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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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mit dem Kinn hinter uns. Als ich mich umwandte, erblickte ich einen Mann, der uns auf unserem Weg gefolgt sein musste. Er stand vor einer der Hütten, verneigte sich vor einer schwarz gekleideten Gestalt und sagte: »Segnet.«
    Die Gestalt antwortete mit einer Frauenstimme. »Der Herr segne dich.«
    Das wiederholte sich noch zweimal, dann sagte der Mann: »Bittet Gott, dass er mich zu einem guten Ende führe und vor dem schlechten Tod bewahre.«
    Daraufhin antwortete die Frau: »Der Herr führe dich zu einem guten Ende und bewahre dich vor einem schlechten Tod.«
    »Eine seltsame Begrüßung«, raunte mir Jared ins Ohr. Da konnte ich ihm nur zustimmen.
    Der Mann erhob sich nun und nachdem er der Frau noch einmal zugenickt hatte, eilte er rasch an ihr vorbei und strebte einer der Hütten zu.
    Als die Frau uns bemerkte, hielt sie erschrocken inne, dann verschwand sie in Windeseile in ihrer Hütte.
    Sayd blickte zu Gabriel. »Ist das die Sitte der Christen, einander zu begrüßen?«
    »Nein. Ehrlich gesagt habe ich solch eine Begrüßung noch nie gesehen. Aber ...« Gabriel stockte und blickte zur Seite, wo im selben Augenblick ein brauner Haarschopf hinter einer Hausecke verschwand. Offenbar wurden wir beobachtet. »Wir sollten uns einen Ort suchen, an dem wir ungestört reden können«, sagte er auf Arabisch und deutete auf das Gebäude.
    Sayd verstand. »Vielleicht gibt es so einen Ort am Stadtrand.«
    Als wir uns umwandten, spürte ich, dass uns der Junge folgte. Er sprang dabei von Hausecke zu Hausecke, huschte von Gasse zu Gasse. Wir taten so, als merkten wir es nicht, doch wenn ich mich stark konzentrierte, konnte ich den Schweiß des Burschen riechen. Seine Angst wurde allerdings von seiner Neugier übertroffen. Warum bespitzelte er uns?
    Am Stadtrand verschwanden wir in einer leer stehenden Scheune. Es gab dort genügend Stroh, um die Nacht zu verbringen, auch etwas Heu für die Pferde. Nachdem wir die Tiere angeleint hatten, entzündeten wir auf dem Scheunenboden ein kleines Feuer.
    »Um noch einmal auf das Ritual zurückzukommen«, begann Gabriel, als wir uns vor der Feuerstelle niedergelassen hatten. »So etwas hat es in meinem Dorf nicht gegeben, und ich glaube kaum, dass es mittlerweile Brauch geworden ist.«
    »Also sind wir auf der richtigen Spur.«
    »Fragt sich nur, wie wir an diese Leute herankommen«, setzte Jared hinzu. »Angesichts der Verfolgungen, die es in Carcassonne gegeben hat, werden sie sicher nicht darauf erpicht sein, sich gegenüber Fremden zu öffnen.«
    Er zog eine der Schriftrollen, die er von Al-Harun erhaltenhatte, unter dem Gewand hervor. Mittlerweile hatte er sie so oft studiert, dass er sie eigentlich schon auswendig kennen musste. »In der Schriftrolle steht, dass zahlreiche Adelsfamilien mit dem neuen Glauben sympathisierten«, sagte Sayd, ohne einen Blick auf das Pergament zu werfen. »Vielleicht gibt es hier unter den Adligen noch immer Katharer. Ich kann mit vorstellen, dass ihr Geld und ihre Verbindungen sehr hilfreich sind, um ihre wahren religiösen Ansichten zu maskieren.«
    »Bist du sicher? Immerhin haben sie auch Adlige während der Verfolgungen hingerichtet. Ich vermute, dass etliche ihrem Glauben den Rücken gekehrt haben und Christen geworden sind.«
    Sayd lachte bitter auf. »Was meinst du, wie viele wahre Muslime es unter den konvertierten Kastiliern gibt? Und wie viele wahre Christen unter den Muslimen, die in kastilische Herrschaft gelangten. Seinen wahren Glauben mag man vielleicht verleugnen, verlieren wird man ihn nie. Oder könntest du dir vorstellen, einen anderen Gott anzubeten als Anubis?«
    »Das würde er gewiss nicht mögen.«
    Sayd zog die Augenbrauen hoch. Doch bevor er etwas sagen konnte, ertönte ein leises Knacken. »Offenbar hat uns unser junger Freund gefunden«, flüsterte er beiläufig auf Arabisch, während er das Feuer schürte.
    Dem Geräusch nach zu urteilen drückte sich der Bursche gegen die Wand und spähte durch ein Astloch.
    Stumm verständigten sich Gabriel und Jared, dann erhob sich der Ägypter, als wollte er nach den Pferden sehen. Er verschwand in den Schatten und wenig später ertönte ein Schrei. Sayd grinste breit, als Jared den braunhaarigen Burschen hereinschleppte, der wie ein gefangenes Kaninchen zappelte.
    »Offenbar hat hier jemand lange Ohren gemacht.« Jared warf den Burschen mitten in unsere Runde. »Es wäre sehr interessant, zu erfahren, was der Grund ist.«
    Der Junge sah sich panisch um. Obwohl er dank seiner

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