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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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spürte er, dass dort jemand war. Seine ehemaligen Untertanen?
    Während er sich vorstellte, wie Sayds Reaktion auf die Nachricht ausfallen würde, dass sich vier seiner Männer in Malkuths Gewalt befanden, gab er dem Dschinn den Befehl, ins Haus einzudringen. Zunächst schwebten die Rauchwolken empor und glitten durch den Spalt unterhalb der Fensterläden in den Raum. Wenig später wurden zwei der Läden geöffnet und Hassan schwebte empor zu ihnen.
    In dem verlassenen Raum wurde das Gefühl stärker. Ja, sie sind hier , dachte Malkuth und spürte das Brennen in Hassans Brust wie an seinem eigenen Leib.
    Lautlos bewegten sich die Dschinn, schlüpften durch Türspalten und Schlüssellöcher. Plötzlich vernahm Malkuth eine Stimme in Hassans Verstand.
    Sie sind hier.
    Unwillkürlich schnappte Malkuth nach Luft. Rachedurst erwachte in ihm, nur zu gern hätte er den Männern auf der Stelle heimgezahlt, was sie ihm angetan hatten. Doch dann beruhigte er sich wieder. Lamienblut war in diesen Tagen zu kostbar, um es sinnlos zu vergießen.
    Ebenso leise wie die Dschinn folgte er dem Korridor,dann stieg er die Treppe hinab. In dem größten der Räume hatten sie ihr Lager aufgeschlagen. Auf Decken und Strohsäcken schliefen sie auf dem Boden.
    Seltsam , dachte Malkuth. Wir sind unsterblich, benötigen aber dennoch Schlaf wie Sterbliche, damit sich unsere Kraft regenerieren kann.
    »Greif in deine Tasche, dort steckt noch immer das Gift, mit dem du die Lamie betäuben solltest«, befahl er Hassan. »Es wird auch bei den Männern wirken. Tränke die Spitze deines Dolches damit und ritze ihre Haut. Aber stich nicht zu fest zu!«
    Zufrieden sah Malkuth auf Hassans Hände, die genau taten, was er ihnen befohlen hatte. Sie öffneten die feine Phiole, benetzten die Dolchklinge damit, dann verschlossen sie das Gefäß wieder. Kurz darauf näherte sich Hassan dem ersten Schläfer. Das rote Haar, das im Mondschein kaum auszumachen war, konnte nur einem gehören – dem Juden David, der einst sein Schmied gewesen war. Rasch ritzte er mit der Dolchspitze die Haut des Mannes, woraufhin dieser zusammenzuckte. Doch dazu, die Augen aufzuschlagen und hochzufahren, kam er nicht. Der Körper sackte zusammen und Hassan wandte sich dem nächsten zu. Der Körper des dunkelhäutigen Kriegers war von der Finsternis kaum zu unterscheiden. Als er ihn schnitt, fuhr Belemoth in die Höhe. Doch auch hier wirkte das Gift schnell und er sank wieder auf sein Lager. Saul dagegen rührte sich nicht einmal. Jetzt fehlte nur noch einer. Einer, der sich nicht in dem Raum befand, den Malkuth durch Hassan allerdings deutlich spürte.
    Er ist im oberen Teil des Hauses!, dachte Malkuth, und sogleich setzte sich Hassan in Bewegung.

     
    Vincenzo hatte sich nach oben zurückgezogen, weil er ein Auge auf das Mädchen haben wollte. Er schlief neben der Kinderstube in einem Raum, der früher sicher die Unterkunft der Amme gewesen war. Manchmal schreckte Maria aus dem Schlaf, weinte und fragte nach ihrer Mutter. Vincenzo erklärte ihr dann, dass ihr Vater und ihre Mutter im Himmel seien und ihn und seine Freunde beauftragt hätten, auf sie achtzugeben. Meist ließ sie sich dadurch besänftigen.
    Ein merkwürdiges Geräusch zerrte ihn aus dem Schlaf. War das Mädchen wieder wach? Nein, es war etwas anderes. Anstelle des leisen Weinens Marias vernahm er ein merkwürdiges Schnarren. Jemand war hier.
    Plötzlich legte sich eine schreckliche Kälte auf seine Haut. Alarmiert richtete er sich auf. War das eine Stimme? Waren das Augen in der Finsternis?
    Vom Grauen gepackt sah er sich um. Die Dunkelheit ringsherum schien zu wabern. Etwas näherte sich seiner Bettstelle! Plötzlich schoss eine Dolchklinge auf ihn zu.
    Vincenzo fuhr instinktiv in die Höhe, bog seinen Körper zur Seite und wirbelte dann im Halbkreis um den Angreifer herum. Kurz war es ihm, als würde er gegen einen ausgemergelten Körper prallen, dann hatte er auch schon seinen Dolch in der Hand und versetzte der Kreatur einen Stich. Aufheulend wich sie zurück und nun war der Weg für ihn frei. Er zögerte nicht lange und warf sich gegen einen der geschlossenen Fensterläden. Dieser splitterte mit einem lauten Krachen und Vincenzo fiel in die Tiefe, schaffte es aber, wie eine Katze auf den Füßen zu landen. Ein scharfer Schmerz durchzog seine Sehnen, doch Vincenzo vertrieb ihn mit einem leisen Fluch, wie er es schon in seiner Jugendzeit getan hatte, als er versuchte, sich durch Diebstahl über Wasser zu

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