Septembermann: Lovestory (German Edition)
dein Schöner wird dich auf der Stelle vernaschen und wen bezirzen wir?“, zickte Doreen.
„Nanana, wir haben ausreichend Männer im Angebot. Sascha, Hänsel, Goody, Marco und Sándor, reicht das nicht, Mädels?“ murmelte Jane.
Eine weiße Wolke Z uckerwatte hing an ihrer hübschen Nasenspitze.
„Leisten wir uns zum Abschluss einen Adventskaffee“, hört Stefanie heute wie seine rzeit Cora fragen.
„Wir wollen weder Machos noch Softies“, meldete sich Debbies Sti mme.
„Wie soll dein Lieblingsmann von Morgen sein, Doreen? In der Attraktivität sskala oben, mit Kindern und Frau umgehen können?“, bohrte Cora.
„Schönheit vergeht , auf die inneren Werte kommt es an. Nicht noch einmal verliebt, verlobt, verheiratet, betrogen und verlassen von einem Fremdgeher.“
Was macht ihre Tochter derart aggressiv, überlegte Stef anie im gemütlichen Kaffeehaus, vollkommen ahnungslos, in welchem Fettnäpfchen sie schon saß.
*
Ingrid schnupft und putzt sich die Nase. Sie geht zum Dachfenster und schaut gedankenversunken in den Garten, der sich in prächtiger Blütenvielfalt präsentiert. In ihrem Gedächtnis lodert die Vergangenheit der letzten drei Jahre wie eine Fackel, die sie zum Heiligen Abend führt.
Die Bescherung begann in Bodenseestetten mit der ersten Überraschung.
Peters Architekturbüro und Herrn Schillers Werkzeu gfabrik hatten zur Einweihung der Kindervilla geladen. Gemeinsam hatten sie das Gebäude gekauft und zu einer Kindergrippe, Kindergarten und Hort umbauen lassen.
Nach der feierlichen Ansprache von Janes Chef stellte er Sándor, gelernter Kindergärtner, in Aussicht nach A bschluss eines Zusatzstudiums die pädagogische Leitung der Kindertagesstätte zu übernehmen und dass bisher arbeitslose Betreuer ihre Tätigkeit im neuen Jahr beginnen werden.
Er wies auf eine vakante Teilzeitstelle im Büro hin und schlug die arbeitssuchende Veronica vor. Die nette Nachbarin von Jane und Peter war außer sich vor Freude.
Herr Schiller ermunterte Jane an ihren Schreibtisch z urückzukehren und versicherte, dass ihre Zwillinge während der Arbeitszeit im Betriebskindergarten in wohlbehüteten Händen wären.
Nach den Feiertagen folgte ihr familiäres Gipfeltreffen: die Silvesterg ala.
Jane und Peter hatten ihre Diele zum Ballsaal umgestaltet. Das Büfett war ein Fest für alle Sinne und die feurige Mitternacht ssuppe nach Sándor Art eine heiße, scharfe Löffelaffäre.
Tinos Auftritt der Höhepunkt im alten Jahrtausend!
Grid sieht den Jungen vor sich, als er im schwarzen Anzug mit roter Weste und Fliege über den breiten Ki eferholzaufgang, wie über eine Showtreppe abwärts schwebte und seine feierliche Ansprache hielt.
„Liebe Partygäste,
lassen Sie sich von dem fantastischen Duo Ben und Tino, durch den letzten Abend in diesem Jahrtausend führen.
Die Schönen der Nacht haben sich in Schale geworfen. Ob als schwarzer Satinblitz im Hosenanzug, als Goldball im Aben dkleid mit Ausschnitt und Beinschlitz oder die laszive Lila-Madame mit dem Rückendekolleté.
Da schmilzt vor Bewunderung der Schnee im Garten. Die Lady in der weinroten Robe im transparenten Chi ffonkleid kriegt in der Nacht der Nächte jeden Typ rum, wetten? Der Vamp neben ihr in dunkelblauer Seide ist eine heiße Partymaus und die Evastochter im grünen Organza Top. Oh, là là!
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit ihrem persönl ichen Herzjoker, ob Bube, Dame, König oder einen der Single-Asse und bitte den Hausherrn mit seiner charmanten Gattin den Tanz zu eröffnen.“
„Mein Adonis, schenken sie mir dieses Tänzchen?“ wandte sich Janes Mutti scherzend an ihren Ehemann.
„Aber gerne, mein wilder Schmetterling.“
Horst bot ihr lachend galant seinen Arm.
„Die Betonung liegt auf wild“, hörte Ingrid ihre gaggerten Mädchen.
„Immer noch ein schönes Paar“, stellte Stefanie wehmütig fest.
„Hübsches Gretchen, wann kommt dein Hänsel?“, reizte sie Peter.
„Wenn Goody ihn auf den rechten Weg lotst“, spreiselte Doreen.
„Dein Clausimann stolpert gerne“, zischte Stefanie ironisch.
„Mein Clausimann? Das ist das Hinterhältigste!“
Mutter und Tochter begannen sich, das erste Mal verbal zu kabbeln.
Ingrid zieht fröstelnd die Schultern hoch, als sie an das Drama denkt, das d amals vor ihnen lag.
*
„ Mamawerden ist eine Koproduktion und ich bin überzeugt, den Mitwirkenden in deinem Fall zu kennen. Du, Cora?“
„Was?’“
„Verliebtsein ist ein Zustand
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