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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Voraussetzung ist, dass es in ihm noch ein Stück Seele gibt, in dem sich der Dschinn festsetzen kann.«
    »Gewiss gibt es das«, entgegnete Malkuth und verdrängte die Worte der Derwische, dass Hassans Seele abgestorben sei.
    »Dann bereitet ihn vor. Ich werde mich seiner morgen annehmen – nachdem du ein Opfer für mich gebracht hast.«
    »Ein Blutopfer?«, fragte Malkuth sicherheitshalber nach.
    Aisha lächelte, wobei zwei Reihen spitzer, schwarzer Zähne zum Vorschein kamen. »Und bedenkt, dass mein Hammu Qiyu ebenfalls Blut liebt. Es würde nicht schaden, auch ihn zufriedenzustellen.«
    Während Malkuth sich noch fragte, welches von diesen Rauchgebilden der Gemahl der Dschinnkönigin war, hörte er sich schon antworten: »Ihr sollt bekommen, was Ihr wünscht.«

16
    D ie zwei Tage Aufenthalt in Al-Mariyya nutzten wir dazu, um neue Pferde, Kleider und Proviant zu besorgen. Jared schickte eine Brieftaube nach Granada, wie die Kastilier die Stadt Garnata nannten, um seinen Freund, einen Gelehrten im Palast des Emirs, über unsere baldige Ankunft zu benachrichtigen.
    Da wir davon ausgehen konnten, in die, wie Jared meinte, sagenhafte Alhambra eingeladen zu werden, benötigten wir Gewänder, in denen wir uns sehen lassen konnten.
    »Vielleicht solltest du dir Frauengewänder und einen Schleier zulegen«, frotzelte Jared, als wir uns auf dem Marktplatz die Stände der Kleider- und Stoffhändler näher ansahen. »Einen möglichst dunklen, damit niemand auf dein Haar aufmerksam wird.«
    Ich schnaufte verdrossen. Die Kleidervorschriften für die Frauen in muslimischen Ländern kannte ich – ein Grund, weshalb ich es vorzog, als Junge getarnt durch die Lande zu ziehen.
    »Vielleicht wäre es besser, ich würde Sayd um sein gut geschärftes Messer bitten und mir die Haare so kurz schneiden, dass man mich erst gar nicht für eine Frau hält«, entgegnete ich.
    »Ich weiß nicht, ob das viel bringen wird«, warf Jared ein, während er mich von der Seite musterte und fast schon unverschämt meinen Busen begutachtete. »Irgendwie hast du dich in den vergangenen hundert Jahren doch verändert. Was meinst du, Gabriel?«
    Mein Gefährte zwinkerte mir zu. »Sie ist schöner geworden. Aber wenn wir ihr die Wangen mit ein wenig Ruß verschmieren und ihre Haare stoppelkurz schneiden, wird dasnicht auffallen. Immerhin sind wir nicht unter Schmugglern.«
    »Höflinge haben ebenso einen guten Blick«, bemerkte Sayd unvermittelt, der, gerade noch zwischen ein paar Ständen abgetaucht, jetzt mit einem verschnürten Bündel unter dem Arm neben uns herschritt. Offenbar war er bereits fündig geworden. »Du solltest dir wirklich keinen Ärger einhandeln, indem du dich als Frau entlarven lässt, die in Männerkleidern steckt.«
    »Und was soll mir passieren?«, fragte ich spöttisch. »Nachdem du schon dafür gesorgt hast, dass der Kapitän seine Erkenntnisse nicht weitergeben kann, wirst du bestimmt auch in der Alhambra für Ordnung sorgen.«
    »Nicht, wenn es ein Höfling ist, der dich bedrängt, Sayyida. Vertraue Jared und mir, diesmal geht es um Wahrung der Höflichkeit.«
    So ernst, wie er das sagte, hatte ich wohl keine Wahl. Aber wie zog man sich in einer arabischen Burg an? Mit Schaudern erinnerte ich mich an das dünne Hemdchen vom Aufnahmeritual. Seitdem hatte mich niemand mehr genötigt, Frauenkleider zu tragen. Das Einzige, was ich mir für mich vorstellen konnte, waren die Djellabas, die hier von Frauen und Männern gleichermaßen getragen wurden.
    »Vielleicht solltest du das da nehmen«, Gabriel deutete auf ein dunkelblaues Gewand aus fließendem Stoff, das ein Händler in unserer Nähe feilbot. »Das würde zu deinem Haar und deinen Augen passen.«
    »Darin würde sie sämtlichen Adeligen den Kopf verdrehen«, witzelte Jared. »Am Ende will sie noch einer zur Frau nehmen.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Seit wann wollen Muslime eine Frau heiraten, die in ihren Augen eine Heidin ist? Außerdem dürfte mein Gemahl sich sehr wundern, wenn ich …«
    Beklommen schwieg ich. Jared brauchte nichts von meinem monatlichen Unwohlsein und den damit verbundenen Auswirkungen zu wissen.
    »Sie hat recht, wir sollten sie nicht weiter bedrängen«, sagte Sayd. »Wenn du willst, geh als Junge, aber dann gib sehr gut acht, Sayyida. Da wir Jareds Freund nicht in Gefahr bringen wollen, darf auf keinen Fall jemand erfahren, wer du bist.«
    Ich seufzte und blickte noch einmal auf das Kleid. »Schon gut, ich begleite euch als Frau. Aber dieses

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