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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Kleid trage ich nur in Verbindung mit einem anständigen Mantel, unter dem ich auch Fenrir verbergen kann.«
     
    Mit dem Frauengewand und einem neuen Mantel gegen die Kälte in Gabriels Heimat kehrten wir schließlich in die Herberge zurück, um unsere Sachen für die morgige Abreise zu packen.
    Insgeheim hoffte Jared auf eine Nachricht seines Freundes, doch diese blieb aus. »Er wird alle Hände voll zu tun haben«, beruhigte Gabriel ihn, als Jared mutmaßte, ihm könnte etwas geschehen sein. »Außerdem hattest du ihm ja geschrieben, dass wir uns nicht lange in Al-Mariyya aufhalten werden.«
    An diesem Abend blieben wir oben in unserer Kammer und sprachen über unsere bevorstehende Reise, und leider konnte ich nicht verhindern, dass die Sprache wieder auf den Dolch kam, den Jared gefunden hatte.
    »Und ich sage dir, dieses Stück Metall kann unmöglich die Lanze sein, mit der der Prophet Isa ibn mariyam verletzt wurde!«, ereiferte sich Jared. »Und selbst wenn, welche wundersamen Kräfte soll es haben? Isas Blut war das Blut eines einfachen Mannes.«
    »Eines Mannes, der Kranke durch bloßes Handauflegengeheilt hat«, hielt Gabriel dagegen. »Und der Tote ins Leben zurückholen konnte.«
    »Aber glaubst du nicht, dass diese Fähigkeiten seiner Seele entsprangen und nicht seinem Blut?«
    »Wir können doch auch durch Blut heilen!«
    »Aber Isa ibn mariyam war nicht das Geschöpf einer Lamie! Sonst wäre er wohl kaum am Kreuz gestorben.« Jared stockte, überlegte einen Moment lang, dann leuchtete etwas in seinen Augen auf, das Gabriel entgeistert »O nein!« ausrufen ließ.
    »Wenn man es richtig bedenkt, wäre das sogar möglich. Wie konnte er sonst auferstehen? Er war von der Verletzung, dem Kreuzigen und dem Durst vielleicht so geschwächt, dass er zusammengebrochen ist und für tot erklärt wurde. Als man ihn in sein Grab bettete, hatte er die Gelegenheit, sich zu erholen. Nachdem das geschehen war, erhob er sich und zeigte sich seinen Jüngern.«
    Jareds Behauptung klang plausibel. Uns jedenfalls würde es so ergehen. Doch einen Schönheitsfehler hatte seine Theorie: Wie konnte er zum Himmel auffahren?
    »An deiner Stelle würde ich keinesfalls davon anfangen, wenn christliche Würdenträger in der Nähe sind«, murmelte Gabriel finster.
    »Warum, würden sie dann tot umfallen?«
    »Nein, sie würden dich für solch eine Ketzerei sofort in den Kerker stecken.«
    »Bist du sicher?« Hinter Jareds Unschuldsmiene blitzte der Schalk auf. Offenbar hatte er Gabriel jetzt dort, wo er ihn haben wollte.
    »Auf den Scheiterhaufen bringen würden sie dich!«
    »Aber es ist doch nicht unbedingt etwas Schlechtes, die Gabe einer Lamie erhalten zu haben. Wenn dem wirklich so wäre und Isa ibn mariyam ebenso wie wir die Gabe erhaltenhätte, könnte er tatsächlich behaupten, göttlichen Ursprungs zu sein. Vielleicht haben ihn die Jünger nur falsch verstanden.«
    »Du willst doch unsere Existenz nicht mit der von Jesus vergleichen?«, grollte Gabriel. Ein wenig von dem alten Kreuzritter steckte also immer noch in ihm. Aber auch ich wäre nicht amüsiert gewesen, wenn Jared etwas über meine Göttin Freya behauptet hätte, das nicht stimmen konnte.
    »Wenn er wirklich ein Lamius wäre, wo ist er denn jetzt?«, warf ich ein, in der Hoffnung, dass sie es endlich sein lassen würden. »Müsste er denn nicht mit in unserer Runde sitzen?«
    Gabriel und Jared sahen mich mit großen Augen an. Erfreut darüber, dass ich sie endlich zum Schweigen gebracht hatte, erhob ich mich und trat auf den Balkon.
    Sayd hatte es schon zu Beginn des Gespräches vorgezogen, sich dorthin zurückzuziehen. Vorgebeugt, die Ellenbogen auf den Rand des Geländers gestützt, blickte er zu der Moschee, die ihre Minarette in den Abendhimmel reckte. Rückte die Gebetszeit näher?
    »Haben sie endlich aufgehört sich zu streiten?«, fragte er, ohne mich anzusehen.
    »Vorerst ja«, entgegnete ich. »Aber ich glaube, der Streit wird bald wieder aufflammen. Diesmal ging es darum, ob der Prophet Isa ein Lamius ist oder nicht.«
    »Da wäre ich mir selbst nicht sicher«, gab Sayd zurück. »Nach allem, was wir bisher wissen …«
    »O nein, nicht du auch noch!«, entgegnete ich in gespieltem Entsetzen.
    »Gewiss nicht. Das sollen Gabriel und Jared unter sich ausmachen. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass mein Prophet ein Mensch war.«
    Einen Moment lang schwiegen wir, dann sagte ich: »Verzeih, dass ich dir unvermittelt ins Gewand gegriffen habe.Das war

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