warnte ich ihn. »Der Anblick ist im ersten Moment schockierend.«
    Sayd lächelte mich an und beugte sich, ohne zu zögern, vor. Ich tat es ihm gleich. Der Anblick des alten Mütterchens im Wasser erschreckte mich dieses Mal nicht mehr so sehr, dafür aber die Tatsache, dass Sayd neben mir unverändert blieb.
    Sayd jedoch wich stöhnend zurück und schlug die Hand vors Gesicht, sodass die Seeleute in unserer Nähe wohl glauben mussten, dass auch er jetzt seekrank geworden war. Dann ließ er sich an der Reling zu Boden sinken.
    »Was hast du gesehen?«, fragte ich. Zunächst kam mir der

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