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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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Weltschmerz namens John.
    „Dagegen ist mein Dilemma ein Kinkerlitzchen. Dein Danny hilft dir wieder auf die Füße. Du gehörst in den Arm geno mmen, nicht ich. Mann kann dich nicht ein paar Wochen alleine lassen!“
    „Sagtest du, Mann?“, flüsterte Debbie kokett an sein Ohr.
    „Jetzt werde bloß nicht frech, Göre!“
     
    Die Freunde waren wieder vereint, spendeten sich gegenseitig Trost und plünderten ihre Kühlschränke. Sie vertilgten Schokoriegel als Akupressur für ihre gebeutelten Gemüter. Fehler sind das Salz in der Suppe des Lebens, bagatellisierten sie ihren Esszwang.
    Als Saschas Einladung nach Ge rmany, er war damals in Amerika auf der 66 unterwegs, erneut folgte, geriet Debbie beim Betrachten ihres Spiegelbildes in Panik.
     
    *
     
    Ich muss Cora sprechen, entscheidet Sascha umgehend, bittet den Barkeeper um die Rechnung, verlässt den Pub und macht sich auf den Weg.
    Die Sonne steht mittlerwe ile schwach am Himmel und flackert mit letzter Kraft durch die sattgrünen Bäume und Büsche im Vorgarten seines Mietshauses. Einige knorrige Äste des Sommerflieders werfen dunkle Schatten auf den Bordstein, die sich durch den aufkommenden Wind bewegen.
    In seinem Appartement hüllen sich alle Fenster in Du nkelheit. Ratlos verweilt Sascha vor dem Eingang, als auf sein Klingeln keine Reaktion erfolgt. Ein unangenehmes Grinsen klafft aus seinem Mund. Was nun?
    In seiner Hosentasche klappert ein Schlüsselbund mit dem Türöffner für die Garage gegenüber und einer Wo hnung.
     
    Ein visuelles Zeitfenster öffnet sich. Die zwei Zimmer teilte Sascha mit Marcus, als sie von einer Partypiste zur anderen zogen und danach nutzen sie Horst, Ingrid und Bekannte als Gästequartier, wenn sein Freund im Ausland arbeitete.
     
    Per Handy ordert Sascha eine Taxe, lässt sich zum Bahnhof chauffieren, sackt seine Reisebags ein und steigt in seiner ehemaligen Junggesellenbleibe ab. Als er die Tür öffnet, ist alles picobello aufgeräumt und er vermutet, dass Marco vor seinem Russlandflug hier war. Am Kühlschrank pappt ein Zettel mit blauen Tintenschriftzügen.
     
    Hallo Sasch a ,
     
    für den kleinen Appetit zwischendurch findest Du Proviant im Eisfach.
    Wir sehen uns demnächst in Petersburg. Ich bin auf diese Miss Winston g espannt, die unser Team ergänzen soll. Miller hat regelrechte Lobeshymnen über diese Dame, die Du Arizonagirl nennst, losgelassen.
     
    Kopf hoch und melde Dich! Marco
     
    *
     
    Cora hat den leisen Verdacht, dass mit Saschas Auftauchen und dem Sturz ihrer Freundin ein Zusammenhang bestehen könnte, aber in diesen dramatischen Stunden ist die Befindlichkeit von Jane und ihrer Zwillinge primär und sie hält sich mit ihren Mutmaßungen zurück.
    „Alles wird gut, Jane“, sagt sie zu ihrer bewusstlosen Stiefschwester und hält ihre Hand im Notarz twagen, der mit Blaulicht ins Klinikum braust, während Peter im Fahrerhaus Informationen über seine Frau, speziell ihrer bisher komplikationslosen Schwangerschaft, über Funk an die wartende Ärzteschaft übermittelt, die den Operationssaal vorbereiten. Es gilt, drei Leben zu retten.
    „Bitte warten Sie draußen“, weist Cora und Peter die korpulente OP-Schwester energisch vor der Intensivstat ion zurück.
    „Cora, was ist geschehen? Ich habe vor zwei Stunden mit Janie gesprochen. Sie war  en tspannt und fröhlich.“ Peter streckt seine Arme aus, drückt seine Handflächen gegen die weiß getünchte Wand und senkt sein Haupt.
    „Darauf kann ich dir keine Antwort geben. Nur dass Struppi, als ich auf dem Weg zu Jane war, mir mit h echelnder Zunge entgegenrannte, cholerisch bellte, dass ich hastig ein Taxi gerufen habe und zu euch gefahren bin. Ich habe Jane im Wohnzimmer auf dem Fußboden neben dem Couchtisch gefunden. Blutüberströmt.“
    Cora nimmt auf dem Stuhl im sterilen Gang der Kra nkenetage Platz. Ihre Füße schurbeln gehetzt über die weißgraufarbenen Bodenfliesen.
     
    *
     
    „ Ach , Kumpel, danke“, sagt Sascha laut.
    Wieso Kopf hoch? Weiß er von seinen menschlichen Verwic klungen und hält sich wie stets diskret heraus?
    Eine heiße Mikrowellenmahlzeit lindert das flaue Gefühl in Saschas Magen. Die gut bestückte Minibar ist eine Herausfo rderung. Bier? Schnaps? Wein? Er entscheidet, dass Sekt seine Glücksschatten herunterspülen soll. Hicks! Sascha hockt nach dem dritten Kühlschrankgriff neben dem Tisch auf dem flauschigen kakaofarbenen Fußbodenbelag und schwelgt während seiner Einmannfrust-Nuckelparty in

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