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Sepp und seine Bande

Sepp und seine Bande

Titel: Sepp und seine Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Hoefling
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ich sofort mit meinem Va... eh —“ Verflixt noch mal, schon wieder verheddert! also jedenfalls habe ich die Nase voll von Ihnen, gestrichen voll, Sie — Sie — Sie...“
    Der dicke Willem suchte schnaufend nach einem passenden Ausdruck für den Hausmeister, um ihm noch ordentlich eins auszuwischen und ihn zugleich klein und häßlich und gefügig zu machen. Doch während er noch suchend stammelte, fragte ihn Herr Dallmayer seelenruhig:
    „Jo, wie war auch noch der werte Name?“
    „Wil... eh — Schmitz. Herr Schmitz. Hören Sie denn schlecht?“
    „Nein, Herr Schmitz, im Gegenteil: sehr gut sogar! Ich habe alles gehört, und sogar noch mehr.“
    „Was heißt ,sogar noch mehr’? Man kann nicht mehr hören als alles — auch Sie nicht, Herr Dallmayer. Und den Ball, den — den werfen Sie jetzt sofort auf den Garagenhof hinaus und — und lassen ihn dort liegen, bis er abgeholt wird. Verstanden?“
    „Tut mir leid, Herr Schmitz“, erwiderte der Hausmeister diesmal mit festerer Stimme, wobei er die Anrede besonders betonte. „Den Ball gebe ich nur zurück, wenn gleichzeitig der Preis für die neue Fensterscheibe bezahlt wird — und...“
    „Was denn noch?!“ schrie der dicke Willem grimmig.
    „Wenn die Buben mir versprechen, künftig nicht mehr im Garagenhof Fußball zu spielen.“
    „Aber das — das...“
    Knacks! Schon hatte Herr Dallmayer aufgelegt. Trotzdem brüllte Willem noch in die Sprechmuschel hinein:
    „Das — das ist Erpressung, Herr Dallmayer, Sie — Sie — ganz gemeine Erpressung ist das — jawohl! Sie — Sie werden noch von mir hören!“
    Er knallte den Hörer in die Gabel, daß der Apparat schepperte. Er zitterte vor Wut, daß sein schöner Plan so jämmerlich gescheitert war. Denn das war er — daran gab’s nichts zu rütteln!
    Was hatte er da für einen Mist zusammengequasselt und sich dazu noch ein paarmal verheddert und den Vater mit dem Sohn verwechselt oder den Sohn mit dem Vater — und plötzlich einen ganzen Satz lang mit seiner eigenen Stimme geschrien, als er so wütend geworden war, statt mit der überlegenen Stimme des Herrn Schmitz weiterzureden.
    Doch das war alles nur daher gekommen, weil dieser verflixte Hausmeister am andern Ende der Leitung zuerst überhaupt keinen Pieps gesagt hatte. Das hatte ihn, Willem, völlig verwirrt. Und dazu noch die gaffenden Schafsköpfe um ihn herum, die ihn alle so angestarrt hatten, als stände er wie ein Schauspieler auf der Bühne und könnte seinen Text nicht. Aber besser machen — besser machen, nein, das konnten diese Hammel auch nicht. Keiner von ihnen! Die ließen ihn stets allein die Karre aus dem Dreck ziehen, und nachher — ja, nachher dann mäkelten sie an einem herum!
    Wenn diese blöden Kerle nicht zu Beginn so dämlich laut gelacht hätten, dann hätte dieser Dallmayer bestimmt nicht spitzgekriegt, daß da nur der Sohn an der Strippe hing und nicht der Vater, für den er sich ausgegeben hatte. Ja, das Gelächter über Flöhchens Witz mit dem Klo hatte den Hausmeister bestimmt stutzig gemacht, denn da war er schon in der Leitung gewesen. Willem hatte es ganz deutlich knacken hören.
    Essig — alles Essig!
    Aber wenigstens zum Schluß, da hatte er es dem Hausmeister noch mal gegeben — auch wenn der schon längst eingehängt hatte. Machte nichts! Die Jungen um ihn herum hatten es wenigstens gehört, wie er den Alten fertiggemacht hatte — wenn jetzt auch alles im Eimer war.
    Und wer war an allem schuld?
    Natürlich nur dieser verflixte und hundsgemeine Sepp, dieses Baby mit dem Sepplhöschen! Der hatte seinen Alten doch erst auf den Trichter gebracht, ihnen das Fußballspielen zu verbieten! Und nur weil er, Willem, so sehr in Fahrt gewesen war, nur deshalb hatte er den Ball so kilometerweit neben das Tor gepfeffert, daß die blöde Scheibe zerklirrt war.
    Na warte, Freundchen — so schwor sich der dicke Willem —, dich krieg’ ich noch dran! Meine Rache wird nicht von Pappe sein!
     

Wenn schon blau — dann richtig blau
     
    Als Sepp am nächsten Morgen beim Frühstück saß, schellte es. Herr Dallmayer öffnete. Vor der Tür stand ein junger Mann, Mitte zwanzig, mit sorgfältig gescheiteltem Haar. Sein schüchternes Lächeln wirkte sympathisch, als er sich vorstellte.
    „Verzeihen Sie bitte, Herr Dallmayer, wenn ich Sie schon so früh überfalle. Mein Name ist Braun. Ich wohne im Nebenhaus, dritter Stock.“
    „Ach, im ‚Junggesellenkäfig‘?“ fragte der Hausmeister heiter.
    Der junge Mann nickte und

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