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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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angenehm.
    Debbie, diese atmosphärischen Bilder!
    Die Straße der Sehnsucht muss der Liebe Gott oder einer seiner Engel in einer Extraschicht geschaffen haben.
     
    Es ist an der Zeit, meine Lebensskizzen zu vervollständigen.
     
    Nachdem der Rettungsdienst eintraf und Dich mit Blaulicht in das Hospital fuhr, war ich an Deiner Seite. Der Arzt teilt mir mit, dass Du viel Blut und Dein Baby verloren hast.  Ich saß an Deinem Bett nach der Notoperation, als Du bleich wie ein Leinentuch Stunden später den Polizeibeamten stockend von der Vergewaltigung dieses Trunkenboldes erzählt hast. Durch Deine heftige Abwehrreaktion kamst Du ins Straucheln, bist über die Treppenstufen abwärts gestürzt …
    In diesem Moment des Erinnerns, läuft mir kalter Schweiß über meinem Rücken, und wenn es Nacht wird, fühle ich einen unsägl ichen Druck in meiner Brust, als wenn sie explodieren will.
    Debbie, ich schließe mein Roadbook und umarme Dich.
     
    Sascha
    *
     
    Janes Babybauch hat ein extremes Ausmaß erreicht, dass es für sie täglich prekärer wird, die passende Kleidung zu finden. Ihre Shirts rutschen über den Nabel und die Lauser schauen unbekleidet in die Bodenseewelt. Sie bricht in ein lawinenartiges Hohngelächter aus und kämpft mit den Tränen. Ihre Geburtsuhr tickt. Trotzdem will sie als Koloss verführerisch ausschauen und experimentiert vor dem Spiegel.
    Spontan greift sie zum feuerroten Stretchkleid und steckt scharlachrote Klunker an ihre Ohren.
    „Megageil“, wiehert Jane versöhnlich mit Tinos Zunge nschlag.
    Plötzlich suggeriert ihr ihr Gedächtnis, dass sie dieses Kleid letztmalig in Saschas Begleitung zur Aufführung des Musicals Hair getragen hat. Sie spürt eine irrationale, archaische Angst und hat Mühe das Tosen in ihrem Kopf zu unterbinden.
     
    *
     
    Familie Krüger balgt sich wie Teenager in den erquickenden Fluten, das hilft Stefan über seine emotionsgeladene Gefühlsdusselei hinweg.
    „Du bist das Wichtigste in me inem Leben und daran wird sich nie etwas ändern“, ruft er, stemmt Stefanie mit seinen Armen aus dem Wasser und lässt sie übermütig zurückplumpsen.
    Für Stefanie ist der Aufenthalt in Saigon ein Kontras tprogramm. Von erholsamen Stunden an der wunderschönen, lang gestreckten Küste mit ausgedehnten Palmenwäldern im Hinterland und schilfbedeckten Fischerhütten, verbreiten die ocker bis rotfarbenen Sanddünen einen Touch von Saharafeeling. Abends strahlt die vietnamesische Metropole in einem Lichtermeer, und sie schlendern vergnügt durch die pulsierende Stadt, in der nach der politischen Wende die schillernden Basare ihre Plätze zurückerobert haben.
    „Schauen wir uns die steinernen Hinterlassenschaften des Königreiches Champa, das im achtzehnten Jahrhundert ze rbrach, an?“
    „Gern, Stefan.“
    Ihre Neugier für dieses bisher unbekannte asiatische Land, mit seiner gastfreundlichen Bevölkerung, der Kultur und Geschichte ist längst geweckt.
    Sie räumen ihre Utensilien in die Strandtasche und gehen zurück in ihre Unte rkunft. Nach ihrer erfrischenden Dusche brechen sie nach Champa auf. Die rot geziegelten, halb verfallenen Turmheiligtümer sind ein faszinierendes Zeugnis vergangener Hochkultur. Sie besuchen auf der Anhöhe ein kleines, nettes Restaurant und genießen bei einem guten Essen den Ausblick auf die Naturvielfalt, geprägt von leuchtend grünen Reisfeldern und einsamen Bergdörfern.
    „Stefan, was liegt die nächsten Tage in der Firma an?“
    „Ein paar Aufmaße für Teilabschnitte an diversen Brückenbauten. Protokolle und Meetings vor Ort für weitere Bauvorhaben mit dem vietnamesischen Chefingenieur. Der übliche Papierkram, Langeweile hat keine Chance.“
    „Ich möchte dabei sein. Ist das für dich akzeptabel?“
    „Ich finde es angenehm, dass du dich für unsere Projekte interessierst.“
    „Ich liebe meinen Beruf, den ich vermisse. Das wird mir unter vietnamesischer Sonne bewusst. Vielleicht kehre ich, wenn Ben in die Schule kommt, in die Firma z urück. Was hältst du davon?“
    „Eine Menge, Schatz. Peter, du und ich waren vor de inem Ausscheiden aus unserem Architekturbüro ein perfektes Team. Du kannst dich in Ruhe auf deinen Wiedereinstieg vorbereiten und deine Fachkenntnisse auf den neuesten Stand bringen. Ich unterstütze dich in jeder Hinsicht.“
     
    *
     
    E-Mail from Sascha to Debbie
     
    Hallo, Debbie,
     
    ich steuere Flagstaff, das Tor zum Grand Canyon an. Diese einmalige Felsenküste möchte ich mit Dir gemeinsam bei

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