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Sepp und seine Bande

Sepp und seine Bande

Titel: Sepp und seine Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Hoefling
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Wenn jeder eine Mark gibt — nein, fünfzig Pfennig genügen — oder noch weniger...“
    „Aber warum bloß?“
    „Vielleicht wollten sie mir damit zeigen, wie sehr sie sich freuen, daß wir hier sind.“
    „Seltsam ist es trotzdem ..meinte Frau Dallmayer, durchaus nicht überzeugt von den Worten ihres Mannes.
    „So seltsam eigentlich auch wieder nicht“, fuhr er fort. „Sieh mal, da war dieser junge Herr Braun hier mit seiner Wäsche — dann Frau Fischer wegen ihres tropfenden Wasserhahns — Fräulein Schulte und noch einige andere. Und allen habe ich geholfen, sofort, ohne es auf die lange Bank zu schieben. Also sind die Leute mit mir zufrieden, und das wollen sie mir damit sagen — mit den drei Torten hier.“
    „Allerdings, wenn man’s so sieht...“
    „Nur so kann man’s sehn!“
    „Dann — dann müßtest du dich eigentlich bei den Leuten dafür bedanken.“
    „Erst trinken wir jetzt mal gut Kaffee“, schlug der Hausmeister vor, frohgelaunt darüber, eine so angenehme Lösung des Rätsels gefunden zu haben. „Ich habe einen Bärenhunger!“
    „Was, Toni, du willst die Torten schon heute anschneiden?“
    „Sollen wir sie vielleicht bis zu unserer goldenen Hochzeit aufheben?“
    „Nein, aber heute am Samstag...“
    „Schmeckt mir die Überraschung noch besser!“ fiel er ihr in ausgelassener Stimmung ins Wort. „Man muß die Feste feiern, wie sie fallen. Und außerdem: an den drei Torten haben wir tagelang zu essen. Zuletzt müssen wir sie noch mit Gewalt verdrücken, damit sie nicht verderben. Also, Hilde, stell schon Kaffeewasser auf! Ich wasche mir inzwischen die Hände und rufe die Kinder.“
     

Auf den Leim gegangen
     
    Wirklich, die Torten waren Gedichte! Und eine schmeckte besser als die andere...
    Ein Gefühl des Glücks und Wohlbehagens breitete sich in der Wohnung des Hausmeisters aus. Herr Dallmayer war mit sich und seiner neuen Stellung äußerst zufrieden. Wenn er allerdings angenommen hatte, sie müßten die drei Torten zuletzt noch mit Gewalt verdrücken, so hatte er sich geirrt. Die vier Dallmayer hatten jetzt schon so tüchtig reingehauen, daß die Torten bei gleichem Heißhunger gerade noch für Sonntag reichten und ein Rest für Montag — sozusagen zum Abgewöhnen.
    Mit dem Wohlbefinden und dem Gefühl, für Tage angenehm satt zu sein, wuchs in Herrn. Dallmayer die Meinung, er schulde jetzt unbedingt der freundlichen Hausgemeinschaft seinen aufrichtigen Dank.
    Er kippte noch einen Kognak zum letzten Schluck Kaffee hinunter, dann erhob er sich schwerfällig zu seinem Danksagungsgang.
    Bei Frau Fischer machte er den Anfang, da er sie von all diesen netten Leuten am nettesten fand. Die Dame wunderte sich, als der Hausmeister vor ihrer Tür stand, obwohl sie ihn gar nicht gerufen hatte.
    Ein Hausmeister am späten Samstagnachmittag in der Wohnung, wenn man alle Hände voll zu tun hatte, um seine Gäste zu bedienen!
    „Ja, bitte?“ fragte sie deshalb spitz.
    Der Hausmeister strahlte Glück und Ergebenheit aus und floß über vor Dankbarkeit: „Ich — ich möchte mich bei Ihnen bedanken, Frau Fischer, recht herzlich bedanken sogar!“

    „Bedanken — bei mir?“
    „Ja, für...“
    „Ich muß mich bei Ihnen bedanken, Herr Dall-mayer, für Ihre rasche Hilfe“, unterbrach sie ihn, da sie ein weitschweifiges Gerede befürchtete; denn sie glaubte aus seiner etwas schweren Zunge schließen zu müssen, daß er nicht ganz nüchtern war. „Und ich meine, das habe ich bereits getan — mich bei Ihnen bedankt.“
    „Ja, natürlich, und deswegen bedanke ich mich ja!“
    „Sie bedanken sich für meinen Dank?“
    „Genauso ist es.“
    „Nun ja“, meinte Frau Fischer gedehnt und schaute den Hausmeister prüfend an. „Das ist mir noch nicht passiert!“
    „Mir auch nicht! Drei Torten — ohne daß ich eine Ahnung hatte...“
    Frau Fischer riß die Augen auf. „Drei Torten?“
    „Ja, und was für welche!“
    „Ja, was für welche?“ wiederholte sie fragend.
    „Eine Marzipantorte, eine Käsecremetorte und eine...“
    „Ich meine, was habe ich mit den Torten zu tun, mein lieber Herr Dallmayer?“ fiel sie ihm sanft in die Rede, als habe sie jemand vor sich, der nicht mehr ganz richtig ist im Oberstübchen.
    Gutmütig lächelte der Hausmeister — ja sogar verständnisvoll für die Haltung der Dame.
    „Was Sie mit den Torten zu tun haben — nun, das wissen Sie wohl sehr genau, Frau Fischer. Aber nichts für ungut. Und nochmals besten Dank, auch im Namen meiner

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