Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
setzte sich auf seinen selbst gebauten Lieblingsstuhl, sah sich traurig um und hing seinen Gedanken nach. Das Zimmer wirkte merkwürdig klein, so still, wie es jetzt darin war, und ohne die Kinder und Sarah, die tagaus, tagein über das Kommen und Gehen gewacht hatte. Außerdem machte es einen peinlich schmutzigen Eindruck, selbst auf Silas, den ein bisschen Schmutz hier und dort nie gestört hatte.
    »Die haben auf einer Müllkippe gelebt, was? Zaubererpack«, sagte eine raue Stimme. Silas fuhr erschrocken herum. In der Tür lehnte ein stämmiger Mann. Hinter ihm auf dem Korridor stand eine große Holzkarre.
    »Hätt nie gedacht, dass sie jemand zum Helfen schicken. Das lob ich mir. Allein hätt ich den ganzen Tag gebraucht. Also, die Karre steht draußen. Der ganze Plunder kommt auf den Müll. Zauberbücher werden verbrannt. Alles klar?«
    »Was?«
    »Oh Gott! Sie haben mir einen Schwachkopf geschickt. Plunder. Karre. Müllkippe. Ist doch kein Hexenwerk. Und jetzt schieb den Holzhaufen rüber, auf dem du hockst, dann legen wir los.«
    Wie betäubt erhob sich Silas von dem Stuhl und reichte ihn dem Möbelpacker, der ihn auf die Karre warf. Der Stuhl zerbrach krachend in seine Einzelteile. Wenig später lag er unter einem großen Haufen von Habseligkeiten, die sich im Laufe eines Lebens bei den Heaps angesammelt hatten, und die Karre quoll über.
    »Das wär’s«, sagte der Möbelpacker. »Ich bring das runter zum Müllplatz, bevor er zumacht, und du schaffst inzwischen die Bücher raus. Die Feuerwehrleute nehmen sie morgen mit, wenn sie ihre Runde machen.«
    Er drückte Silas einen großen Besen in die Hand. »Den lass ich dir da. Feg die ekelhaften Hundehaare zusammen und was sonst noch so rumliegt. Danach kannst du Feierabend machen. Du siehst leicht geschafft aus. Bist wohl schwere Arbeit nicht gewöhnt, was?« Der Möbelpacker gluckste und klopfte Silas freundschaftlich auf den Rücken. Silas hustete und lächelte matt.
    »Vergiss die Zauberbücher nicht«, ermahnte ihn der Mann zum Abschied und rollte die schwankende Karre den Korridor hinunter in Richtung Müllkippe Schönblick.
    Wie benommen fegte Silas Staub, Hundehaare und Dreck von fünfundzwanzig Jahren zu einem sauberen Haufen zusammen. Dann betrachtete er mit Bedauern die Zauberbücher.
    »Wenn du willst, helfe ich dir«, sagte Althers Stimme direkt neben ihm. Der Geist legte ihm den Arm um die Schulter.
    »Oh. Guten Tag, Alther«, grüßte Silas traurig. »Was für ein Tag.«
    »Ja, kein guter. Es tut mir sehr Leid, Silas.«
    »Alles fort«, murmelte Silas. »Und jetzt auch noch die Bücher. Es sind ein paar schöne darunter. Mit vielen seltenen Zaubern. Alles soll verbrannt werden.«
    »Nicht nötig«, sagte Alther. »Sie passen problemlos in deine Schlafkammer unterm Dach. Ich kann dir bei dem Transportzauber helfen, wenn du magst.«
    Silas’ Miene hellte sich ein wenig auf. »Sag mir nur, wie er noch mal geht. Den Rest schaffe ich allein. Ganz bestimmt.«
    Der Zauber funktionierte einwandfrei. Die Bücher bildeten eine saubere Reihe, die Klapptür sprang auf, und die Bücher flogen nacheinander nach oben und stapelten sich in Silas und Sarah Heaps altem Schlafzimmer. Ein oder zwei widerspenstige Bücher witschten zur Tür hinaus und waren schon halb den Korridor hinunter, ehe es Silas gelangt, sie zurückzupfeifen. Doch am Ende waren alle Zauberbücher sicher unterm Dach versteckt, und Silas hatte sogar die Klapptür getarnt. Kein Mensch konnte ahnen, was da oben war.
    So verließ Silas zum letzten Mal sein leeres, widerhallendes Zimmer und ging durch den Korridor 223. Alther schwebte neben ihm.
    »Komm und leiste uns ein bisschen Gesellschaft«, schlug Alther vor. »Unten im Loch in der Mauer. «
    »Wo?«
    »Ich habe es erst neulich entdeckt. Einer von den Alten hat es mir gezeigt. Das ist eine alte Schänke in der Burgmauer. Eine Königin, die etwas gegen das Biertrinken hatte, ließ sie vor vielen Jahren zumauern. Geister können hinein, deshalb ist es brechend voll. Großartige Stimmung – könnte dich aufheitern.«
    »Ich weiß nicht, ob ich darauf jetzt Lust habe, Alther. Trotzdem, danke. Ist das die, wo sie die Nonne eingemauert haben?«
    »Oh, das ist vielleicht eine ulkige Nudel. Schwester Bernadette. Trinkt gern mal ein Bierchen. Die bringt Leben in die Bude. Sozusagen. Na, jedenfalls habe ich Neuigkeiten von Simon, die dich interessieren dürften.«
    »Von Simon? Geht es ihm gut? Wo ist er?«
    »Er ist hier, Silas. In der Burg. Komm

Weitere Kostenlose Bücher