Septembermann: Lovestory (German Edition)

Schiller, Stefanie aufzuheitern. Es misslingt und er zieht sich taktvoll zurück. Janes Chef kann ihre diffuse Gefühlswelt vor ihrem anstehenden Arztbesuch nachvollziehen.
     
    *
     
    Ooh , Telefon!
    „Hallo, Jane!“
    „Cora, sind deine Ferienkoffer gepackt?“
    „So gut wie. Nur Jessie quengelt vor ihrer Plüschtierpar ade, unentschlossen, welches sie auf die Reise mitnehmen möchte.“
    „Das kenne ich von meinen Jungs, die am liebsten jedes Mal ihre komplette Spielzeugkiste eins acken würden.“
    „Gönnen wir uns einen ges elligen Sonntag? Du, dieSonne, der blaue Himmel und ich?“
    „Das lässt sich arrangieren. Sándor zieht gerne mit der Trio-Zappelbande zum Bode nsee-Ufer und freut sich auf ein paar Extra-Euro. Wann kommst du?“
    „In einer Stunde etwa.“
    „Wie fühlst du dich so als Nochendzwanzigerin, Cora?“, erkundigt sich Jane später beim Sonnenbaden am Pool in ihrem Garten.
    „Tja, der magischen Dreißig können wir nicht entrinnen , unsere Tage sind gezählt.“
    Cora richtet ihren türkisfarb enen Bikini, der toll zu ihren rotbraunen Haaren passt, die sie zu einem Knoten bindet.
    „Jetzt leben wir bereits seit zwei Jahren im neuen Jahrta usend.“
    „Jane, das Leben ist eine Sanduhr. Es zerrinnt in den Fingern und der Fluss der Zeit schwimmt uns irgen dwann fort.“ Cora überkreuzt ihre Hände im Nacken.
    „Warum so trübsinnig, Cora?“
    „Seltsam, in den letzten Tagen habe ich mich viel gedanklich in meiner jüngsten Vergangenheit verloren“, antwortet sie säuerlich.
    „Na ja, die hatte es ja auch in sich.“
    „In einem Monat berstet dein Heim aus den Nähten.“
    „Ich freue mich riesig, unsere liebenswerte Sippe vollzä hlig um mich zu haben.“ Jane rekelt sich auf der Liege.
    Aus allen Richtungen werden sie zum traditionellen Somme rfest anreisen. China. Vietnam. Russland. USA und Vogtlandgrün.
    „Das wird ein Superkracher, wenn wir unsere runden G eburtstage, die Hochzeit, möglicherweise zwei und eine eventuelle Verlobung feiern.“ Peters Frau sieht mit einem doppelsinnigen Seitenblick zu Cora.
    „Wie viele Gäste erwarten wir?“, fragt ihre Stiefschwester unbeeindruckt.
    „Oje! Sicher dreistellig. Sieh zu, dass du mit der kürzesten Anreise aus deinem Schweizer Kinderferienlager rechtzeitig hier bist.“
    „Keine Sorge, unser Rückticket ist ausgestellt. Debbie kommt früher?“
    „Als Eventmanagerin hat sie tausend Dinge zu organisieren. Lance und Danny fliegen mit ein. Sie packen das.“
    Jesses, was sich in den letzten drei Jahren in ihrer stabilen Gemeinschaft alles verändert hat. Mit Power sind die Mitglieder in das neue Jahrtausend g edüst.“
    „Debbies Catering-Agentur, gegründet vor zwei Jahren, ist erfolgreich, aber Privates bleibt auf der Strecke. So ist es mit dem Schlüssel zum Quäntchen Glück. Ein paar Zacken wackeln immer. Nichts im Leben ist vollko mmen.“ Cora senkt bedauernd ihren Kopf. Sie ahnt, was Jane hinter ihrer Stirn denkt.
    „Manche Menschlein machen es sich unnötig schwer“, provoziert die Zwillingsmama spitzmü ndig.
    „Spielst du auf meine Beziehungskiste an?“
    Cora hat sich versprochen, zum gegebenen Zeitpunkt ihre Weichen zu stellen, vorerst beobachtet sie eine gewisse Entwicklung aus der Distanz.
    „Die Obliegenheit, die du aufwirfst, ist offensichtlich. Warum ignorierst du sie hartn äckig?“
    „Du meinst, du bist auf der richtigen Fährte, Jane?“
     
    *
     
    H ello , Mister German, how are you?“, schallen die quicklebendigen Laute von Debbie an Saschas Ohr.
    „Schön, deine Stimme zu hören. Bei mir ist alles im grünen Bereich und bei dir?“
    „Lance, Danny und ich vertreten uns die Füße am Phön ixer Flughafen.“
    „Bist du in Topform für die Organisation unseres Famil ien-Sommer-Knallers auf Janes grüner Wiese?“
    „Der Cateringservice ist ausgehandelt , das Festzelt gebucht, mit allem Pipapo: von der Band bis zum letzten Stuhl. Die Trauungszeremonie arrangiert, geht es vor Ort nach meiner Landung in die Details.“
    „Du bist in deinem Element!“
    „Du hast damals meine künftige Jobvariante prophezeit, erinnerst du dich? Das wird ein bombastisches Event.“ Eine Freudenschere legt sich über ihren Mund.
    „Dein Talent war unübersehbar nach der Megagala von Boss Miller. Lange ist es her.“ Sie hört einen Seufzer am anderen Ende der Überseele itung.
    „Hoppla, so schwermütig, Sascha?“
    „Hmm, viel ist seither passiert. Wie ein Hochleistungszug rasten wir durch unser