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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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einschlug. Zum Abschied rief er noch einmal über die Schulter: »Mach dir keine Sorgen. Ich bin bald wieder da. Mit Simon.«
    Aber sie machte sich Sorgen.
    Und er war nicht bald wieder da.

* 26 *
    26.  Das Mittwinterfest

    » N e in danke, Galen«, sagte Sarah, nachdem Silas am Morgen gegangen war. »Ich gehe nicht zum Mittwinterfest dieser Hexen. Bei uns Zauberern wird dieses Fest nicht gefeiert.«
    »Also, ich werde hingehen«, sagte Galen, »und ich finde, wir sollten alle hingehen. Die Einladung einer Wendronhexe schlägt man nicht leichtfertig aus, Sarah. Es ist eine Ehre, von ihnen eingeladen zu werden. Mich würde nur interessieren, wie Silas es geschafft hat, eine Einladung für uns zu ergattern.«
    »Hm«, war Sarahs ganze Antwort.
    Doch als im Lauf des Nachmittags der köstliche Duft von Wolverinenbraten durch den Wald und zum Baumhaus hinaufwehte, wurden die Jungen sehr unruhig. Galen aß nur Gemüse, Wurzeln und Nüsse, und nach ihrer ersten gemeinsamen Mahlzeit im Baumhaus hatte Erik mit lauter Stimme kundgetan, dass sie damit zu Hause die Stallhasen fütterten.
    Dichter Schnee fiel durch die Bäume, als Galen die Klapptür des Baumhauses öffnete. Mithilfe eines raffinierten, von ihr selbst konstruierten Flaschenzugs ließ sie die lange Holzleiter auf den Boden hinab, auf dem mittlerweile eine Schneedecke lag. Das Baumhaus selbst ruhte auf mehreren Plattformen, die sich quer durch drei uralte Eichen zogen und Teil der Bäume waren, seit sie vor vielen Jahrhunderten ihre jetzige Höhe erreicht hatten. Im Lauf der Zeit war auf den Plattformen eine Ansammlung ineinander verschachtelter Hütten entstanden. Sie waren mit Efeu überwuchert und so eins mit den Bäumen, dass sie vom Waldboden aus nicht zu sehen waren.
    Sam, Fred, Erik und Jo-Jo teilten sich das Gästehaus in der Spitze des mittleren Baums. Sie hatten ein eigenes Tau nach unten in den Wald. Während die Jungen sich darum zankten, wer als Erster daran hinabklettern durfte, wählten Galen, Sarah und Sally den bequemeren Abstieg über die Hauptleiter.
    Galen hatte sich für das Mittwinterfest fein gemacht. Vor vielen Jahren hatte sie schon mal eine Einladung bekommen, nachdem sie das Kind einer Hexe geheilt hatte, daher wusste sie, dass ein solches Fest etwas Besonderes war. Galen war eine kleine Frau mit dem wettergegerbten Gesicht einer Waldbewohnerin. Sie hatte kurzes und strubbeliges rotes Haar und lachende braune Augen. Gewöhnlich trug sie einen schlichten grünen Kittel, Leggins und einen Umhang. Heute jedoch hatte sie ihr festliches Mittwinterkleid angelegt.
    »Du meine Güte, Galen, du hast dich aber in Schale geworfen«, rief Sarah etwas missbilligend. »Das Kleid kenne ich ja noch gar nicht. Es ist wirklich ... einmalig.«
    Galen ging nicht oft aus, aber wenn, dann machte sie sich auch schön. Ihr Kleid sah aus, als sei es aus hunderten bunten Blättern genäht, und wurde an der Taille von einer leuchtend grünen Schärpe zusammengehalten.
    »Oh, danke« sagte Galen. »Habe ich selbst gemacht.«
    »Das habe ich mir gedacht«, erwiderte Sarah.
    Sally Mullin schob die Leiter wieder durch die Klapptür, und die kleine Schar machte sich auf den Weg durch den Wald, immer dem köstlichen Bratenduft nach.
    Galen ging voraus. Die Spuren unterschiedlichster Tiere kreuzten die verschneiten Waldwege. Nach einem langen Fußmarsch durch ein Labyrinth von Pfaden, Bächen und Gräben gelangten sie zu einem stillgelegten Schieferbruch der Burg. Dort hielten die Wendronhexen ihre Versammlungen ab.
    Neununddreißig Hexen, die alle ihr rotes Mittwinterfestkleid trugen, hatten sich mitten im Steinbruch um ein prasselndes Feuer versammelt. Der Boden war mit frisch geschnittenen grünen Zweigen ausgelegt, die der sanft rieselnde Schnee bestäubte. Betörender Bratenduft erfüllte die Luft: Wolverinen brieten am Spieß, Kaninchen schmorten in Kasserollen, Eichhörnchen garten in Erdöfen. Auf einer langen Tafel waren süße und pikante Speisen aller Art aufgehäuft. Die Hexen hatten die Köstlichkeiten bei den Nordhändlern eingetauscht und für heute, den wichtigsten Tag im Jahr, aufgehoben. Den Jungen gingen die Augen über. In ihrem ganzen Leben hatten sie noch nie so viele Speisen auf einem Haufen gesehen. Selbst Sarah musste sich eingestehen, dass sie beeindruckt war.
    Morwenna Mould bemerkte, dass sie sich unsicher am Eingang des Steinbruchs herumdrückten. Sie raffte ihr rotes Pelzkleid und rauschte zu ihrer Begrüßung heran.
    »Herzlich willkommen

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