Septembermann: Lovestory (German Edition)
Durchhaltevermögen baumelt am Faden. Ich gla ube, wir geben heute in Sachen Amore unsere Abschiedsvorstellung.
„Du…“ Peter schmust sich an ihren Hals und lässt seine Gefühle sprechen, die sie in Aufruhr verse tzen.
„Wo?“
„Der Tisch, unser Tisch?“
„Du willst mit mir hoch hinauf?“
„Noch höher. Dort wo alles mit uns begann.“ Peter setzt seine Jane vorsichtig auf die Kante. Er nimmt ihren verführerischen Duft wahr und ihr Verstand macht dem ungestümen Verlangen Platz. Als sie sich einander hingeben, öffnet sich das Paradies und sie tauchen in den Wellen ihrer Erregungen unter.
Ihre Schwangerschaft zu viert neigt sich dem Ende. Dieses intensive Miteinander der letzten Monate werden sie nicht vergessen.
„Nach der Geburt werden unsere Schreihälse rund um die Uhr zum absoluten Mittelpunkt. Windeln. Fläsc hchen. Baden.“
„Anfangs wird es für uns eine Umstellung werden. Das spielt sich ein, Jane. Geni eßen wir die Ruhe vor dem Babytrubel. Ich habe einen Bärenhunger.“
„Peter, schiebst du bitte den Nudelauflauf in die Röhre, ich bin gleich zurück.“ Just in diesem M oment klingelt das Handy.
„Es könnte die Firma sein , ich sollte abheben.“
„Wenn’s sein muss.“
„Schneider?“
„Truc …?“ Peter hört ein lang zischendes Einatmen und gestikuliert Jane mit einem Blick, der nichts Gutes ve rheißt, zu bleiben, während Truc stotternd im gebrochen deutsch von einer nächtlichen Schmuggelfahrt mit der Dschunke nach Kambodscha berichtet. Von irgendwelchen Grenzlichtern und Stefans Sprung in das seichte Wasser.
„So ein Durcheinander. Truc, ich verstehe den Zusa mmenhang nicht. Wo ist Stefanie? Ich muss mit ihr sprechen.“
„Sie sitzt apathisch neben mir.“
„Hol sie ans Telefon!“ Der Ton in Peters Stimme klingt bedrohlich.
*
E-Mail from Debbie to Sascha
Hello, my Dear,
ich bin, wie ausgemacht in Monument Valley und warte sehnsüchtig im Hotel auf meine smarte deutsche Blondlocke unweit der gewundenen Canyons.
Nirgendwo auf der Erde hinterließen die Urkräfte dera rtige Spuren. Du wirst staunen, Mister German. Hier hat der Colorado River in zwei Milliarden Jahren Erdgeschichte geschrieben. Wanderfreunde stürzen sich begeistert in diese bombastische Weltarena und so mancher keuchende Flachlandtiroler musste per Helikopter abtransportiert werden. Wir werden oben bleiben und uns relaxt von einem Panoramapunkt zum anderen bewegen. Im Sonnenuntergang strahlen die schroffen Wüstenberge in den prächtigsten Farben. Debbie und Sascha Arm in Arm vor dieser grandiosen Gebirgskulisse. Ich kann es kaum erwarten.
In Love Debbie
Nach diesem warmen Gefühl ihrer tiefen freundschaftlichen Zuneigung haben sich Debbie und Sascha gesehnt, dass sie mit ihrem Wiedersehen stillen.
Sie wandern begeistert durch die imposanten Sandstei nburgen. Tagelang. Gemeinsam, bis zum Abschied.
„Schenk mir diesen Augenblick, tanz mit mir. Diese Nacht kommt nie wieder“, bittet Debbie und zieht ihren Freund am letzten Abend auf die Tanzfläche der Hote lbar.
„Sascha, ordne dein Privatleben. Fahr zu Jane , das ist der einzige Weg, um in deiner Seele Gleichklang zu finden“, ermuntert sie ihn, bevor er seine Reise auf der Straße 66 fortsetzt.
Beim Verabschieden trommelt in Debbies Augen Regen. Regen. Regen. Gleich einer Sin tflut. Die letzte? Bye, bye, Mister German.
*
Nach dem Adieu von Debbie legt Sascha seine nächsten Etappen bis zum Endziel Los Angeles fest. Er plant einen Zwischenstopp in der Mojave Wüste mit ihren sehenswerten weißen Salzseen und schwarzen Bergrücken. Danach erwartet ihn das Colorado Tal und der Joshua Tree National Park mit uralten ausladenden Yuccapalmen und der üppigen Oase Palms Springs.
In San Bernardino wird er seine Weiterfahrt auf der alten Straße der 66 fortsetzen, die ihn in die neonbeleuchtete Spielmetropole Los Angeles bringt. Die Arena der weißen Tiger und fliegenden Zauberer Siegfried und Roy gehören zu einem seiner Aufenthalte. Die Megacity Las Vegas blinkt, scheppert und macht die Nacht zum Tag.
Durch Hollywood wird ihn die Mother Road über den Santa Monica Boul evard die letzten Meilen zum Pazifik und damit zum Finish seiner Traumroute, die am Pier von Santa Monica endet, führen.
Sascha schließt die Augen. Er hört bereits die Brandu ngen des Ozeans und seinen Sehnsuchtstakt des Herzens nach Deutschland. Nach Jane. Für seine spontane Abreise hat es einen Grund gegeben. Einen
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