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Sepp und seine Bande

Sepp und seine Bande

Titel: Sepp und seine Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Hoefling
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unbewußt auf englisch zurief:
    „Please, mother, don’t disturb me now. I’m terribly busy!“
    Kein Wunder, daß er sich sogar nachts im Traum mit der englischen Grammatik herumschlug wie mit einem Ungeheuer. Doch Willem hatte den Kampf nun einmal aufgenommen, und er war — wie bei jedem Kampf — fest entschlossen zu siegen! Nur — diesmal galten die Fäuste nichts, das Köpfchen jedoch alles!
    Wenn der dicke Willem nicht gerade ochste, grübelte er über das Fußballspiel gegen die Mittelstufe des Mozart-Gymnasiums nach, und die Erinnerung daran ließ ihn rascher gesunden als erwartet. Ob mit oder ohne Gehirnerschütterung, mit oder ohne verstauchtem Arm: Willem war fest entschlossen, am nächsten Sonntagmorgen als Torwart mitzuspielen!
    Aber Dr. Hornig, der ihn am Freitagmittag noch einmal untersuchte, machte ihm einen dicken Strich durch die Rechnung.
    „Und die Klassenarbeit morgen?“ fragte ihn der dicke Willem bangend.
    „Was für eine Klassenarbeit?“
    „Die in Englisch, für die ich die ganzen Tage über wie bekloppt gepaukt habe! Wenn ich die nicht mitmache, dann ist es genauso schlimm, wie wenn ich eine Fünf bekäme — und dann — und dann...“
    „Was dann?“ forschte Dr. Hornig, als Willem verlegen stockte.
    „Dann bleibe ich pappen!“
    Der Arzt überlegte ein paar Sekunden, und dann entschied er:
    „Also gut, mein Junge, morgen darfst du zur Schule gehen und die Klassenarbeit schreiben, wenn sie so wichtig ist.“
    „Ungeheuer wichtig, Herr Doktor!“
    „Aber du schreibst nur die Klassenarbeit — und dann ist Feierabend! Danach kommst du sofort wieder nach Hause und...“
    „Wieder ins Bett?“ stieß der dicke Willem so erschrocken hervor, als sei das Bett eine Gefängniszelle.
    Beruhigend brummte der Arzt und meinte dann: „Nicht unbedingt, du kannst dich auch aufs Sofa legen oder still hinsetzen. Ruhe ist jetzt besonders wichtig! Also nicht herumtollen — und vor allem keinen Sport!“
    Geknickt wie ein Veilchen hockte der dicke Willem im Bett, als zwei Stunden später Sepp aufkreuzte, um mit, ihm noch einmal alle wichtigen Grammatikkapitel durchzukauen.
    „Was ist denn mit dir los?“ wunderte sich Sepp. Als Antwort grunzte der dicke Willem nur und brummte etwas Unverständliches.
    „Bist du diesmal mit einem Kinderwagen zusammengestoßen?“ scherzte Sepp, um den andern aufzumuntern.
    „Alles aus!“ jammerte der dicke Willem. „Ich darf nicht mitmachen!“
    „Die KL morgen?“
    „Die schon
    „Na also, dann ist doch alles in Butter!“
    „Im Eimer ist alles!“ ächzte Willem, wobei sein Gesicht noch länger wurde. „Unser Fußballspiel meine ich doch. Da darf ich nicht mitmachen.“
    „Das ist doch wurscht!“
    „Was ist das?!“
    Willems Frage kam so scharf geschossen wie ein Elfmeter, so daß Sepp schleunigst einlenkte: „Entschuldige bitte, aber ich...“
    „Wurscht! sagt der Kerl, wenn ich nicht mitspielen darf! Mann, bei dir piept’s wohl, wie?“
    „Ich wollte sagen, es ist viel wichtiger, daß du morgen die KL mitschreiben kannst.“
    „Die ist mir schnuppe!“ fauchte der dicke Willem. „Mir ist jetzt überhaupt alles schnurzegal!“
    „Die Klassenarbeit“, begann Sepp vorsichtig, „na ja, die Klassenarbeit hätte ich nicht für dich schreiben können, aber...“
    „Was aber? Warum quatschst du denn nicht weiter?“ drängte Willem ungeduldig, da er am Ton merkte, daß Sepp etwas Besonderes offenbaren wollte.
    „Ich meine“, fuhr Sepp mit dem harmlosesten Gesicht von der Welt fort, „für dich im Tor stehen — das kann ich wohl.“
    „Du?“
    „Natürlich nicht für immer...“
    „Das wäre ja noch schöner!“
    „Nein, nur für das eine Mal — am Sonntag.“
    Statt im Bett einen Freudensprung zu machen, stöhnte Willem wie bei einem neuen Zusammenstoß und rief:
    „Mann, du hast ja ’nen Sonnenstich!“
    „Wieso? Ich...“
    „Was meinst du wohl, wenn der Schmitz einen Schuß abzieht...“
    „Wer?“
    „Der Mittelstürmer vom Mozart, sooo ein Brocken sage ich dir! Dagegen bin ich ’ne halbe Portion!“
    „Laß ihn doch schießen“, meinte Sepp kaum beeindruckt.
    „Mann, Sepp, wenn der den Ball so richtig auf die Pfanne kriegt, dann fliegst du mitsamt dem Ball ins Tor!“
    „Alles kann ich natürlich auch nicht halten, aber.. „Hast du denn überhaupt schon mal im Tor gestanden?“
    „Na klar — immer!“
    „Wann immer?“
    „Jeden Sonntag, wenn wir ein Spiel hatten.“
    „Wer wir? Mann, laß dir doch nicht jedes Wort

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